Kooperationsvertrag mit der Peter-Sodann-Bibliothek eG unterzeichnet
In der Generalversammlung der Peter-Sodann-Bibliothek eG in Staucha wurde am 15. November 2025 der Kooperationsvertrag zwischen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin und der Peter- Sodann-Bibliothek eG unterzeichnet.

Der Gegenstand des Kooperationsvertrags zwischen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. und der Peter-Sodann-Bibliothek (PSB) erstreckt sich einerseits auf die wissenschaftliche Nutzung des von der PSB gesammelten Schriftguts aus der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR (1945-1990) und andererseits auf die Nutzung des interdisziplinären Potentials der in der LS versammelten Natur-, Technik-, Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen für die Profilierung der gemeinnützigen Arbeit der PSB.
In der PSB werden nicht nur die Erstauflagen der Bücher gesammelt werden, sondern auch Exemplare aller nachfolgenden Auflagen, jeweils mit ihren Schutzumschlägen, was von Relevanz für das Erkennen von wissenssoziologischen, wissenschafts- und literaturgeschichtlichen Zusammenhängen und nicht zuletzt von buchästhetischen Gestaltungspraktiken ist. Der größte Teil des Gesamtbestandes ist nach Verlagen – und innerhalb der Verlage nach Reihen – geordnet, was ermöglicht, den editorischen und den kultur- und verlagspolitischen Wandel zu rekonstruieren und auf diese Weise bislang kaum erforschte Wege zum Verständnis der Literaturlandschaft im Osten Deutschlands zu gehen. Außerdem wird auch „graue Literatur“, d.h. nicht abgabepflichtige Literatur, gesammelt, was für jede Form sozial- und kulturgeschichtlicher Forschung von hoher Relevanz ist. Der Bestand ist frei zugänglich ist, was das Entdecken von Einzeltiteln innerhalb einer Verlagsproduktion sowie das – auch haptische und direkte – Begreifen von Literatur ermöglicht.



Pünktlich zum 140. Jahrestag seiner Eröffnung hat unser Mitglied Jürgen Hofmann eine Publikation über den Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin vorgelegt. Dieser Friedhof nimmt einen besonderen Platz unter den Berliner Friedhöfen ein. Hier beschritten die Berliner Stadtväter neue Wege und schufen ein Beispiel für nachfolgende städtische Friedhöfe. Der Friedhof in Friedrichsfelde wurde bewusst als Parkanlage angelegt. Stadtgartendirektor Hermann Mächtig verantwortete Planung und Ausbau. Die Stadtbauräte Hermann Blankenstein und Ludwig Hoffmann steuerten die Entwürfe für die baulichen Einrichtungen bei.
Mit seiner neuen Publikation gewährt uns der Historiker Günter Benser Einblick in seine Tagebuchaufzeichnungen. Sieben Jahrzehnte liegen zwischen den Notizen, die er für den jeweiligen Tag gegenüberstellt. Da ist zum einen der Siebzehnjährige, der seine Eindrücke zu Papier bringt. Zum anderen der erfahren und gereifte Wissenschaftler, der uns mit seinem Urteil zum Zeitgeschehen 2018 vertraut macht. Insbesondere der Einblick in die Aufzeichnungen aus dem Jahre 1948 dürften auf Interesse stoßen. Hier spricht ein Zeitzeuge aus der unmittelbaren Situation heraus und nicht aus dem abwägenden Rückblick. Gerade das macht den besonderen Wert aus. Es sind Aufzeichnungen, die nicht zur Veröffentlichung angefertigt wurden. Sie dienten eher der damaligen Selbstfindung und Vergewisserung. Zum besseren Verständnis hat Günter Benser der Edition Ausführungen zu seiner damaligen persönlichen privaten und politischen Situation vorangestellt. Jürgen Hofmann (MLS) steuerte ein Geleitwort bei.
Prof. Dr. Herbert W. Roesky wurde vor kurzem die Ehrendoktorwürde der Babes-Bolyai-Universität Cluj-Napoca/Rumänien in Würdigung seiner Beiträge in der Grundlagenforschung und angewandten Forschung sowie der wissenschaftlichen Kooperation verliehen. Die Entgegennahme der Urkunde und der Vortrag zur Ehrung in Cluj mussten Corona-bedingt allerdings zunächst verschoben werden.