10.15 – 10.40
Michael Tilgner
Die dunkle Seite des Mondes
10.45 – 11.00
Dr. Wolfgang Both
Die Raketen zu den Planetenräumen
11.05 – 11.50
Dr. Yelena Stein und Dr. Christian Gritzner
Die Geschichte der Weltraumteleskope
12.00 – 13.00
Mittagspause
Moderation: Dr. Christian Gritzner
13.00 – 13.45
Thomas Breit
Moritz Pöhlmann (1881-1964): Ein Erfinder und seine Rolle bei der Entwicklung der A-4 (V-2) Rakete des Deutschen Heereswaffenamtes
13.50 – 14.35
Dr. Reinhard Sagner
Über die Forschungsergebnisse von Johannes Winkler in der Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig von 1939 bis 1947
14.40 – 15.15
Kaffeepause
15.15 – 15.45
Dr. Olaf Przybilski
BMW SEPR ERNO – Einige Betrachtungen zur Verwandtschaft der Raketentriebwerke dieser Firmen
Michael Tilgner: Die dunkle Seite des Mondes. Die Erforschung der Rückseite des Mondes bis in die 1960er Jahre
Seit der Entdeckung, dass der Mond der Erde – und damit seinen Beobachtern – stets die gleiche Seite zeigt, wurde über das Aussehen der uns verborgenen („dunklen“) Seite spekuliert. Der Beitrag zeichnet einige dieser Überlegungen nach. Erst nachdem am Anfang des 20. Jahrhunderts die physikalischen und technischen Grundlagen der Raumfahrt erarbeitet worden waren, begann man über eine Erkundung der Rückseite mittels Raketen nachzudenken. Bekanntlich flog die sowjetische Raumsonde Luna-3 im Jahre 1959 um den Mond herum, fotografierte einen Teil der Mondrückseite und übermittelte diese Aufnahmen zur Erde. Weniger bekannt sind jedoch die Umstände und Voraussetzungen, die zu dieser Pionierleistung führten. Es war eine nicht unbedeutende Herausforderung, anhand der verwaschenen Fotografien eine erste Karte der Mondrückseite zu erstellen. Die inzwischen erschienenen Dokumente und Memoiren von Beteiligten haben viele Details dieser Ruhmestat öffentlich werden lassen, über die berichtet werden soll.
Dr. Wolfgang Both: 100 Jahre “Die Rakete zu den Planetenräumen”
In diesem Jahr feiert die Raumfahrtgemeinde ein wichtiges Jubiläum: Vor 100 Jahren erschien
Hermann Oberths Werk “Die Rakete zu den Planetenräumen” im Münchner Oldenbour-Verlag.
Zwar hatten schon vor ihm Theoretiker den Raumfahrtgedanken mathematisch-physikalisch für möglich erklärt. Aber zum einen waren die Arbeiten von Konstantin Ziolkowski (1903) und Robert Goddard (1919) in Europa unbekannt beblieben. Zum anderen ist Oberths kurze Schrift – nur 92Seiten – wesentlich breiter und tiefgehender angelegt. Zu Recht wird sie heute als bahnbrechende theoretische und visionäre Arbeit für die heutige Raumfahrt gewürdigt. Das war nach der Veröffentlichung noch nicht so. Da hielt man dies in wissenschaftlichen Kreisen für Fehlannahmen und Phantasterei. Erst zehn Jahre später sollten erste Experimente den Weg in den Weltraum öffnen.
Dr. Yelena Stein und Dr. Christian Gritzner: Die Geschichte der Weltraumteleskope
Die faszinierenden Aufnahmen der Weltraumteleskope Hubble und WEBB sind uns allen gut bekannt, doch es gibt noch deutlich mehr solche Observatorien im Weltraum, die aber auch in anderen Wellenlängenbereichen beobachten. Dieser Vortrag soll eine Übersicht über die Entwicklungsgeschichte und die Vielfalt der bislang eingesetzten Weltraumteleskope geben. Auch soll gezeigt werden, warum der Weltraum als Standort für astronomische Beobachtungen große Vorteile bietet. Abschließend soll auf die neuesten Forschungsergebnisse von Hubble und WEBB eingegangen werden, um die enormen Fähigkeiten heutiger Weltraumteleskope zu zeigen.
