Bericht zum Kolloquium und Expertendiskurs “DIE ENERGIEWENDE 2.0: IM FOKUS: DIE MOBILITÄT.” am 07. Mai 2021
In der Jahrtausende währenden Entwicklung der Menschheit konnte der Mensch seit dem Beginn des Gebrauchs des Feuers bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts im Wesentlichen nur auf Einkommensenergien zurückgreifen. Dabei spielte der nachwachsende Rohstoff Holz neben der Wasserkraft und der Windkraft die dominierende Rolle. Erst danach dominierte die Verwendung von Vermögensenergien, wie Kohle und Erdöl. Der sich dadurch ergebende Anstieg der Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre mit gravierenden Einflüssen auf das Klimasystem der Erde erzwingt nun wieder die Rückkehr zur vorrangigen Nutzung von Einkommensenergien. Diese Rückbesinnung auf die vorrangige Nutzung von Einkommensenergien wird in Deutschland mit dem Begriff Energiewende umschrieben.
Analoges gilt für die Fortbewegung des Menschen, die bis zur Erfindung der Dampfmaschine und nachfolgend der Eisenbahn zu Land neben dem Laufen auf die Nutzung von Pferd und Wagen beschränkt war. Erst mit der Nutzung der Eisenbahn und Jahrzehnte später des Autos nahm die Mobilität der Menschen deutlich zu, was einen starken Anstieg des Energiebedarfs für die Fortbewegung bedeutete.
Ausgehend von der 5. Jahrestagung der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. im Jahre 2012 zum Thema “Energiewende – Produktivkraftentwicklung und Gesellschaftsvertrag”, der bereits mehrere Veranstaltungen und Diskussionen vorausgingen, wurden in den letzten Jahren verschiedene Aspekte der Energiewende systematisch betrachtet. Dafür stehen u.a.:
- Kolloquium zu Aspekten der Energiewende in Deutschland: Erneuerbare Energieträger – Eigenschaftsprofile, Probleme und realistische Perspektiven ihrer Nutzung unter den Bedingungen Deutschlands am 11. Oktober 2012
- Kolloquium zum Thema „Energiespeichertechnologien: Notwendigkeiten, Problemspektren, wissenschaftlich-technische Entwicklungen und Perspektiven“ am Dezember 2013
- Kolloquium zum Thema: “Energiewende 2.0 – Die ambivalente „Wärme“ im Fokus der Wissenschaft und Wirtschaft, der Technik und Technologie” am 19. Mai 2017
- Öffentliche Disputation zum Thema: „Die Energiewende 2.0: Essentielle wissenschaftlich-technische, soziale und politische Herausforderungen“ am 12. April 2018
- Öffentliche Disputation zum Thema: „Die Energiewende 2.0 – Im Fokus: Die kardinale Effektivität und Effizienz“ am 06. Dezember 2018.
Mit dem Kolloquium / der Disputation zum Thema: “Die Energiewende 2.0: Im Fokus die Mobilität”, welches am 07. Mai 2021 als Zoom-Konferenz stattfand und die bereits für April 2020 geplante Veranstaltung nachholte, wurde ein weiterer Aspekt der Energiewende betrachtet.
Die Online-Veranstaltung hatte in der Vormittagssitzung fast 50 Teilnehmer. In der Nachmittagssitzung schalteten sich bis zu 35 Teilnehmer zu.
Der Vizepräsident der Leibniz-Sozietät, Lutz-Günther Fleischer, eröffnete die Veranstaltung. Er begrüßte die Teilnehmer*innen und erläuterte zunächst die Durchführung des Online-Kolloquiums, insbesondere die Verfahrensweise der Disputation am Nachmittag.