Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften
9. November 2023 - 10:00 - 12:00
Achtung Programmänderung
Der Vortrag von Jochen Fleischhacker wird verschoben. Anstelle dessen wird Kollege Reinhold Zilch zu folgendem Thema sprechen:
Reinhold Zilch
Alliierte oder Konkurrenten?
Deutschland und seine Verbündeten im Ersten Weltkrieg und die Ausbeutung okkupierter Territorien 1914-1918
Abstract
Deutschland hatte im Krieg Alliierte. Das schuf 1. militärische, 2. außenpolitisch-geostrategische und 3. Probleme in der Okkupationspolitik.
In Belgien wurde versucht, auch mittels einer unter deutscher Kontrolle stehenden neuen Währung an die Ressourcen des Landes zu gelangen. Österreichische sog. Verbindungsoffiziere bemühten sich zugleich, österreichischen Händlern Geschäfte zu ermöglichen. In dem Maße, wie in Deutschland die Kriegszwangswirtschaft als ein komplexes Regelungssystem entstand, wurde in Belgien die Arbeit fremder Einkäufer eingeschränkt. Das waren also Reaktionen auf Einzelfälle.
Im Osten hatten die deutschen Besatzungsgebiete OberOst und das Generalgouvernement Warschau sowie das österreichische Militärgeneralgouvernement Lublin den Zarenrubel, waren aber durch Zoll- und Handelsgrenzen auseinandergerissen. Deshalb wurden neue Währungen sowie Wirtschaftsvereinbarungen untereinander und zu den Stammländern geschaffen. Das waren also Lösungen für Problemfelder.
Für Rumänien wurden Verträge zwischen Berlin und Wien zur Aufteilung der Beute geschlossen. Bulgarien hingegen inkorporierte rumänische Territorien in sein Staatsgebiet, erwartete weitere Lieferungen aus dem okkupierten Gebiet und behandelte Forderungen der Verbündeten dilatorisch.
In der Ukraine schloss die Rada mit den Mittelmächten einen dreiseitigen Staatsvertrag, der für militärische Unterstützung und eine neue, von Deutschland und Österreich-Ungarn getragene Währung Lebensmittel versprach. Auch unter Skoropadski versuchten die deutschen und österreichischen Truppen zusammen mit Ukrainern und mit dem neuen Geld, an Vorräte heranzukommen.
Es gab also eine Entwicklung in der Okkupationspolitik von Lösungen für den Einzelfall über Absprachen zu Problemfeldern, Verträge der Alliierten miteinander und dann zu Staatsverträgen mit Vasallenstaaten.
Achtung Programmänderung
Der Vortrag von Jochen Fleischhacker wird verschoben. Anstelle dessen wird Kollege Reinhold Zilch zu folgendem Thema sprechen:
Reinhold Zilch
Alliierte oder Konkurrenten?
Deutschland und seine Verbündeten im Ersten Weltkrieg und die Ausbeutung okkupierter Territorien 1914-1918
Abstract
Deutschland hatte im Krieg Alliierte. Das schuf 1. militärische, 2. außenpolitisch-geostrategische und 3. Probleme in der Okkupationspolitik.
In Belgien wurde versucht, auch mittels einer unter deutscher Kontrolle stehenden neuen Währung an die Ressourcen des Landes zu gelangen. Österreichische sog. Verbindungsoffiziere bemühten sich zugleich, österreichischen Händlern Geschäfte zu ermöglichen. In dem Maße, wie in Deutschland die Kriegszwangswirtschaft als ein komplexes Regelungssystem entstand, wurde in Belgien die Arbeit fremder Einkäufer eingeschränkt. Das waren also Reaktionen auf Einzelfälle.
Im Osten hatten die deutschen Besatzungsgebiete OberOst und das Generalgouvernement Warschau sowie das österreichische Militärgeneralgouvernement Lublin den Zarenrubel, waren aber durch Zoll- und Handelsgrenzen auseinandergerissen. Deshalb wurden neue Währungen sowie Wirtschaftsvereinbarungen untereinander und zu den Stammländern geschaffen. Das waren also Lösungen für Problemfelder.
Für Rumänien wurden Verträge zwischen Berlin und Wien zur Aufteilung der Beute geschlossen. Bulgarien hingegen inkorporierte rumänische Territorien in sein Staatsgebiet, erwartete weitere Lieferungen aus dem okkupierten Gebiet und behandelte Forderungen der Verbündeten dilatorisch.
In der Ukraine schloss die Rada mit den Mittelmächten einen dreiseitigen Staatsvertrag, der für militärische Unterstützung und eine neue, von Deutschland und Österreich-Ungarn getragene Währung Lebensmittel versprach. Auch unter Skoropadski versuchten die deutschen und österreichischen Truppen zusammen mit Ukrainern und mit dem neuen Geld, an Vorräte heranzukommen.
Es gab also eine Entwicklung in der Okkupationspolitik von Lösungen für den Einzelfall über Absprachen zu Problemfeldern, Verträge der Alliierten miteinander und dann zu Staatsverträgen mit Vasallenstaaten.
Teilnahme über Zoom:
https://uni-potsdam.zoom.us/j/95397029406
Meeting ID: 953 9702 9406
Passwort: 13714361
Details
Datum: 9. November
Zeit: 10:00 – 12:00
Veranstaltungsort
Rathaus Friedrichshagen, Historischer Ratssaal, Bölschestraße 87, 12587 Berlin
Details
Veranstaltungsort