Thomas Breit: Moritz Pöhlmann (1881-1964): Ein Erfinder und seine Rolle bei der Entwicklung der A-4 (V-2) Rakete des Deutschen Heereswaffenamtes
Die Entwicklung der A-4 (V2-) Rakete, die unter der Regie des deutschen Heereswaffenamtes (HWA) 1932 in Kummersdorf bei Berlin begann und später in Peenemünde fortgesetzt wurde, erfuhr einen Höhepunkt vor 82 Jahren mit dem ersten erfolgreichen Start des Versuchsmusters „V-4“ am 03. Oktober 1942. Sie flog an diesem Tag 190 km weit und erreichte mit einer Höhe von 85 km als erster von Menschenhand gebauter Flugkörper den Rand des Weltraums. Eine Vielzahl hochbegabter Ingenieure und Techniker hatte am Erfolg dieses historischen Fluges gearbeitet, unter ihnen auch der Dipl. Ing. Moritz Pöhlmann im Referat der Triebwerksentwicklung unter Dr. Walter Thiel.
Bis Sommer 1939, dem Eintritt Pöhlmanns in das HWA, war die Entwicklung der Raketen-„Öfen“ bereits sehr weit fortgeschritten. Die Kühlschwierigkeiten und das Durchbrennen der Öfen konnten jedoch nicht abgestellt werden. In den Memoiren Dornbergers wird Pöhlmann diesbezüglich als Erfinder der Film- bzw. Schleierkühlung herausgestellt – dem Durchbruch bei der Standfestigkeit des Triebwerks. Archivfunde belegen, dass Pöhlmann jedoch an vielen weiteren, wegweisenden Entwicklungen beteiligt war. So arbeitete er im Jahre 1940 in Kummersdorf eigenständig an der Entwicklung von Hochdruck-„Öfen“. Einige Patentanmeldungen stammen aus dieser Zeit. Nach seinem Umzug nach Peenemünde arbeitete er ab 1941 an Pumpen und Dampferzeugern mit raketeneigenen Brennstoffen, die jedoch nicht mehr zum Einsatz kamen, aber wegweisend für spätere Raumfahrt-Entwicklungen waren. Mitte 1943 wurde Pöhlmann aus Peenemünde „entfernt“ und mit Aufträgen des HWA nach Bayern „versetzt“. Hier wurde er verhaftet und 1944 von einem Wehrmachtsgericht verurteilt. Danach lebte er bis Ende des Krieges in Bayern.
Nach dem Krieg avancierte er zu einem der glühendsten Gegner Wernher von Brauns, und sah vielmehr Hermann Oberth als den Erfinder der A-4 (V2) Rakete an. Seine eigenen Errungenschaften an deren Entwicklung sah er als nicht gewürdigt an, nicht wissend, dass diese in der Serienfertigung nicht zum Einsatz gekommen waren.
Pöhlmann arbeitete zunächst wieder an Projekten zu Kältemaschinen, seinem Spezialgebiet, worauf er einige Patente erworben hatte und woran er zeitweise in der Stellung als Technischer Direktor bereits vor dem Ersten sowie zwischen den Weltkriegen tätig gewesen war. Später arbeitete er als Erfinder und versuchte seine Ideen industriell zu vermarkten. Sein größtes Projekt, das er bis kurz vor seinem Tod bearbeitete, waren die „Strahler-Antriebe“ für Schiffe.
Immer wieder holten ihn die Wirren der letzten Kriegsmonate ein. Einerseits kämpfte er um Entschädigung für seine Verurteilung, andererseits gab es jahrelang gegenseitige Zivilverfahren gegen ihn und sein Umfeld.
Dr. Reinhard Sagner: Über die Forschungstätigkeit von Johannes Winkler in der Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig 1939 – 1947
Trotz herausragender Ergebnisse in der Junkers-Flugzeug und Motoren werken AG Dessau,
brach das Reichsluftfahrtministerium 1938 die Finanzierung der Entwicklung von Raketentriebwerken dort ab. Johannes Winkler wurde berechtigt, sich ein neues Arbeitsgebiet zu suchen und entschloss sich für das Institut für Gasdynamik in der LFA unter Leitung von Prof. A. Dr. Ing. Busemann. Das Forschungsprogramm von Winkler aus dem Dezember 1938 stellt die weitere Forschung an effektiven Triebwerken und deren Bündelung in den Mittelpunkt. Damit wären auch Hochbomber und künstliche Erdmonde zu entwickeln.
Johannes Winkler arbeitete aber zunächst als freier Mitarbeiter und wurde von der Luftwaffe bezahlt. Aus dieser Zeit liegt eine handschriftliche Studie vom 5.2.1940 von ihm vor, die eindeutig eine Fernrakete mit einem Startgewicht von 100 t und eine Reichweite von 500 km zum Gegenstand hat. In einer zweistufigen Rakete wollte er 4.000 Einzeltriebwerke mit einem Schub von 100 kg zum Einsatz bringen. Seit dem 1.4.1941 ist Johannes Winkler Abteilungsleiter in Institut für Gasdynamik der LFA. Nachvollziehbar sind folgende Arbeitsgebiete bis 1945, darunter eine Studie über Raketenkennziffern in Braunschweig, die Entwicklung effektiver Raketentriebwerke mit GM 1 mit einer Laufzeit bis zu 5 Minuten für Lufttorpedos, Jagdflugzeuge und Hochbomber sowie die Berechnung der Dissoziation von Feuergasen. Die Leistungsfähigkeit seiner Triebwerke steigerte er ab 1944 auf 900 kg Schub
Nach der Besetzung der LFA am 12.4.1945 erhielt Johannes Winkler die Möglichkeit,
seine Erkenntnisse in zwei Berichten an die britischen Behörden niederzulegen. Dabei ging es um die Darstellung neuerer Verfahren zur Berechnung der Dissoziation von Verbrennungsgasen in Raketen und der Bericht „Zusammengesetzte Raketen“.
