Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.
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27. Oktober 2024

Neue Publikation unseres Mitglieds Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm

Gerda Hassler Mitteilungen

Hobohm, Hans-Christoph: Informationsverhalten. Berlin: de Gruyter Saur, 2024 (Age of Access? Grundfragen der Informationsgesellschaft, 5). XIX + 444 S. – 104,95 € – DOI: 10.1515/9783110318463

Das Verhältnis von Mensch und Information steht im Mittelpunkt vieler Wissenschaftsdisziplinen. Die Informationswissenschaften haben immer schon und in den letzten Jahrzehnten besonders intensiv untersucht, wie Menschen sich zu Informationen verhalten, sie suchen, finden und nutzen. Dennoch bleibt für diese Disziplin wie auch für Anthropologie, Erkenntnistheorie, Kognitionsforschung, Wirtschaftswissenschaft und Soziologie menschliches Informationsverhalten eine immer noch nicht gelöste Grundfrage. Dieser Band stellt erstmals für den deutschen Raum den aktuellen Kenntnisstand aus den unterschiedlichsten Perspektiven umfassend vor.

Es ist der Band 5 der Reihe: AGE OF ACCESS? GRUNDFRAGEN DER INFORMATIONSGESELLSCHAFT. Der Klappentext dazu beschreibt das Projekt:

Die verbreiteten Begriffe ›Informationsgesellschaft‹ und ›Age of Access‹ suggerieren die problemlose allseitige Zugänglichkeit von Information. Doch Information ist in der Realität in vielerlei Hinsicht unzugänglich – physisch, wirtschaftlich, intellektuell, sprachlich, politisch, technisch. Zudem entstehen täglich neue Techniken und Praktiken der Zugänglichmachung. Schließlich zeigen sich in verschiedenen Bereichen die Grenzen der Forderung nach Zugänglichkeit. Diese Buchreihe bringt Wissenschaftler und Praktiker verschiedenster Prägung zusammen, um die verschiedenen Dimensionen der Unzugänglichkeit von Information auszuloten sowie Prinzipien und Techniken ihrer praktischen und gesellschaftlichen Überwindung aufzuzeigen, aber auch notwendige Grenzen der Zugänglichkeit deutlich zu machen.

Überblick und Vorwort des Buches sind auf den Seiten des Verlags De Gruyter Saur öffentlich zugänglich.

23. Oktober 2024

Bericht zum Vortrag von Prof. Dr. Klaus Stöhr „Kann man sich auf Pandemien vorbereiten?“

Hans-Christoph Hobohm Plenum Stöhr.K

Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin veranstaltete ihre öffentliche Oktober-Plenarveranstaltung am 10.10.2024 zum Thema „Kann man sich auf Pandemien vorbereiten?“.

Prof. Dr. Klaus Stöhr (MLS, Foto: K.Stöhr privat)

Referent hierzu war Prof. Dr. Klaus Stöhr (MLS), dessen Fokus in der Forschung auf den Gebieten Epidemiologie und Vakzinologie liegt. Die Veranstaltung fand im Ratssaal des Historischen Rathauses Berlin-Friedrichshagen statt.

Einleitend begrüßte Gerda Haßler, Präsidentin der Leibniz-Sozietät, die Teilnehmenden und stellte den Referenten vor. Klaus Stöhr leitete viele Jahre das WHO Global Influenza Program, das u.a. die Viruszusammensetzung der Influenzaimpfstoffe zweimal jährlich festlegt. Er war der Pandemiebeauftragte der WHO, der globale WHO SARS-Forschungskoordinator während des SARS-CoV1-Ausbruchs 2003 und leitete die internationale wissenschaftliche Forschungsgruppe, die das Virus entdeckte. Danach arbeitete er für 12 Jahre in der Forschung und Entwicklung von Impfstoffen in der Industrie. Seit 2018 ist er freier Berater.

