Vor 20 Jahren, als die UN einen Weltgipfel zur Informationsgesellschaft veranstaltete, war das Internet ein mehr technisches Problem mit einigen politischen Implikationen. Heute ist das Internet ein geo-politisches Problem mit einer technischen Komponente. Es gibt kein Thema mehr, das nicht in dieser oder jene Weise mit dem Funktionieren des globalen Internet verbunden ist. Das fängt bei der internationalen Sicherheit an – im Krieg in der Ukraine spielen Internet basierte Drohnen eine zentrale Rolle – , betrifft die Entwicklung der Weltwirtschaft – unter den zehn größten Unternehmen der Welt sind heute sieben Internet Unternehmen – , und endet beim Thema Menschenrechte. Mehr als fünf Milliarden Menschen nutzen heute das Internet. Wenn Menschenrechte Online verletzt werden, hat ihr Schutz Offline wenig Sinn. Zunehmend ist der Cyberspace zu einem geo-strategischen Konfliktfeld geworden, insbesondere zwischen den USA und China. Die UN bemüht sich, mit einem „Global Digital Compact“ im Rahmen des für September 2024 geplanten UN-Zukunftsgipfels eine globalpolitische Brücke zu bauen.
Prof. em. Dr. Wolfgang Kleinwächter
Emeritierter Professor für Internet-Politik und -Regulierung an der Universität Aarhus, Commissioner in der Global Commission on Stability in Cyberspace (GCSC), ehemaliger ICANN-Direktor und Sonderbotschafter der NetMundial Initiative (NMI). Langjährig an internationalen Verhandlungen zu Internet Governance, insbesondere im Rahmen von ICANN, WSIS, IGF, UN sowie der EU, beteiligt. Mitglied der UN Working Group on Internet Governance (2003 – 2005), persönlicher Berater des Vorsitzenden des UN Internet Governance Forum (2005 – 2010), Gründer und Vorsitzender der Summer School on Internet Governance (SSIG), Vorsitzender der Expertengruppe des Europarates zu Internet Governance (2009 – 2011), Mitglied der Regierungsdelegationen Dänemarks beim UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (Tunis 2005) und Deutschlands bei der ITU World Conference on International Telecommunication (Dubai 2012) sowie der ITU Vollversammlung (Bukarest 2022). Autor zahlreicher Publikationen und Experte bei Hearings im Europäischen Parlament und im Deutschen Bundestag. 2012 ausgezeichnet mit dem eco Internet Award und 2022 mit ICANN´s Tarek Kamel Award.
Wolfgang Kleinwächter (Universität Aarhus)
Cybersicherheit und Geopolitik
Vor 20 Jahren, als die UN einen Weltgipfel zur Informationsgesellschaft veranstaltete, war das Internet ein mehr technisches Problem mit einigen politischen Implikationen. Heute ist das Internet ein geo-politisches Problem mit einer technischen Komponente. Es gibt kein Thema mehr, das nicht in dieser oder jene Weise mit dem Funktionieren des globalen Internet verbunden ist. Das fängt bei der internationalen Sicherheit an – im Krieg in der Ukraine spielen Internet basierte Drohnen eine zentrale Rolle – , betrifft die Entwicklung der Weltwirtschaft – unter den zehn größten Unternehmen der Welt sind heute sieben Internet Unternehmen – , und endet beim Thema Menschenrechte. Mehr als fünf Milliarden Menschen nutzen heute das Internet. Wenn Menschenrechte Online verletzt werden, hat ihr Schutz Offline wenig Sinn. Zunehmend ist der Cyberspace zu einem geo-strategischen Konfliktfeld geworden, insbesondere zwischen den USA und China. Die UN bemüht sich, mit einem „Global Digital Compact“ im Rahmen des für September 2024 geplanten UN-Zukunftsgipfels eine globalpolitische Brücke zu bauen.
Prof. em. Dr. Wolfgang Kleinwächter
Emeritierter Professor für Internet-Politik und -Regulierung an der Universität Aarhus, Commissioner in der Global Commission on Stability in Cyberspace (GCSC), ehemaliger ICANN-Direktor und Sonderbotschafter der NetMundial Initiative (NMI). Langjährig an internationalen Verhandlungen zu Internet Governance, insbesondere im Rahmen von ICANN, WSIS, IGF, UN sowie der EU, beteiligt. Mitglied der UN Working Group on Internet Governance (2003 – 2005), persönlicher Berater des Vorsitzenden des UN Internet Governance Forum (2005 – 2010), Gründer und Vorsitzender der Summer School on Internet Governance (SSIG), Vorsitzender der Expertengruppe des Europarates zu Internet Governance (2009 – 2011), Mitglied der Regierungsdelegationen Dänemarks beim UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (Tunis 2005) und Deutschlands bei der ITU World Conference on International Telecommunication (Dubai 2012) sowie der ITU Vollversammlung (Bukarest 2022). Autor zahlreicher Publikationen und Experte bei Hearings im Europäischen Parlament und im Deutschen Bundestag. 2012 ausgezeichnet mit dem eco Internet Award und 2022 mit ICANN´s Tarek Kamel Award.
Teilnahme über Zoom:
https://uni-potsdam.zoom.us/j/95397029406
Meeting ID: 953 9702 9406
Passwort: 13714361
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Veranstaltungsort