Nachruf für Günther Drefahl
Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin erhielt Nachricht vom Ableben des Akademie-Mitglieds
Günther Drefahl, *11.05.1922 Rostock, † 28.07.2013 Jena,
Ordentliches Mitglied der DAW seit 1964,
Prof. Dr. rer. nat. habil., Dr. h. c. mult.
Günther Drefahl, schon mit 27 Jahren als Professor für organische Chemie an die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) berufen, erwarb sich große Verdienste um den Wiederaufbau der chemischen Forschung und Lehre, sowohl, was den Neubau seines Instituts in den 1950er Jahren betraf als auch die breite Entfaltung der Forschung zur organischen und Biochemie sowie die Einrichtung umfangreicher Praktika für die Studierenden.
Seine Fähigkeiten zur Forschungsorganisation führten an der FSU bald zur Übertragung verantwortungsvoller Ämter, ab 1951 als Prorektor für Forschungsangelegenheiten, 1962 bis 1968 als Rektor. Günther Drefahls Rat in schwierigen Angelegenheiten hatte Gewicht im Kollegenkreis. Bei den Studierenden, nicht nur bei denen der Chemie, war er als geselliger Hochschullehrer und geistreicher Gesprächspartner sehr beliebt.
Günther Drefahl übernahm auch außerhalb seiner Hochschule bedeutende Aufgaben. Er war als Mitglied der Fraktion des Kulturbundes der DDR von 1981 bis 1990 Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Als Nachfolger von OM Walter Friedrich war Günther Drefahl von 1969 bis 1989 Präsident des Friedensrates der DDR und wurde 1983 Vizepräsident des Weltfriedensrates.
Dietmar Linke