Eine Übersiedlung nach England wurde nicht mehr möglich, da er am 27.12.1947 an einem Schlaganfall in Braunschweig verstarb. Er und seine Frau sind auf dem Friedhof in Braunschweig-Querum bestattet.
Dr.-Ing. Olaf H. Przybilski: Hans Schneider und seine Konstruktionen von Raketenbrennkammern
An den Bayerische Motoren Werke in Berlin-Spandau am Standort Zühlsdorf, bei der Société d’Etudes de la Propulsion par Reaction (SEPR) in Villaroche und im Entwicklungsring Nord (ERNO) Raumfahrttechnik GmbH in Bremen wurden Raketentriebwerke in einer Schubklasse um 20 kN entwickelt. Die herausragende personelle Klammer an diesen drei Standorten über 30 Jahre spiegelt sich im Raketenpionier Dipl.-Ing. Hans Schneider wider.
Der Autor wird anhand der konstruktiven Lösungen in den einzelnen Brennkammern zeigen, was sie eint, was sie unterscheidet. Ergänzt wird der Vortrag durch Abbildungen der Prüfstände an den jeweiligen Standorten. Hardware aus allen Zeitepochen wird dem interessierten Auditorium vor Ort präsentiert.
Zu den Vortragenden:
Wolfgang Both (*1950) war nach dem Studium der Informationstechnik an der Technischen Hochschule Ilmenau (Diplom 1973) und Assistenzzeit (PromotionDr.-Ing. 1979) am Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie in Berlin-Adlershof beschäftigt. Im Rahmen der Industrieforschung wurden optoelektronische Bauelemente entwickelt. 1990 wechselte er zum Projektträger für Informationstechnik des Bundesministeriums für Forschung und Technologie und 1994 in die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft. In beiden Institutionen war er für Technologieförderprogramme in seinem Fachgebiet zuständig. Seit 2015 ist er im Ruhestand und widmet sich seinen Interessen Science-Fiction und Raumfahrtgeschichte. Er ist Autor mehrerer Bücher zu diesen Themen.
Thomas Breit (*1971), Nach Schul-und Berufsausbildung als Technischer Zeichner und einjährigem Wehrdienst bei der Bundeswehr Studium an der Hochschule Aachen im Fach Luft-& Raumfahrttechnik, Schwerpunkt Triebwerkbau; Thema der Diplomarbeit: Entwicklung und Konstruktion einer Wasserstoffbrennkammer zur Umrüstung eines Triebwerks von Kerosin auf Wasserstoffbetrieb. Anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Aachen zur Implementierung und Betrieb des umgerüsteten Triebwerks mit Wasserstoffbetrieb.
Seit Januar 2000: Mitarbeiter bei der Lufthansa Technik AERO Alzey, Triebwerksüberholung.
Seit 2013 Mitglied im Förderverein Museum Kummersdorf e.V. mit Forschungsschwerpunkt Aufarbeitung der Raketenentwicklung an der Versuchsstelle West des deutschen Heereswaffenamtes in Kummersdorf.
Christian Gritzner ist Raumfahrtingenieur und in der Abteilung Erforschung des Weltraums in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn tätig. Dort ist er Gruppenleiter für das Teilprogramm Sonnensystem-Missionen. Er ist seit 1990 DGLR-Mitglied und aktiv als Leiter der Fachgruppe R3 „Raumfahrt und Gesellschaft“, als Mitglied des Senats der DGLR und als Mitglied des Redaktionsbeirates. Studiert und promoviert hat er an der TU Berlin.
Olaf Przybilski wurde 1960 in Altdöbern bei Cottbus (Brandenburg) geboren. Nach Abitur zwischen 1978 und 1981 Soldat auf Zeit bei der Volksmarine in Peenemünde. Danach 5 Jahre Maschinenbaustudium in Dresden an der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ (HfV). In den anschließenden Jahren bis 1990 Promotion zum Dr.-Ing. und Anstellung als „Persönlicher Referent des Prorektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs“ an der HfV bis zu ihrer Schließung im Jahre 1992. Nachfolgend bis Februar 2016 angestellt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Luft- und Raumfahrttechnik, Professur für Raumfahrtsysteme an der TU Dresden mit einem breiten Fächerspektrum in der Lehre, mit selbstständiger forschungsleitender Tätigkeit und als Projektleiter.