Die Antwort von Klaus Stöhr auf die Frage im Titel des Vortrags lautete: Vorbereiten auf Pandemien – ja, verhindern von Pandemien – wohl nicht! Das ergibt sich schon aus den Lehren der Ausbrüche durch RNA-Viren in den letzten Jahrzehnten. Alle Erreger stammten von tierischen Vorläuferviren ab, wurden zoonotisch auf den Menschen übertragen und benötigten häufig Jahrzehnte bis ihre Übertragungswege auf den Menschen erkannt wurden. Die Erreger wurden mehrfach auf den Menschen übertragen und waren meistens ohne wesentliche Anpassung leicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Der Referent führte aus, dass die Vorbereitung auf medizinische Krisensituationen sich nicht wesentlich von der für andere Krisen unterscheidet: Das Armamentarium zur Bekämpfung ist weitestgehend identisch. Wesentlich bleibt, dass man aus Krisen lernt. Ohne Aufarbeitung wird man die Fehler der letzten Pandemie wiederholen.

Bezogen auf die Covid-19-Pandemie stellte Klaus Stöhr fest, dass viele der wissenschaftlichen Erkenntnisse früherer Pandemien bei der Pandemiebekämpfung nicht berücksichtigt wurden. Das gilt für Deutschland, aber auch weltweit. Schon zu Beginn der Pandemie hätte man auf Grundlage vorhandener Erkenntnisse eine auf die gesamte Dauer und den unweigerlichen, feststehenden Endzustand ausgerichtete Strategie entwickeln müssen. Das ist in vielen Ländern nicht geschehen.

Da der Erkenntnisfortschritt vom wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Streit um die beste Lösung lebt, müssen Kompromisse zwischen Gesundheit, Freiheit und Wirtschaft gefunden werden, die tragfähig sind. Dabei muss die Politik ergebnisoffen an einer unabhängigen Beratung interessiert sein und auch das organisatorische Umfeld für die tragfähigsten Entscheidungen schaffen.

Das Interesse der Teilnehmenden an den Ausführungen von Klaus Stöhr bestätigte sich durch die nachfolgende intensive Diskussion. Es ist vorgesehen, den Inhalt des Vortrags in einem Artikel in Leibniz Online zu publizieren.

Gerhard Pfaff

16. Oktober 2024

Arbeitskreis „Gesellschaftsanalyse“ zu McKenzie Wark: „Das Kapital ist tot“ (Einladung)

Hans-Christoph Hobohm Arbeitskreise, Gesellschaftsanalyse und Klassen

Der Arbeitskreis „Gesellschaftsanalyse“ der Leibniz-Sozietät lädt im Rahmen seiner Reihe „Zeitdiagnosen: Gesellschaften im Umbruch – Analysen und transformatorische Chancen“ zu einer weiteren Diskussionsveranstaltung ein:

8. November 2024 von 14.00 bis 17.00 / Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Straße der Pariser Kommune 8A / Raum 5.16.

Zur Diskussion steht das Buch

McKenzie Wark: Das Kapital ist tot. Kommt jetzt was Schlimmeres? Kritik einer politischen Ökonomie der Information (Merve Verlag 2021)

Die Buchvorstellung liegt in den Händen von Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm. Eine thematische Einführung sowie ein Textauszug werden vorab verschickt.

