Ergebnisse der Konferenz “Vernadskij-150” am 15.03.2013 in Berlin

Projekt „Vom Mineral zur Noosphäre“;
Konferenz anlässlich des 150. Geburtstages von V. I. Vernadskij Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Heinz Kautzleben

– Ergebnisbericht –

 Projektförderung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung – Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e.V; Projektnummer 5113263

Ziel des Projektes war die Durchführung einer wissenschaftlichen Konferenz zum Thema „Vom Mineral zur Noosphäre – Wissenschaftliche Konferenz anlässlich des 150. Geburtstages von V. I. Vernadskij“. Die Veranstaltung wurde durch 2 Kolloquien im Jahre 2012 inhaltlich vorbereitet. Sie wurde am 15.03.2013 im Museum für Naturkunde Berlin unter Mitwirkung und mit Unterstützung des Generaldirektors des Naturkundemuseums und Mitglied der Leibniz-Sozietät, Prof. Dr. Bernd Vogel durchgeführt.

Die Konferenz wurde von der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. mit Unterstützung der folgenden Partner:
– Museum für Naturkunde Berlin,
– Centre for Russian and Central EurAsian Mineral Studies (CERCAMS), Natural History Museum, Earth Sciences Department, London,
–  Wissenschaftliche Gesellschaft bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (WiGB),
– Verein der Berlin-Brandenburgischen Geologie-Historiker „Leopold von Buch“ e.V.
veranstaltet.
An der Konferenz nahmen 70 Wissenschaftler aus Berlin, Potsdam, Moskau, St. Petersburg, Trondheim, Wien teil.
Über die Konferenzergebnisse wurde eine elektronische Dokumentation angefertigt; sie kann auf Anfrage Interessenten zum persönlicvhen Gebrauch zur Verfügung gestellt werden.

Einige Präsentationen können nachfolgend – ebenfalls zum persönblichen Gebrauch – herutergeladen werden:

* Broschüre der Abstracts der Konferenzbeiträge;
* Begrüßungsansprache L.-G. Fleischer (MLS), Berlin; Sekretar der Klasse;
* Naturwissenschaften der Leibniz-Sozietät;
* Begrüßungspräsentation J. Vogel (MLS), Berlin; Generaldirektor des Naturkundemuseums Berlin;
* Vortrag V. Mairanovskij, WiGB Berlin;
* Vortrag H. Kautzleben (MLS) Berlin;
* Vortrag Y. Malyshev, G. Naumov, A. Titova und S. Cherkasov (Vortragender), Moskau;
* Vortrag A. Mueller, Trondheim;
* Vortrag J.Ch. Kopp (MLS), Seddiner See;
* Vortrag V.E. Gerling, St Petersburg; (Vortragende Dr. Irina Burkhardt);
* Vortrag R. Seltmann (MLS), London;
* Vortrag K.-D. Jäger (MLS), Berlin;
* Vortrag R. Schimming (MLS), Potsdam;
* Vortrag V. Kochergin WiGB Berlin;
* Vortrag K. Fuchs-Kittowski (MLS), Berlin;
* Vortrag W. Hofkirchner (MLS), Wien;
* Vortrag B. Schapiro, WiGB Berlin;
* Vortrag R.-L. Winkler, DAMU Berlin;
* Vortragsprogramm der Konferenz (deutsch und russisch);
* Vorträge der „Russischen Naturforscherwoche“ im Juni 1927 in Berlin, die an gleicher Stelle stattfand, wie die wissenschaftliche Konferenz „Vom Mineral zur Noosphäre“

Das Projekt ordnet sich ein in die langjährige Beschäftigung im Rahmen der Leibniz-Sozietät mit den sog. „globalen Problemen“ – einesteils der sicheren Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung mit Energie und Rohstoffen und andererseits dem Erhalt der Lebensbedingungen für die Menschheit bei den dabei auftretenden Belastungen des sog. „Erdsystems“.
Der russische Geowissenschaftler Vernadskij (1863-1945) hat mit seinem Lebenswerk frühzeitig entscheidende Ideen zum Verständnis dieser äußerst komplexen Problematik vorgebracht und mögliche Lösungswege gezeigt. Sie werden heute weltweit vielfach als Ausgangspunkt der aktuellen Forschungen verwendet. Das herauszuarbeiten war ein wichtiges Anliegen von Projekt und Konferenz. Dabei ergaben sich vielfältige Anregungen für die weitere Beschäftigung mit der eingangs genannten Thematik im Rahmen der Leibniz-Sozietät unter Einbeziehung und Mitwirkung von sachkundigen Interessenten.
Verschiedene Anregungen werden künftig im Rahmen des Arbeitskreises Geo-, Montan-, Umwelt-, Weltraum- und Astrowissenschaften weiter diskutiert oder neu aufgegriffen. Leider war es den veranstaltenden Geowissenschaftlern nicht gelungen, Vertreter der Chemie und der Biologie zur Mitwirkung zu gewinnen. In den Umweltwissenschaften nehmen diese Wissenschaftsgebiete zentrale Stellungen ein. Was die Mitwirkung der Sozial- und der Politikwissenschaften angeht, gab es in der Vernadskij-Konferenz hoffnungsvolle Ansätze.

Die Biographie Vernadskijs war zu Beginn der Arbeiten zum Projekt bereits mehr oder weniger gut bekannt. Das erhöhte Interesse an seiner Biographie führte zur Vertiefung der Kenntnisse über die Entwicklung der Geowissenschaften in Russland und der UdSSR, speziell in der Russischen Akademie der Wissenschaften (von 1924 bis 1991 Akademie der Wissenschaften der UdSSR), und über die deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen.
Das Museum für Naturkunde Berlin war aus mehreren Gründen als Veranstaltungsort gewählt worden. Unsere Gelehrtengesellschaft stand Jahrhunderte lang in engen personellen und sachlichen Verbindungen zu diesem Museum und ihren Vorgängereinrichtungen. Das Abhalten der Konferenz „Vom Mineral zur Noosphäre“ in diesem Museum, das heute als Forschungsmuseum zur Wissenschaftsgemeinschaft „Gottfried Wilhelm Leibniz“ gehört, soll ein erster Schritt zur Reaktivierung dieser Verbindungen sein.
Es war eine kleine Überraschung, als während der Konferenz darauf hingewiesen wurde, dass im selben Gebäude, in dem unsere Vernadskij-Konferenz 2013 stattfand, zur „Russischen Naturforscherwoche“ im Juni 1927 in Berlin die Vorträge auf dem Gebiet der Geowissenschaften gehalten wurden. Zwei der damaligen Vorträge wurden von Vernadskij gehalten.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Heinz Kautzleben (mailto kautzleben@t-online.de).