Von August 2012 bis Februar 2016 leitet Przybilski das Projekt „SMART Rockets“ im DLR-Ausbildungsprogramm STERN für Studenten an der TU Dresden, um eine kleine Flüssigkeitsrakete mit zugehöriger Brennkammer zu entwickeln. Aktuell arbeitend als Projektingenieur Raumfahrt in einer „Air and Missile“-GmbH in München.
Seit dem Flug des Menschen zum Mond Interesse an der Raumfahrt. 1986 war er Gründungsmitglied des „Arbeitskreises Raumfahrt“ beim Kulturbund der DDR und darin Leiter der Arbeitsgruppe Dokumentation. Insgesamt erschienen von ihm über 100 Veröffentlichungen zwischen 1987 und 1990 im Rahmen der internen Mitteilungsblätter. Ab 1993 erneut rund 100 Veröffentlichungen, vorrangig über russische bemannte Raumfahrtmissionen und der deutschen Raketentechnik.
Seine Forschungen in der Raketentechnikgeschichte untersuchen die Raketen-Antriebstechnik des deutschen Heereswaffenamtes als technische Vorbilder für die Anwendung in der sowjet-russischen, französischen und amerikanischen Raketentechnik. Der erste Band dazu aus einer Buchreihe über die „Raketentriebwerke aus dem deutschen Heereswaffenamt“ ist nun in einer aktualisierten und erweiterten vierten Fassung erschienen. Dr. Przybilski ist Mitglied in verschiedenen Raumfahrtvereinen, Leiter des „Sächsischen Vereins für historisches Fluggerät e.V.“, Herausgeber der „Raketen*Post“, einem Infoblatt der „Raketenspezialisten in der Sowjetunion“, ehemaliger, langjähriger Leiter der DGLR-Bezirksgruppe Dresden (ehemaliges Senatsmitglied) und von 2013 bis 2021 Leiter des DGLR Fachbereiches R3.3 „Geschichte der Raumfahrt“.
Przybilski ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und vier Enkelkinder.
Reinhard Sagner studierte Volks- und Außenwirtschaft mit der Promotion als Dr. oec. an der Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst. Seine Recherchen über Johannes Winkler trug er erstmals 2014 vor. Es folgten weitere Vorträge im Hermann-Oberth-Museum in Feucht, in der Archenhold-Sternwarte in Berlin, in Neubrandenburg und in Dessau. Bisherige Veröffentlichungen in Tagungsbänden des Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum Feucht, im Dessauer Kalender (Heimatliches Jahrbuch für Dessau-Roßlau und Umgebung), im International Astronautical Congress Bremen 2018 zusammen mit Karlheinz Rohrwild und Dr. Wolfgang Both und in den Zeitschriften „FliegerRevue“, „Luft- und Raumfahrt“ und „Raumfahrt concret“. Im Machtwortverlag Dessau erschien 1922 sein Buch „Johannes Winkler in den Junkers-Werken und die Dessauer Raketen“.
Yelena Stein ist Astronomin und in der Abteilung Erforschung des Weltraums in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn tätig. Vorher war sie Wissenschaftlerin am Astronomischen Observatorium in Strasbourg. Dort forschte sie im Bereich der Radioastronomie zu Magnetfeldern in Galaxien. Studiert und promoviert hat sie an der Ruhr-Universität Bochum.
Michael Tilgner (*1949 Hamburg) arbeitete nach dem Studium der Mathematik und Astronomie in Hamburg in verschiedenen Unternehmen im Bereich der kommerziellen Datenverarbeitung. Neben dieser Berufstätigkeit hielt er bis zum Anfang der 1990er Jahre regelmäßig Vorträge am Planetarium Hamburg, vorwiegend zu kosmologischen Themen, und führte astronomische Kurse an der VHS Hamburg durch. Nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben 2011 widmet er sich u.a. der frühen Geschichte der Raumfahrt. Über die Ergebnisse seiner Studien berichtete er in Vorträgen auf den Raumfahrthistorischen Kolloquien in der Archenholdsternwarte (Berlin), auf den Tagen zur Raumfahrtgeschichte, die im Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum (Feucht) abgehalten werden, auf dem History Symposium des International Astronautical Congress 2018 (Bremen) und bei anderen Gelegenheiten.
Programm für das Raumfahrthistorische Kolloquium 2023 am 18.11.2023 in der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow
Detailinformationen s.u.