Vor knapp zehn Jahren erschien von der Autorin die deutsche Fassung ihres „Hacker-Manifests“. Diese Streitschrift setzte schon damals eigene Akzente in den Debatten um Informatisierung, Tendenzen und Konsequenzen der neuen Internet-Ökonomie. Es ging um die progressive Vision einer neuen, die bestehenden Eigentumsformen aufbrechenden Technologie. Das vorliegende Buch nimmt eine deutliche Kritik vor: Was sie (die Autorin) übersehen habe, ist der gegenläufige Trend, das Aufkommen einer neuen Verwertungsökonomie. Diese überschreitet zwar den Kapitalismus (welcher Form oder Variante auch immer), bringt aber Schlimmeres. Die progressive Vision, die der Informationstechnologie als Commons, hat sich erledigt. Eine neue Klasse (Vektoralisten) besitzt die neue Technologie (den Informationsvektor) und kann sich alles aneignen. Sie beherrscht alle, nicht nur die untergeordnete Klasse (die Hacker, zu denen wir alle gehören), sondern auch die „traditionellen“ Kapitalisten. Die Logik der neuen Produktivkraft durchdringt die ganze Gesellschaft – von den großen Unternehmen bis zur alltäglichen Lebenswelt.

Insofern lässt sich mit dem Buch an die Diskussionen zu Andrea Komlosy oder Jeremy Rifkin anschließen, zugleich setzt McKenzie Wark deutlich andere Akzente. Die Lektüre ist anregend, herausfordernd, auch witzig und originell. Ihre Methode heißt „détournement“, weg von der „offiziellen Wahrheit“, Aussteigen aus der überlieferten Sprache. Gerade auch die der vorherrschenden Marxexegese, die immer wieder so oder so am Kapitalismus oder aber am Kommunismus hängt. Hierin verstaubt im Grunde der „vornehme Marxismus“. Was ist zu tun? Vor allem eine neue und radikale („vulgäre“) Analyse der Gegenwart. „Die Gegenwart unserer Gegenwart ist erst noch zu schreiben.“ Die Methode des détournement hilft, nicht der herrschenden Sprache zu unterliegen. Damit kommen wir vielleicht zu anderen Lebens- und Überlebensweisen, die eine bloße Ideologie verstellt. Der vulgäre Marxismus kann plurale Pfade aufzeigen, um von der Vergangenheit in die Gegenwart und in lebenswerte Zukunft zu denken. Gerade auch in Zeiten des Klimawandels. – Vieles wird umstritten sein, vieles so oder so anregend.

Auf der Sitzung soll ein Ausblick für das weitere Vorgehen 2025 gegeben werden.

Für Fragen bzw. die Anmeldung können sich Interessierte an Dr. Michael Thomas wenden: Thomas.Micha@t-online.de

15. Oktober 2024

Einladung zum Kolloquium in Memoriam Martin Hundt (MLS)

Hans-Christoph Hobohm Mitglieder, Personalia Hundt.M

Prof. Dr. Martin Hundt, MLS

Einladung zum Kolloquium in Memoriam

Prof. Dr. sc. Martin Hundt (MLS)

Veranstaltung der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. und des Berliner Vereins zur Förderung der MEGA-Edition e.V.

28. November 2024, 13–17:30 Uhr

Anschließend gemeinsames Beisammensein im Ratskeller (auf eigene Kosten, bitte anmelden bis zum 18.10.2024 bei Rolf Hecker: E-Mail: r.hecker@leibnizsozietaet.de)

Ort: Historisches Rathaus Berlin-Friedrichshagen, Ratssaal, Bölschestr. 87, 12587 Berlin

 

 

Martin Hundt (*13.7.1932 Wurzen, †23.9.2023 Potsdam) 1951–54 Studium der Publizistik u. Zeitungswissenschaft an der philosophischen Fakultät (später: Journalist. Fakultät) der KMU Leipzig. 1963–91 wiss. Mitarbeiter am Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, meist Marx-Engels-Abteilung, Bearbeitung der MEGA-Bände I/10 und I/14, Gutachter in der Briefabteilung der MEGA und weitere Funktionen in der Redaktion der MEGA. Mit seinen Editionen zur Geschichte des Bundes der Kommunisten und des Redaktionsbriefwechsels der Hallischen, Deutschen und Deutsch-Französischen Jahrbücher hat er fundamentale Ausgaben zur Geschichte des Jundhegelianismus vorgelegt. WEITER

