Plenum
Peer Pasternack (Direktor des HoF, Uni Halle-Wittenberg)
Wissenschaftsalltag und Politik in der DDR: die Auskünfte der Belletristik
Moderation: Reinhold Zilch
Als Hybridveranstaltung auch online:
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Abstrakt:
Die fiktive Literatur bildete in der DDR paradoxerweise oft besser die wahren Verhältnisse ab. Das gilt auch für die rund 170 Titel zur DDR-Wissenschaft (von denen etwa 50 nach 1990 erschienen sind). Angefangen bei ABF-Romanen (von denen es drei gibt, nicht nur Hermann Kants „Aula“) und Texten zur AdW (insbesondere von Helga Königsdorf und John Erpenbeck) sowie recht vielen Darstellungen zur Universität Leipzig (die von allen DDR-Hochschulen am häufigsten die Handlungsbühne ist) über NÖS-, Kybernetik- und III.-Hochschulreform-Romanen bis hin zu desillusionierten Texten in den 80er Jahren und der ‚Abwicklungs-Belletristik‘ der 90er Jahre: Nahezu immer geht es darum, wie sich Politik im Alltag des Wissenschaftsbetriebs spiegelte und wie das akademische Milieu mit Erwartungen, Anforderungen und Zumutungen umging.
CV:
Prof. Dr. Peer Pasternack (*1963): Aufgewachsen in Halle-Neustadt. Fahrzeugschlosserlehre und sechs Jahre Berufskraftfahrer, Volkshochschul-Abitur. 1994 Diplom (Politikwissenschaft, Universität Leipzig), 1998 Promotion (FB Pädagogik, Universität Oldenburg), 2005 Habilitation (Soziologie, Universität Kassel). 1989-1995 Studentensprecher der Leipziger Universität und Sprecher der ostdeutschen Konferenz der StudentInnenschaften. Seit 1991 Herausgeber der Zeitschrift „die hochschule. journal für wissenschaft und bildung“ (bis 2001 unter dem Titel „hochschule ost“). 1996-2001 Hochschulforscher und Forschungskoordinator am Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1997-2002 Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft der Universität Leipzig. 2002-2003 Staatssekretär für Wissenschaft im Senat von Berlin. Seit 2004 Forschungsdirektor bzw. Direktor des Instituts für Hochschulforschung (HoF) an der Universität Halle-Wittenberg. Lehrveranstaltungen am Institut für Soziologie der Universität Halle. Arbeitsschwerpunkte: Hochschulpolitikanalyse, Hochschulorganisation, Bildung und Wissenschaft in demografisch herausgeforderten Regionen, Wissenschaftszeitgeschichte.
Jüngste Buchveröffentlichungen: Von Campus- bis Industrieliteratur. Eine literarische DDR-Wissenschaftsgeschichte, Baden-Baden 2024; Die vier Dimensionen des ostdeutschen Wissenschaftsumbaus ab 1990. Strukturen und Personal, akademische Kultur und wissenschaftliche Inhalte, Halle-Wittenberg 2025; NomosHandbuch Hochschulforschung. Forschung über Hochschule und Wissenschaft, Baden-Baden 2025 (Hrsg. mit Gabi Reinmann u Christian Schneijderberg)