Moderation: Dr. Olaf Przybilski
Begrüßung
10.00 Uhr – 10.15 Uhr
Dip.-Ing. Stefan Gotthold (Stiftung Planetarium Berlin)
Begrüßung und Einleitung
Vorträge
10.15 – 10.40
Michael Tilgner
Die dunkle Seite des Mondes
10.45 – 11.00
Dr. Wolfgang Both
Die Raketen zu den Planetenräumen
11.05 – 11.50
Dr. Yelena Stein und Dr. Christian Gritzner
Die Geschichte der Weltraumteleskope
12.00 – 13.00
Mittagspause
Moderation: Dr. Christian Gritzner
13.00 – 13.45
Thomas Breit
Moritz Pöhlmann (1881-1964): Ein Erfinder und seine Rolle bei der Entwicklung der A-4 (V-2) Rakete des Deutschen Heereswaffenamtes
13.50 – 14.35
Dr. Reinhard Sagner
Über die Forschungsergebnisse von Johannes Winkler in der Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig von 1939 bis 1947
14.40 – 15.15
Kaffeepause
15.15 – 15.45
Dr. Olaf Przybilski
BMW SEPR ERNO – Einige Betrachtungen zur Verwandtschaft der Raketentriebwerke dieser Firmen
15.40 – 15.50
Stefan Gotthold
Schlusswort
15.50 – 17.00
Get together
Diskussion im ganzen Haus
Flyer der Veranstaltung
Abstracts der Vorträge:
Michael Tilgner: Die dunkle Seite des Mondes. Die Erforschung der Rückseite des Mondes bis in die 1960er Jahre
Seit der Entdeckung, dass der Mond der Erde – und damit seinen Beobachtern – stets die gleiche Seite zeigt, wurde über das Aussehen der uns verborgenen („dunklen“) Seite spekuliert. Der Beitrag zeichnet einige dieser Überlegungen nach. Erst nachdem am Anfang des 20. Jahrhunderts die physikalischen und technischen Grundlagen der Raumfahrt erarbeitet worden waren, begann man über eine Erkundung der Rückseite mittels Raketen nachzudenken. Bekanntlich flog die sowjetische Raumsonde Luna-3 im Jahre 1959 um den Mond herum, fotografierte einen Teil der Mondrückseite und übermittelte diese Aufnahmen zur Erde. Weniger bekannt sind jedoch die Umstände und Voraussetzungen, die zu dieser Pionierleistung führten. Es war eine nicht unbedeutende Herausforderung, anhand der verwaschenen Fotografien eine erste Karte der Mondrückseite zu erstellen. Die inzwischen erschienenen Dokumente und Memoiren von Beteiligten haben viele Details dieser Ruhmestat öffentlich werden lassen, über die berichtet werden soll.
Dr. Wolfgang Both: 100 Jahre “Die Rakete zu den Planetenräumen”
In diesem Jahr feiert die Raumfahrtgemeinde ein wichtiges Jubiläum: Vor 100 Jahren erschien
Hermann Oberths Werk “Die Rakete zu den Planetenräumen” im Münchner Oldenbour-Verlag.
Zwar hatten schon vor ihm Theoretiker den Raumfahrtgedanken mathematisch-physikalisch für möglich erklärt. Aber zum einen waren die Arbeiten von Konstantin Ziolkowski (1903) und Robert Goddard (1919) in Europa unbekannt beblieben. Zum anderen ist Oberths kurze Schrift – nur 92Seiten – wesentlich breiter und tiefgehender angelegt. Zu Recht wird sie heute als bahnbrechende theoretische und visionäre Arbeit für die heutige Raumfahrt gewürdigt. Das war nach der Veröffentlichung noch nicht so. Da hielt man dies in wissenschaftlichen Kreisen für Fehlannahmen und Phantasterei. Erst zehn Jahre später sollten erste Experimente den Weg in den Weltraum öffnen.
Dr. Yelena Stein und Dr. Christian Gritzner: Die Geschichte der Weltraumteleskope
Die faszinierenden Aufnahmen der Weltraumteleskope Hubble und WEBB sind uns allen gut bekannt, doch es gibt noch deutlich mehr solche Observatorien im Weltraum, die aber auch in anderen Wellenlängenbereichen beobachten. Dieser Vortrag soll eine Übersicht über die Entwicklungsgeschichte und die Vielfalt der bislang eingesetzten Weltraumteleskope geben. Auch soll gezeigt werden, warum der Weltraum als Standort für astronomische Beobachtungen große Vorteile bietet. Abschließend soll auf die neuesten Forschungsergebnisse von Hubble und WEBB eingegangen werden, um die enormen Fähigkeiten heutiger Weltraumteleskope zu zeigen.