15. Oktober 2024

Neue Publikation unseres Mitglieds Prof. Dr. Swetlana Mengel

Hans-Christoph Hobohm Ausserhalb der LS, Mitglieder Mengel.S

Mengel, Swetlana (Hg.): Catechisms among the Slavs in the 16th-18th centuries. Their reception, distribution, culture-forming and educational significance. Berlin: Frank & Timme, 2024. (Slawistik, Band 11). – 540 S., ISBN: 978-3-7329-0978-0. – Sprachen: Deutsch, Russisch, Englisch. Preis: 88,00 €

Das Buch „Катехизсы у славян в XVI-XVIII веках. Их рецепция, распространение, культурообразующее и просветительское значение“ ist ein Beitrag zum 17. Internationalen Slavistenkongress in Paris 2025, wo Frau Prof. Mengel (Halle) zusammen mit Frau Prof. M.C. Bragone (Pavia, Italien) einen gleichnamigen Thematischen Block (тематический блок) gestalten und leiten wird.

Zum Inhalt

В предлагаемом научном труде, включающем восемь исследований ученых из различных стран, представлен объемный план видения значения катехизисов у западных, южных и восточных славян в XVI–XVIII веках. Впервые применяемый комплексный междисциплинарный подход позволил рассмотреть оригинальные и переводные катехизисные произведения у славян с лингвистической, исторической и культуроведческой точек зрения, их роль в процессе формирования славянских литературных языков и трансфера культуры в целом, а также их просветительское значение. Языки публикации – русский, английский и немецкий. Каждому исследованию предпосланы резюме и ключевые слова на английском языке.

This volume is dedicated to the analysis of catechetical works among Western, Southern and Eastern Slavs in the 16th–18th centuries. Studying original and translated catechism texts from a linguistic, historical and cultural perspective the authors retrace the significance of these texts for the development of standard Slavic languages, the cultural transfer, and enlightenment.

Herausgeberin

Светлана Менгель – профессор славянской филологии и славянского языкознания в Галле-Виттенбергском университете им. М. Лютера (Германия), автор и редактор 20 книг и более 100 публикаций в международных научных изданиях.

Swetlana Mengel is full professor of Slavic philology and linguistics at the Martin Luther University of Halle-Wittenberg (Germany). She is the author and editor of 20 books and of more than 100 scientific articles published in class A journals and in encyclopedias.

Weitere Informationen auf den Seiten des Verlages.

15. Oktober 2024

Hohe Ehrung für unser Mitglied Prof. Dr. Sturzbecher

Hans-Christoph Hobohm Ehrungen, Mitglieder Meier.B, Sturzbecher.D

Übergabe des Bundesverdienstkreuzes an Prof. Sturzbecher durch den Landrat Alexander Tönnies (li.) (Foto Sebastian Busse)

Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für unser Mitglied Professor Dr. habil. Dietmar Sturzbecher

Im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh der Landrat des Landkreises Oberhavel Alexander Tönnies in Löwenberg letzte Woche den Bundesverdienstorden der Stufe „Verdienstkreuz Klasse 1“ an das langjährige Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften e.V. Dietmar Sturzbecher.

Damit wird das unermüdliche Wirken von Professor Dr. habil. Dietmar Sturzbecher als Direktor des (An-)Instituts für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung (IFK) an der Universität Potsdam, eine international anerkannte Forschungseinrichtung, gewürdigt, Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit stehen vor allem Probleme der Familien-, Jugend- und Bildungssoziologie sowie des Qualitätsmanagements in Bildungseinrichtungen. Überaus breit sind seine Arbeitsergebnisse von der Entwicklung eines Qualitätsmanagementsystems für Kindertageseinrichtungen über die Jugendstudie bis hin zur Optimierung der Fahrerlaubnisprüfung. Mit Blick auf die von Dietmar Sturzbecher geführten Jugendstudien betonte der Landrat in seiner Laudatio: „Brandenburg ist dank Professor Sturzbecher das einzige Bundesland, das zur Lebenssituation junger Menschen über Daten aus 30 Jahren verfügt.“

