Nekrolog auf unser Gründungsmitglied Klaus Junge

Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. trauert um ihr Mitglied,
den Physiker Prof. Dr. Klaus Junge, der am 24. Juni 2025 in Königs Wusterhausen verstorben ist
Prof. Dr. Klaus Junge wurde am 9. Juli 1926 in Kiel geboren. Sein beruflicher Werdegang begann 1963 mit der Promotion in Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit zur Hafttermspektroskopie an Cadmiumsulfid. Bereits zwei Jahre später übernahm er die Leitung des II. Physikalisch-Technischen Instituts (PTI) der Deutschen Akademie der Wissenschaften (DAW) in Berlin. Hier arbeitete er vor allem an Laserentfernungsmessungen für militärische und andere Anwendungen. Mit seinen Arbeiten trug er in erheblichem Maße zur Weiterentwicklung der Fachgebiete Optik und Spektroskopie und zu deren theoretischen und technisch-technologischen Erfolgen bei.
1970 wurde Klaus Junge Leiter des Zentralinstitutes für Optik und Spektroskopie an der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW). Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen erhielt er 1978 den Nationalpreis der DDR II. Klasse und 1987 den Titel Hervorragender Wissenschaftler des Volkes. Sein breites praktische und theoretisches Wissen gab er in verschiedenen Publikationen an Fachkollegen und Studierende weiter, so zum Beispiel in den Büchern „Quantenelektronik. Eine Einführung in die Physik des Lasers“ (Koautoren Witlof Brunner, Wolfgang Radloff, erschienen im VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin) und „Lasertechnik. Eine Einführung“ (Koautor Witlof Brunner, erschienen im Verlag Hüthig GmbH, Heidelberg). 1979 wurde er zum Korrespondierenden Mitglied und 1987 zum Ordentlichen Mitglied der AdW gewählt.
Klaus Junge gehörte nach seiner Emeritierung zu den Gründungsmitgliedern der Leibniz-Sozietät im Jahr 1993. Mit ihm verliert unsere Gelehrtengesellschaft einen geschätzten Kollegen, der vor allem auf den Gebieten Optik und Spektroskopie bedeutende wissenschaftliche Beiträge geleistet hat. Wir werden Klaus Junge ein ehrendes Andenken bewahren.
Gerhard Pfaff