Thomas Breit: Moritz Pöhlmann (1881-1964): Ein Erfinder und seine Rolle bei der Entwicklung der A-4 (V-2) Rakete des Deutschen Heereswaffenamtes
Die Entwicklung der A-4 (V2-) Rakete, die unter der Regie des deutschen Heereswaffenamtes (HWA) 1932 in Kummersdorf bei Berlin begann und später in Peenemünde fortgesetzt wurde, erfuhr einen Höhepunkt vor 82 Jahren mit dem ersten erfolgreichen Start des Versuchsmusters „V-4“ am 03. Oktober 1942. Sie flog an diesem Tag 190 km weit und erreichte mit einer Höhe von 85 km als erster von Menschenhand gebauter Flugkörper den Rand des Weltraums. Eine Vielzahl hochbegabter Ingenieure und Techniker hatte am Erfolg dieses historischen Fluges gearbeitet, unter ihnen auch der Dipl. Ing. Moritz Pöhlmann im Referat der Triebwerksentwicklung unter Dr. Walter Thiel.
Bis Sommer 1939, dem Eintritt Pöhlmanns in das HWA, war die Entwicklung der Raketen-„Öfen“ bereits sehr weit fortgeschritten. Die Kühlschwierigkeiten und das Durchbrennen der Öfen konnten jedoch nicht abgestellt werden. In den Memoiren Dornbergers wird Pöhlmann diesbezüglich als Erfinder der Film- bzw. Schleierkühlung herausgestellt – dem Durchbruch bei der Standfestigkeit des Triebwerks. Archivfunde belegen, dass Pöhlmann jedoch an vielen weiteren, wegweisenden Entwicklungen beteiligt war. So arbeitete er im Jahre 1940 in Kummersdorf eigenständig an der Entwicklung von Hochdruck-„Öfen“. Einige Patentanmeldungen stammen aus dieser Zeit. Nach seinem Umzug nach Peenemünde arbeitete er ab 1941 an Pumpen und Dampferzeugern mit raketeneigenen Brennstoffen, die jedoch nicht mehr zum Einsatz kamen, aber wegweisend für spätere Raumfahrt-Entwicklungen waren. Mitte 1943 wurde Pöhlmann aus Peenemünde „entfernt“ und mit Aufträgen des HWA nach Bayern „versetzt“. Hier wurde er verhaftet und 1944 von einem Wehrmachtsgericht verurteilt. Danach lebte er bis Ende des Krieges in Bayern.
Nach dem Krieg avancierte er zu einem der glühendsten Gegner Wernher von Brauns, und sah vielmehr Hermann Oberth als den Erfinder der A-4 (V2) Rakete an. Seine eigenen Errungenschaften an deren Entwicklung sah er als nicht gewürdigt an, nicht wissend, dass diese in der Serienfertigung nicht zum Einsatz gekommen waren.
Pöhlmann arbeitete zunächst wieder an Projekten zu Kältemaschinen, seinem Spezialgebiet, worauf er einige Patente erworben hatte und woran er zeitweise in der Stellung als Technischer Direktor bereits vor dem Ersten sowie zwischen den Weltkriegen tätig gewesen war. Später arbeitete er als Erfinder und versuchte seine Ideen industriell zu vermarkten. Sein größtes Projekt, das er bis kurz vor seinem Tod bearbeitete, waren die „Strahler-Antriebe“ für Schiffe.
Immer wieder holten ihn die Wirren der letzten Kriegsmonate ein. Einerseits kämpfte er um Entschädigung für seine Verurteilung, andererseits gab es jahrelang gegenseitige Zivilverfahren gegen ihn und sein Umfeld.
Dr. Reinhard Sagner: Über die Forschungstätigkeit von Johannes Winkler in der Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig 1939 – 1947
Trotz herausragender Ergebnisse in der Junkers-Flugzeug und Motoren werken AG Dessau,
brach das Reichsluftfahrtministerium 1938 die Finanzierung der Entwicklung von Raketentriebwerken dort ab. Johannes Winkler wurde berechtigt, sich ein neues Arbeitsgebiet zu suchen und entschloss sich für das Institut für Gasdynamik in der LFA unter Leitung von Prof. A. Dr. Ing. Busemann. Das Forschungsprogramm von Winkler aus dem Dezember 1938 stellt die weitere Forschung an effektiven Triebwerken und deren Bündelung in den Mittelpunkt. Damit wären auch Hochbomber und künstliche Erdmonde zu entwickeln.