Erinnert sei auch an die überaus gut besuchte und nachhaltige, von Dietmar Sturzbecher initiierte und mitgestaltete Veranstaltung des AK Pädagogik der Leibniz-Sozietät in enger Kooperation mit dem IFK und dem Forschungs- und Innovationszentrum „Mensch-Technik-Straßenverkehr“ zum Thema „Qualitätssicherung in Bildungsinstitutionen – von der Kita bis zur Fahrschule“ im Juni 2019 (siehe https://leibnizsozietaet.de/bericht-ueber-die-tagung-qualitaetssicherung-in-bildungsinstitutionen-von-der-kita-bis-zur-fahrschule/).

Wir wünschen Dietmar Sturzbecher weiterhin viele Erfolge in seiner wissenschaftlichen Arbeit und eine stabile Gesundheit.

Bernd Meier

2019-09 LS Bild 1 (Kolditz)
28. September 2024

Zum 95. Geburtstag unseres Mitglieds Prof. Dr. Lothar Kolditz

Gerda Hassler Mitteilungen Kolditz.L, Linke.D; Schiller.W.

Die Leibniz-Sozietät gratuliert ihrem verdienstvollen Mitglied Prof. Dr. Lothar Kolditz zum 95. Geburtstag.

Lothar Kolditz wurde am 30. September 1929 in Albernau im Erzgebirge geboren. als Sohn des Tischlers Paul Kolditz und seiner Ehefrau Ella, geborene Bauer. Er studierte 1948-1952 an der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) Chemie und fertigte seine Diplomarbeit zum Thema „Über Kalium-borfluorid-tetraschwefeltrioxid“ unter Anleitung von Dr. Hans-Albert Lehmann (1919-1998) an. Damit wurde die Arbeitsrichtung Fluorchemie im Osten Deutschlands nach dem Kriege neu begründet. Die Promotion erfolgte 1954 mit einer Arbeit „Über Polyarsenato-phosphate“, bei Prof. Dr. Erich Thilo (1898-1977). Lothar Kolditz habilitierte sich 1957 „Über Verbindungen von fünfwertigem Phosphor, Arsen und Antimon mit Fluor und Chlor“. Hierbei fand er am Beispiel des Paars [PCl4+][PF6 –] und PCl2F3 einen neuen Isomerie-Typ, die (Ionen-Kovalenz-)Bindungs-Isomerie.
Noch 1957, als Dozent für Anorganische Chemie in Berlin, erhielt Lothar Kolditz die Berufung zum Professor mit Lehrauftrag für anorganische und Radiochemie an die TH Leuna-Merseburg. 1959 kam er – nach der Emeritierung von Franz Hein (1892-1976) – an die Friedrich-Schiller-Universität Jena und war dort bis 1962 Professor mit vollem Lehrauftrag für anorganische Chemie und Direktor des Anorganisch-Chemischen Instituts. In lebhafter Erinnerung bleibt mir (D. L.) als Jenaer Student im 1. Studienjahr der erste Eindruck vom neuen Professor, der gerade mal 10 Jahre älter war als wir. Bald standen anspruchsvolle Vorlesungen zu aktuellen Richtungen der anorganischen Chemie auf dem Programm.
Von 1962 bis 1980 war Lothar Kolditz als Professor mit Lehrstuhl an der HUB, bis 1968 als Direktor des 1. Chemischen Instituts, von 1971-1979 als Direktor der Sektion Chemie, von 1965-68 zugleich Prorektor für Naturwissenschaften. Von Ende 1962 bis 1979 war er Vorsitzender des Ortsverbandes Berlin der Chemischen Gesellschaft in der DDR; die allein damit verbundene Kleinarbeit der Einladung von Kolloquiumsgästen aus der Bundesrepublik bzw. aus dem sonstigen „nichtsozialistischen Währungsgebiet“ vermag man heute kaum mehr zu ermessen.
Lothar Kolditz beschäftigte sich seit 1954 mit Radiochemie und mit der Chemie der Halogene, insbesondere mit der des Fluors. Für dieses überaus reaktive Element stand sehr bald auch ein Eigenbau-Fluorgenerator für Forschung und Lehre zur Verfügung. Die Arbeiten zur Kinetik von Halogenierungsreaktionen in Gegenwart geeigneter Katalysatoren schlossen Wege zur Verwertung einheimischer Rohstoffe und Abprodukte ein. Dementsprechend erfolgte eine enge Zusammenarbeit mit der einschlägigen DDR-Industrie.
Von 1980-1990 leitete Lothar Kolditz das ZIAC, das Zentralinstitut für Anorganische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) mit seinen Institutsteilen in Adlershof sowie in Stadtmitte (Invalidenstraße 44). Das ZIAC war 1971 durch Vereinigung des 1952 gegründeten Instituts für anorganische Chemie und des 1951 gebildeten Instituts für angewandte Silikatforschung entstanden. Seine Auflösung erfolgte – wie die der gesamten AdW – zum 31.12.1991.

