Bericht über das Kolloquium der Leibniz- Sozietät „Zur Kopplung von Erd- und Weltraumwetter“ anlässlich des 100. Geburtstags von Akademiemit-glied Ernst-August Lauter
Klaus Dethloff und Dietrich Spänkuch:
Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. veranstaltete am 12.02.2021 im Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Potsdam das Kolloquium „Zur Kopplung von Erd- und Weltraumwetter“ zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Akademiemitglied (AkM) Ernst August Lauter (1920-1984). E. A. Lauter war ein Visionär, der das von Günter Falckenberg im Jahre 1951 in Kühlungsborn gegründete Observatorium für Ionosphärenforschung zusammen mit einer jungen und enthusiastischen Wissenschaftlergeneration unter DDR-Bedingungen zu einem weltweit anerkannten Forschungsinstitut entwickelte. Entzian (2019) hat die Geschichte des Observatoriums und E. A. Lauter‘s Rolle bei der Entwicklung des internationalen Middle Atmosphere Programms MAP detailgetreu beschrieben. Auch Lauter selbst hat eine Darstellung der frühen Entwicklung dieses Programms gegeben (Lauter 1974). Das 1992 auf Empfehlung des Wissenschaftsrates gegründete Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik e.V. an der Universität Rostock (IAP) ist aus diesem Observatorium hervorgegangen und reflektiert in seinem Forschungsprofil wesentliche Ideen E. A. Lauter‘s zur Solar-Terrestrischen Physik. Von 1968 bis 1972 war E. A. Lauter Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften der DDR, wurde aber 1976 auf Druck der Staatssicherheit demontiert und gezwungen, die Rücktritte von hochrangigen internationalen Funktionen als persönliche Entscheidungen zu begründen. Die herausragende visionäre Rolle E. A. Lauter‘s und seine Lebensleistung (Bernhardt und Taubenheim 1985, COSPAR 1985) finden weder auf der Homepage des IAP noch im Wikipedia-Artikel über Kühlungsborn die gebührende Wertschätzung. Die genannte Veranstaltung zur Würdigung des 100. Geburtstages von E. A. Lauter wurde von Klaus Dethloff und Dietrich Spänkuch, beide MLS organisiert und durch Holger Deckelmann (AWI) technisch betreut und infolge der Coronapandemie als virtuelle Veranstaltung mit 20 Teilnehmer*innen durchgeführt. Das Vortragsprogramm umfasste den Bereich der Geosphäre über die Atmosphäre, Ionosphäre und Magnetosphäre bis zur Sonnenphysik und spiegelte damit das von E. A. Lauter entwickelte visionäre Konzept eines Instituts für Solar-Terrestrische Physik (ZISTP) wider.
Lutz-Günther Fleischer (MLS)
Annähernd 60 Teilnehmer trafen sich am 09. Mai 2019 im Einstein-Saal der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow zur ganztägigen Plenarveranstaltung „Mondforschung: Resultate, Erwartungen, Perspektiven“, die anlässlich der Landung der ersten Menschen auf dem Mond, der Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin, vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, stattfand. Im inhaltlichen Verbund war ein zweites Ereignis mit historischem Gewicht zu würdigen, was sich in den Schlussbemerkungen widerspiegelt. Vor 410 Jahren, im Herbst des Jahres 1609, richtete Galileo Galilei erstmals ein Teleskop gen Himmel. Fortan spielten Mond und Jupiter nicht nur in seinem Leben eine überragende Rolle, sondern bewegten – weit über die Astronomie hinausreichend – die Welt.
Das anspruchsvolle und überaus anregende multidisziplinäre Programm vereinte Referenten, die sich gegenwärtig unter verschiedensten Perspektiven und Aspekten mit der Mondexploration befassen. Dazu gehören zwei leitende Protagonisten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Wissenschaftler deren – mit weit bescheideneren Instrumentarien erzielten, dennoch nicht minder bedeutenden – Forschungsergebnisse die Geschichte der Mondforschung mit gestalteten. Das Programm spricht für sich. WEITER