Johannes Winkler arbeitete aber zunächst als freier Mitarbeiter und wurde von der Luftwaffe bezahlt. Aus dieser Zeit liegt eine handschriftliche Studie vom 5.2.1940 von ihm vor, die eindeutig eine Fernrakete mit einem Startgewicht von 100 t und eine Reichweite von 500 km zum Gegenstand hat. In einer zweistufigen Rakete wollte er 4.000 Einzeltriebwerke mit einem Schub von 100 kg zum Einsatz bringen. Seit dem 1.4.1941 ist Johannes Winkler Abteilungsleiter in Institut für Gasdynamik der LFA. Nachvollziehbar sind folgende Arbeitsgebiete bis 1945, darunter eine Studie über Raketenkennziffern in Braunschweig, die Entwicklung effektiver Raketentriebwerke mit GM 1 mit einer Laufzeit bis zu 5 Minuten für Lufttorpedos, Jagdflugzeuge und Hochbomber sowie die Berechnung der Dissoziation von Feuergasen. Die Leistungsfähigkeit seiner Triebwerke steigerte er ab 1944 auf 900 kg Schub
Nach der Besetzung der LFA am 12.4.1945 erhielt Johannes Winkler die Möglichkeit,
seine Erkenntnisse in zwei Berichten an die britischen Behörden niederzulegen. Dabei ging es um die Darstellung neuerer Verfahren zur Berechnung der Dissoziation von Verbrennungsgasen in Raketen und der Bericht „Zusammengesetzte Raketen“.
Eine Übersiedlung nach England wurde nicht mehr möglich, da er am 27.12.1947 an einem Schlaganfall in Braunschweig verstarb. Er und seine Frau sind auf dem Friedhof in Braunschweig-Querum bestattet.
Dr.-Ing. Olaf H. Przybilski: Hans Schneider und seine Konstruktionen von Raketenbrennkammern
An den Bayerische Motoren Werke in Berlin-Spandau am Standort Zühlsdorf, bei der Société d’Etudes de la Propulsion par Reaction (SEPR) in Villaroche und im Entwicklungsring Nord (ERNO) Raumfahrttechnik GmbH in Bremen wurden Raketentriebwerke in einer Schubklasse um 20 kN entwickelt. Die herausragende personelle Klammer an diesen drei Standorten über 30 Jahre spiegelt sich im Raketenpionier Dipl.-Ing. Hans Schneider wider.
Der Autor wird anhand der konstruktiven Lösungen in den einzelnen Brennkammern zeigen, was sie eint, was sie unterscheidet. Ergänzt wird der Vortrag durch Abbildungen der Prüfstände an den jeweiligen Standorten. Hardware aus allen Zeitepochen wird dem interessierten Auditorium vor Ort präsentiert.
Zu den Vortragenden:
Wolfgang Both (*1950) war nach dem Studium der Informationstechnik an der Technischen Hochschule Ilmenau (Diplom 1973) und Assistenzzeit (PromotionDr.-Ing. 1979) am Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie in Berlin-Adlershof beschäftigt. Im Rahmen der Industrieforschung wurden optoelektronische Bauelemente entwickelt. 1990 wechselte er zum Projektträger für Informationstechnik des Bundesministeriums für Forschung und Technologie und 1994 in die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft. In beiden Institutionen war er für Technologieförderprogramme in seinem Fachgebiet zuständig. Seit 2015 ist er im Ruhestand und widmet sich seinen Interessen Science-Fiction und Raumfahrtgeschichte. Er ist Autor mehrerer Bücher zu diesen Themen.
Thomas Breit (*1971), Nach Schul-und Berufsausbildung als Technischer Zeichner und einjährigem Wehrdienst bei der Bundeswehr Studium an der Hochschule Aachen im Fach Luft-& Raumfahrttechnik, Schwerpunkt Triebwerkbau; Thema der Diplomarbeit: Entwicklung und Konstruktion einer Wasserstoffbrennkammer zur Umrüstung eines Triebwerks von Kerosin auf Wasserstoffbetrieb. Anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Aachen zur Implementierung und Betrieb des umgerüsteten Triebwerks mit Wasserstoffbetrieb.
Seit Januar 2000: Mitarbeiter bei der Lufthansa Technik AERO Alzey, Triebwerksüberholung.
Seit 2013 Mitglied im Förderverein Museum Kummersdorf e.V. mit Forschungsschwerpunkt Aufarbeitung der Raketenentwicklung an der Versuchsstelle West des deutschen Heereswaffenamtes in Kummersdorf.
Christian Gritzner ist Raumfahrtingenieur und in der Abteilung Erforschung des Weltraums in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn tätig. Dort ist er Gruppenleiter für das Teilprogramm Sonnensystem-Missionen. Er ist seit 1990 DGLR-Mitglied und aktiv als Leiter der Fachgruppe R3 „Raumfahrt und Gesellschaft“, als Mitglied des Senats der DGLR und als Mitglied des Redaktionsbeirates. Studiert und promoviert hat er an der TU Berlin.