zum Glückwunschschreiben

27. September 2024

Nekrolog für unser Mitglied Professor Dr. Hubert Laitko

Gerda Hassler Nekrologe Laitko.H, Segert.D

Prof. Dr. Hubert Laitko, MLS, 1935-2024 (Foto 2016: Reinhard Ferdinand CC BY-SA 4.0, via Wikimedia)

Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin trauert um ihr langjähriges Mitglied, den am 09. September 2024 in Berlin verstorbenen Wissenschaftshistoriker Professor Dr. Hubert Laitko

Hubert Laitko wurde am 3. April 1935 in Spremberg in der Niederlausitz geboren. Der Vater war ein vielbeschäftigter Schlossermeister, die Mutter kümmerte sich um Haus und Familie. Er besuchte von 1941 bis 1953 die Grund- und Oberschule und legte 1953 an der Karl-Marx-Oberschule Spremberg das Abitur ab. Er hatte früh Interesse am Schreiben von Texten, als Abiturient schrieb er bereits für den „Eulenspiegel“. Ab 1953 studierte er an der Universität Leipzig Journalistik, nach drei Jahren dann Philosophie am Institut, das damals von Ernst Bloch geleitet wurde. Seine wichtigsten akademischen Lehrer in dieser Zeit waren der Philosoph Rudolf Rochhausen, der Physiker und Wissenschaftstheoretiker Asari Polikarow und der Wissenschaftshistoriker Gerhard Harig. Zu seinen Kommilitonen am Leipziger Philosophischen Institut gehörten Klaus Kittowski, Reinhard Mocek und Heinrich Parthey, Das Philosophie-Studium schloss er 1959 mit dem Staatsexamen ab. Danach wurde er Assistent für Philosophie am Institut für Gesellschaftswissenschaften der Universität Halle. 1960 wechselte er als Aspirant an den Lehrstuhl für Philosophische Fragen der Naturwissenschaften im Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin, den damals Hermann Ley leitete. Hier promovierte Hubert Laitko 1964 mit seiner Dissertation „Zur philosophischen Konzeption des Physikers Pascual Jordan. Versuch einer kritischen Analyse“ und blieb bis 1969 als Assistent bzw. Oberassistent am Institut. WEITER

27. September 2024

Der große theoretische Physiker Hermann Haken ist am 14.8.2024 verstorben

Hans-Christoph Hobohm Außerhalb der Sozietaet, Nekrologe Ebeling.W, Haken.H, Haß.E-Ch, Plath.P-J

Hermann Haken erklärt die Synergetik (2015)
Hermann Haken erklärt die Synergetik (2015)

