Nekrolog auf unser Mitglied Prof. Dr. Egon Fanghänel
Am 15. November 2023 verstarb das Mitglied unserer Sozietät Egon Fanghänel, Professor (i.R.) für Organische Chemie an der TH Carl Schorlemmer Leuna-Merseburg, in Halle/Saale.
Egon Fanghänel gehörte national und international zu den namhaften Repräsentanten der organischen Schwefelchemie. Er diplomierte 1958 an der TH Dresden bei H. G. O. Becker und promovierte vier Jahre später mit einer von F. Asinger betreuten Arbeit über Zusammenhänge von Struktur und Eigenschaftsmerkmalen oberflächenaktiver Verbindungen. Egon Fanghänel erhielt nach dem Weggang von F. Asinger an die RWTH Aachen durch dessen Nachfolger R. Mayer die Möglichkeit, sich an der TU Dresden mit einer schwefelorganischen Arbeit zu habilitieren und anschließend die Gelegenheit, einen mehrjährigen Forschungsaufenthalt am Centre de National in Havanna zu absolvieren. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1971 erhielt er einen Ruf als Ordentlicher Professor an die Technische Hochschule für Chemie Leuna-Merseburg, an der er bis zu deren Abwicklung im Jahre 1993 wirkte. Bedingt durch den mit der Wende verbundenen Elitenaustausch arbeitete er ab 1993 bis 2000 als Oberassistent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Egon Fanghänel war über viele Jahre im Leitungsgremium des Fachbereiches Chemie an der TH Leuna-Merseburg tätig, die er von 1990 bis 1992 auch als Rektor leitete. Zugleich übernahm er wissenschaftsorganisatorische Tätigkeiten in der Chemischen Gesellschaft der DDR, deren Vorsitz er von 1985 – 1988 innehatte, und setzte sich aktiv für den Zusammenschluss mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker ein, in deren Vorstand er als ständiger Gast mitarbeitete. 2017 wurde er Ehrenmitglied dieser Gesellschaft. WEITER