Kooperation mit der Peter-Sodann-Bibliothek

der von Hartitzsch 1753-56 sein barockes Landschloß errichten ließ. Die Wirtschaftsgebäude des Hofes stammen von 1822/23. Nach dem Ausbau des Kuhstalls wurde 2012 die „Peter-Sodann-Bibliothek“ eröffnet, die sich auch auf die nebenstehende Scheune mit d. Hoftheater erstreckt. Hier findet man eine Sammlung aller nach 1945 in der SBZ u. DDR erschienen Bücher. Gutshof. [SAM9763+66.JPG]20170512340MDR.JPG(c)Blobelt (CC BY SA)
Anbahnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Leibniz-Sozietät zu Berlin und der Peter-Sodann-Bibliothek in Staucha
Auf Einladung des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Peter-Sodann-Bibliothek (PSB) besuchten am 4.12.2024 Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Methling und Prof. Dr. Jürgen Erfurt (MLS) die Bibliothek im sächsischen Staucha zu einem ersten Gespräch, um die Möglichkeiten einer Kooperation der beiden Institutionen zu sondieren.
Die Peter-Sodann-Bibliothek „…wider dem vergehen“ arbeitet seit November 2018 als gemeinnützige Genossenschaft, um das Lebenswerk des Schauspielers, Regisseurs und Theaterintendanten Peter Sodann (1936-2024) zu erhalten und fortzuführen. Mehr als dreißig Jahre sammelte Peter Sodann Literatur und Druckerzeugnisse, die vom 9. Mai 1945 bis zum 2. Oktober 1989 im Osten Deutschlands (SBZ und DDR) erschienen sind, darunter auch in der DDR hergestellte oder erschienene Bücher aus Verlagen der sozialistischen Länder. Die PSB umfasst einerseits die Sammlung, bestehend aus bislang ca. 400.000 katalogisierten Büchern und Druckerzeugnissen, und andererseits das Antiquariat, über das mehrfach vorhandene Bücher vertrieben werden. Im Gut Staucha sowie in einer Filiale in Magdeburg lagern mehr alszwei Millionen Bücher (Motto: „INDENBANANENKISTENDESWESTENSSCHLUMMERTDAS-WISSENDESOSTENS“), die sukzessiv bibliothekarisch für die Sammlung erfasst oder für das Antiquariat aufbereitet werden.

der DDR Literatur in der Hand. Er gewährt gerne Einlaß. Das Rittergut ist aus einem mittelalterlichen Benediktinerrinnenkloster entstanden, auf dessen Gelände sich Julius Alexander
von Hartitzsch 1753-56 sein barockes Landschloß errichten ließ. Die Wirtschaftsgebäude des Hofes stammen von 1822/23. Nach dem Ausbau des Kuhstalls wurde 2012 die „Peter-Sodann-Bibliothek“ eröffnet, die sich auch auf die nebenstehende Scheune mit dem Hoftheater erstreckt. Hier findet man eine Sammlung aller nach 1945 in der SBZ und DDR erschienen Bücher. [SAM9771.JPG]20170512355DR.JPG(c)Blobelt (CC BY SA)
Am 27.5.2025 trafen sich die Präsidentin der Leibniz-Sozietät, Frau Prof. Dr. Gerda Haßler, und weitere Mitglieder der LS erneut mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der PSB in Staucha, um eine Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Institutionen vorzubereiten.
Eine solche Kooperationsvereinbarung ist für Mitglieder der LS von Interesse, weil der Bestand an Druckerzeugnissen der PSB für die kultur- und sozialwissenschaftliche sowie für die zeitgeschichtliche Forschung von großer Bedeutung ist. Diese ergibt sich daraus, dass
- der größte Teil des Gesamtbestandes der Sammlung nach Verlagen – und innerhalb der Verlage nach Reihen – geordnet ist, was ermöglicht, den editorischen und den kultur- und verlagspolitischen Wandel zu rekonstruieren und auf diese Weise bislang kaum erforschte Wege zum Verständnis der Literaturlandschaft in der DDR zu gehen;
- neben den Büchern auch „graue Literatur“, d.h. nicht abgabepflichtige Literatur gesammelt wird, wie Chroniken oder Jahresschriften von Orten/Gemeinden, von Vereinen, Verbänden und anderen Körperschaften (Gartenvereine, Feuerwehr, Kulturhäuser, Hobbyvereine etc.), was für jede Form sozial- und kulturgeschichtlicher Forschung von hoher Relevanz ist,
- nicht nur von jeder Folgeauflage eines Buches ein Exemplar, sondern die Bücher auch mit ihren Schutzumschlägen gesammelt werden.Bekanntermaßen war die Druckgrafik ein wichtiges Feld der künstlerischen Buchgestaltung, was von Relevanz nicht nur für einschlägige Forschungen, sondern auch für die Kunstkritik und Kunstgeschichte ist.
Bis zum Ende des Jahres 2025 soll die Kooperationsvereinbarung vorliegen, die vorsieht, dass die PSB ihre Sammlung für wissenschaftliche Zwecke wie B.A.- und M.A.-Arbeiten, wissenschaftliche Publikationen oder für wissenschaftsorientierte Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stellt. Die LS ihrerseits schlägt vor, an der fachlichen Beratung der PSB zur wissenschaftlichen Systematik der Buchbestände sowie innerhalb der Fachdisziplinen mitzuwirken. Die PSB ist bestrebt, ihren Bestand an wissenschaftlicher Literatur aller Fachdisziplinen zu erweitern. Die Mitglieder der LS werden daher ersucht zu prüfen, ob sie in der DDR erschienene Fachliteratur (Bücher, Hochschulschriften, Lehrbriefe und andere graue Literatur) der PSB spenden können. Weiterhin soll angeregt werden, gemeinsame drittelmittelfähige Projekte auf den Weg zu bringen, die der PSB nahestehenden Stiftungen zur Begutachtung und Förderung vorgelegt werden können.
Für Vorschläge und Auskünfte zur geplanten Vereinbarung, wenden Sie sich bitte an die Präsidentin der LS, Prof. Dr. Gerda Haßler.
Berlin, den 16.6.2025 Jürgen Erfurt (MLS)