In Memoriam: Hermann Haken zum Gedächtnis

Ein Beitrag von: Peter J. Plath, Werner Ebeling und Ernst-Christoph Haß
(Lychen, Rostock und Seddin, alle MLS

Hermann Haken ist am 14. August 2024 in Sindelfingen gestorben. Einer der großen Akteure der revolutionären Epoche, die Ende der 60er Jahre mit dem Aufbruch in eine neue Zeit des Verständnisses von Wissenschaft verbunden ist. Mit ihm verliert die theoretische Physik einen der Heroen des Umbruchs im wissenschaftlichen Denken unserer Zeit. Strukturbildung, Selbstorganisation, Chaos in allen Bereichen wurden denkbar und wissenschaftlich zugänglich. Als Begründer der Synergetik war Hermann Haken maßgeblich an der weiteren Entwicklung der „Synergetik als der Lehre vom Zusammenwirken“ beteiligt.

Hermann Haken, der am 12. Juli 1927 in Leipzig geboren wurde, studierte in der Zeit von 1946 bis 1948 in Halle Mathematik und promovierte 1951 in Erlangen, wo er ab 1952 eine Anstellung im Institut für Theoretische Physik bekam und sich mit der Anwendung der Quantenfeldtheorie auf die Festkörper- und Halbleiterphysik befaßte. 1956 wurde er Dozent an der Universität Erlangen mit Arbeiten zur Quantentheorie von Mehrelektronensystemen in schwingenden Gittern. WEITER

12. September 2024

INTERNETZEITSCHRIFT Leibniz Online, Nr. 53 (2024)

Nina Hager Leibniz Online Bülow.M, Czasny.K., Djurović.A, Haßler.G, Krauß.R, Melzig.M.F, Röseberg.D, Ullmann.H

Jahrgang 2024 ● Nummer 53

Jahrgang 2024 ● Nummer 53

DOI: 10.53201/LEIBNIZONLINE53

Jahrgang 2024 ● Nummer 53

Gerda Haßler: Selbstdenken und die Pflicht zur Wahrhaftigkeit. Bericht der Präsidentin der Leibniz-Sozietät zum Leibniz-Tag 2024

Helmut Ullmann, Martin Bülow: Zur Rolle der Spurengase für die Strahlungsbilanz der Erde – Thermodynamische Betrachtung

Matthias F. Melzig: Naturstoffe mit antimikrobieller Wirkung in Kombination mit Antibiotika – eine Möglichkeit im Kampf gegen antibiotikaresistente Infektionen?

Karl Czasny: Modern Monetary Theory und Arbeitswert

Annette Djurović: Kaputte Anredeformeln – eine deutsch-serbische kontrastive Studie

Raiko Krauß: Der Beginn von Sesshaftigkeit, Ackerbau und Viehzucht in historischer Perspektive

Dorothee Röseberg: Ohne Erinnerungen keine Zukunft. Die Geschichte der Beziehungen Frankreich – DDR einmal anders erzählt

  • Einführung in ein Forschungsprojekt

  • Gespräch mit Dominique Pineau, Zeitzeugin und Initiatorin des ersten DDR-Museums in Frankreich

10. September 2024

Dank von Prof. Dr. sc. phil. Helga E. Hörz

Gerda Hassler Mitteilungen

Dank allen Mitgliedern der Leibniz-Sozietät, die uns beim Abschied von ihrem Ehrenpräsidenten Prof.Dr.phil.habil. Dr.h.c.Herbert Hörz mit einfühlsamen Worten beistanden.

Wir spürten die große Wertschätzung. Sie galt seinen wissenschaftlichen Leistungen, seiner zutiefst humanistischen Überzeugung und Haltung, seiner Verbundenheit mit seiner Familie, aber auch gewährter wissenschaftlicher Unterstützung der eigenen Entwicklung.