Olaf Przybilski wurde 1960 in Altdöbern bei Cottbus (Brandenburg) geboren. Nach Abitur zwischen 1978 und 1981 Soldat auf Zeit bei der Volksmarine in Peenemünde. Danach 5 Jahre Maschinenbaustudium in Dresden an der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ (HfV). In den anschließenden Jahren bis 1990 Promotion zum Dr.-Ing. und Anstellung als „Persönlicher Referent des Prorektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs“ an der HfV bis zu ihrer Schließung im Jahre 1992. Nachfolgend bis Februar 2016 angestellt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Luft- und Raumfahrttechnik, Professur für Raumfahrtsysteme an der TU Dresden mit einem breiten Fächerspektrum in der Lehre, mit selbstständiger forschungsleitender Tätigkeit und als Projektleiter.
Von August 2012 bis Februar 2016 leitet Przybilski das Projekt „SMART Rockets“ im DLR-Ausbildungsprogramm STERN für Studenten an der TU Dresden, um eine kleine Flüssigkeitsrakete mit zugehöriger Brennkammer zu entwickeln. Aktuell arbeitend als Projektingenieur Raumfahrt in einer „Air and Missile“-GmbH in München.
Seit dem Flug des Menschen zum Mond Interesse an der Raumfahrt. 1986 war er Gründungsmitglied des „Arbeitskreises Raumfahrt“ beim Kulturbund der DDR und darin Leiter der Arbeitsgruppe Dokumentation. Insgesamt erschienen von ihm über 100 Veröffentlichungen zwischen 1987 und 1990 im Rahmen der internen Mitteilungsblätter. Ab 1993 erneut rund 100 Veröffentlichungen, vorrangig über russische bemannte Raumfahrtmissionen und der deutschen Raketentechnik.
Seine Forschungen in der Raketentechnikgeschichte untersuchen die Raketen-Antriebstechnik des deutschen Heereswaffenamtes als technische Vorbilder für die Anwendung in der sowjet-russischen, französischen und amerikanischen Raketentechnik. Der erste Band dazu aus einer Buchreihe über die „Raketentriebwerke aus dem deutschen Heereswaffenamt“ ist nun in einer aktualisierten und erweiterten vierten Fassung erschienen. Dr. Przybilski ist Mitglied in verschiedenen Raumfahrtvereinen, Leiter des „Sächsischen Vereins für historisches Fluggerät e.V.“, Herausgeber der „Raketen*Post“, einem Infoblatt der „Raketenspezialisten in der Sowjetunion“, ehemaliger, langjähriger Leiter der DGLR-Bezirksgruppe Dresden (ehemaliges Senatsmitglied) und von 2013 bis 2021 Leiter des DGLR Fachbereiches R3.3 „Geschichte der Raumfahrt“.
Przybilski ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und vier Enkelkinder.
Reinhard Sagner studierte Volks- und Außenwirtschaft mit der Promotion als Dr. oec. an der Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst. Seine Recherchen über Johannes Winkler trug er erstmals 2014 vor. Es folgten weitere Vorträge im Hermann-Oberth-Museum in Feucht, in der Archenhold-Sternwarte in Berlin, in Neubrandenburg und in Dessau. Bisherige Veröffentlichungen in Tagungsbänden des Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum Feucht, im Dessauer Kalender (Heimatliches Jahrbuch für Dessau-Roßlau und Umgebung), im International Astronautical Congress Bremen 2018 zusammen mit Karlheinz Rohrwild und Dr. Wolfgang Both und in den Zeitschriften „FliegerRevue“, „Luft- und Raumfahrt“ und „Raumfahrt concret“. Im Machtwortverlag Dessau erschien 1922 sein Buch „Johannes Winkler in den Junkers-Werken und die Dessauer Raketen“.
Yelena Stein ist Astronomin und in der Abteilung Erforschung des Weltraums in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn tätig. Vorher war sie Wissenschaftlerin am Astronomischen Observatorium in Strasbourg. Dort forschte sie im Bereich der Radioastronomie zu Magnetfeldern in Galaxien. Studiert und promoviert hat sie an der Ruhr-Universität Bochum.
Michael Tilgner (*1949 Hamburg) arbeitete nach dem Studium der Mathematik und Astronomie in Hamburg in verschiedenen Unternehmen im Bereich der kommerziellen Datenverarbeitung. Neben dieser Berufstätigkeit hielt er bis zum Anfang der 1990er Jahre regelmäßig Vorträge am Planetarium Hamburg, vorwiegend zu kosmologischen Themen, und führte astronomische Kurse an der VHS Hamburg durch. Nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben 2011 widmet er sich u.a. der frühen Geschichte der Raumfahrt. Über die Ergebnisse seiner Studien berichtete er in Vorträgen auf den Raumfahrthistorischen Kolloquien in der Archenholdsternwarte (Berlin), auf den Tagen zur Raumfahrtgeschichte, die im Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum (Feucht) abgehalten werden, auf dem History Symposium des International Astronautical Congress 2018 (Bremen) und bei anderen Gelegenheiten.
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