Jablonski-Medaille für Prof. Dr. Hermann Grimmeiss


Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin verleiht die Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille im Jahr 2020 an den schwedischen Wissenschaftler
Hermann Grimmeiss

Im Rahmen des Leibniz-Tages 2020 verlieh die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin am 26. November 2020 die Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille an den herausragenden schwedischen Festkörperphysiker Prof. Dr. Hermann Grimmeiss, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag begehen konnte.

Mit der Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille werden besondere Verdienste in der Leibniz-Sozietät oder ein außergewöhnlicher Einsatz zur Förderung des Zwecks und der Arbeiten der Sozietät geehrt. Das trifft auf Hermann Grimmeiss in hervorragender Weise zu: Mit Hermann Grimmeiss wird damit im Jahr 2020 ein hoch geachteter Wissenschaftler ausgezeichnet, dessen Leben untrennbar mit der akademischen Landschaft Berlins, aber auch mit vielen Forschungseinrichtungen in anderen deutschen Städten, insbesondere in Frankfurt/Oder, verbunden ist. Erste Erfahrungen mit dem damaligen Institut für Halbleiterphysik (IHP) der Akademie der Wissenschaften der DDR, datieren aus dem Jahr 1985. Als international renommierter Materialwissenschaftler der Universität Lund beteiligte sich Hermann Grimmeiss an der GADEST (Gettering and Defect Engineering in Semiconductor Technology) – einer vom IHP ins Leben gerufenen internationalen Tagungsreihe zur Materialforschung in der Halbleiterphysik. Ab 1991 übernahm er dort die wohl schwierigste, wahrscheinlich aber auch wichtigste und komplexeste Aufgabe im IHP: Er begleitete das Institut bei der Evaluierung, lenkte danach als Gründungsdirektor und anschließend in der Verantwortung des Wissenschaftlich-Technischen Geschäftsführers bis 1993 den Neuanfang. Dank seiner hervorragenden Arbeit fand das IHP den Weg in eine anhaltend erfolgreiche Zukunft. Das Wirken von Hermann Grimmeiss als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates ab 2003 öffnete dem Institut ‚schwere Türen‘ und hatte wesentlichen Einfluss auf seine weitere Entwicklung zu einer international anerkannten Forschungseinrichtung.

Seit 2003 ist Hermann Grimmeiss ein aktives und ideenreich engagiertes Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin. Die Mitglieder dieser Gelehrtensozietät schätzen es außerordentlich, dass Hermann Grimmeiss in jeder Phase seines herausragenden Wirkens als Wissenschaftler und Hochschullehrer, als Wissenschaftsorganisator sowie Leiter und Mitglied zahlreicher internationaler Fachgremien und Präsident wissenschaftlicher Gesellschaften gestaltend tätig war.

Die bei der Verleihung der Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille vorgetragene Laudatio hob hervor, mit welch ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein der Geehrte die Leibnizschen Ideen vertritt und sich dabei der verpflichtenden Leibnizschen Maxime „theoria cum praxi et commune bonum“ und der Devise „man müsste gleich anfangs das Werck samt der Wissenschaft auf den Nutzen richten“ verpflichtet fühlt. Es wurde deutlich, wie Hermann Grimmeiss mit beharrlichem interdisziplinärem Engagement und hohem persönlichen Einsatz auf dem sich beeindruckend entwickelnden Gebiet der Festkörperphysik sowie der Halbleitertechnologien zu deren hoch bewerteten theoretischen und technisch-technologischen Erfolgen beitrug.

Die Ehrung von Hermann Grimmeiss schloss ein, mit welch großem Gewinn und ebensolcher Freude die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz-Sozietät mit dem Ausgezeichneten zusammenarbeiten. Sie endete mit dem Wunsch, dass diese Zusammenarbeit beiden Seiten noch möglichst lange vergönnt sein möge. Bedingt durch die mit der Corona-Pandemie verbundenen notwendigen Einschränkungen konnte Hermann Grimmeiss die Auszeichnung am Leibniz-Tag 2020 nicht persönlich entgegennehmen. Es ist geplant, ihm die Daniel-Ernst-Jablonski Medaille auf einem Kolloquium der Leibniz-Sozietät im März 2021 in Berlin zu überreichen.