Unser besonderer Dank gilt der Präsidentin der Leibniz-Sozietät Prof.Dr.Gerda Haßler und dem Präsidium der Sozietät.In ihrem Nekrolog wurden sowohl seine international anerkannten wissenschaftlichen Leistungen hervorgehoben, und damit auch deutlich gemacht, wie sie zur Bereicherung der wissenschaftlichen Arbeit in der Sozietät beitrugen.

Davon zeugt auch der Band Zeit als Existenzform der Materie zum 90. Geburtstag.

Es wurde betont, wie sehr die Entstehung und der Fortbestand der Leibniz-Sozietät Herzenssache für ihn war.
Immer war die Familie Hinterland für alle seine Aktivitäten.

Wir vermissen ihn sehr.

Prof. Dr. sc. phil. Helga E. Hörz
im Namen der Familie und der Freunde.

 

29. August 2024

Hinweis auf Publikationen unseres Mitglieds Ottmar Ette

Hans-Christoph Hobohm Ausserhalb der LS, Mitglieder, Publikationen Ette.O

Ein Literatur- und Kulturtheoretiker macht „Praxis“. Ottmar Ette veröffentlicht zwei Romane, in denen er fiktionales Schreiben erprobt.

Zwei deutsche Leben. Berlin: Kadmos, Okt. 2023. geb. – 224 S. 13 X 21 CM – ISBN 978-3-86599-557-5. 24,90€

aus dem Klappentext:

Von allen Seiten, wie in den Bruchstücken eines Spiegels, der in einer gewaltigen Explosion zerbirst, werden Stationen eines Menschen lebendig, dessen Leben stellvertretend für die erste wie die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts steht. Unter der glitzernden Seeoberfläche, im Schlamm der Geschichte, leben die Geschichten dieses Menschen fort, jederzeit bereit, wieder ans Licht zu kommen. Der Roman fragt nach der Faszinationskraft reaktionärer Macht.

Zwei deutsche Leben behandelt die Problematik der Übertragung autoritärer Machtstrukturen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die Nachkriegszeit deutscher Universitäten bis hinein in die Gegenwart. Der Roman beleuchtet aus ständig wechselnden Erzählperspektiven Probleme des Weiterlebens insbesondere nationalsozialistischer Vorstellungen in akademischen Kreisen am Beispiel einer Figur, in der sich verschiedene historische Lebensläufe kreuzen. Zwei deutsche Leben vereint auf ebenso spannende wie unterhaltsame Weise Elemente des historischen Romans und der Gelehrtensatire mit poetischen Traum- und Bildsequenzen sowie einer beißenden Gesellschaftsparabel.

und neu:

Mein Name sei Amo. Berlin: Kadmos, Sept. 2024. geb. – 382 S. 13 X 21 CM – ISBN 978-3-86599-585-8. 29,80€

Aus dem Klappentext:

Anton Wilhelm Amo, der erste schwarze Philosoph des deutschsprachigen Raumes in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist sicherlich eine der schillerndsten und faszinierendsten Gestalten innerhalb der Geschichte der europäischen Aufklärung. Sein mysteriöser Pudel Zep begleitet ihn von seiner Kindheit und ersten Namensfindung in Afrika über die Verschleppung in die Karibik und nach Europa durch alle Lebensabschnitte eines Versklavten. Er erlebt den akademischen Aufstieg trotz der vielen Fallen des Rassismus sowie die strahlende Zeit seines Amo in Sanssouci, erleidet mit ihm die Lüste wie die Qualen der Liebe, aber folgt ihm auch auf seinen Wegen in ein ihm unbekanntes Afrika, auf der Suche nach einer Weisheit, welche der Philosoph im Europa der Aufklärung nicht finden kann. Ein literarisches Kaleidoskop zwischen historischem Roman und Thriller, zwischen Gelehrtensatire und conte philosophique.

Mehr zu Ottmar Ette auf seiner Website und seinen Publikationen bei Kadmos.

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