Bericht zur gemeinsamen Festveranstaltung von Stiftung und LIFIS

Festveranstaltung anlässlich des 25. Jahrestages der Gründung der Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät e.V. und des 20. Jahrestages der Gründung des Leibniz-Instituts für interdisziplinäre Studien e.V. – Bericht

Auditorium mit Gerhard Banse, Christa Luft, Gerda Haßler, Bärbel Banse (1. Reihe von links; Foto: Frieder Sieber)

Am 20. Mai 2022 fand im Hotel Essential by Dorint in Berlin-Adlershof die Festveranstaltung anlässlich des 25. Jahrestages der Gründung der Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät e.V. („Stiftung“) und des 20. Jahrestages der Gründung des Leibniz-Instituts für interdisziplinäre Studien e.V. („LIFIS“) statt. Die Stiftung war am 23. Mai 1996 mit Sitz in Berlin, das LIFIS am 03. Mai 2002 als juristisch eigenständiger gemeinnütziger Verein mit Sitz in Augustusburg/Sachsen gegründet worden. Der Sitz des LIFIS wechselte 2005 zunächst nach Lichtenwalde bei Chemnitz und 2013 nach Berlin-Adlershof. Deshalb auch die Wahl des Veranstaltungsortes: nahe am Sitz des LIFIS.

Izabela Dorota Balińska, Irina Klimkova, Werner Regen (von links; Foto: Frieder Sieber)

Herr Professor Dr. Werner Regen, Vorstandsvorsitzender des LIFIS und Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin („MLS“), konnte in seiner Eröffnung 40 Mitglieder und Freunde beider Institutionen begrüßen, insbesondere die Präsidentin der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften („LS“), Frau Professorin Dr. Gerda Haßler, MLS, sowie die Vizerektorin der Hochschule für Innere Sicherheit, Łodz, Polen, Frau Professorin Izabela Dorota Balińska, und Frau Professorin Dr. Irina Klimkova von der Überregionalen Akademie für Personalmanagement (MAUP), Kiew, Ukraine.

Herr Professor Regen verwies darauf, dass das LIFIS keine Forschungseinrichtung im herkömmlichen Sinne sei, sondern als „virtuelle Institution“ an verschiedenen Orten verfügbare Potenziale koordiniert und organisiert. Bei den heute ca. 30 Mitgliedern des LIFIS, die im 20. Jahr seines Bestehens auf ca. 35 bis 37 Mitglieder erweitert werden wird, steht dabei mit Blick auf die zunehmende Komplexität gegenwärtiger und zukünftiger Problemstellungen die interdisziplinäre bzw. fachübergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft im Mittelpunkt aller Bemühungen. Diesem Anliegen – und damit dem Alleinstellungsmerkmal des LIFIS entsprechend – setzen sich Vorstand und Mitgliederbestand sowohl aus Vertretern der Wissenschaft als auch der Wirtschaft zusammen. Das LIFIS wirkt als Vereinigung interdisziplinär tätiger kompetenter Wissenschaftler und Ingenieure mit umfangreicher Erfahrung und wissenschaftlicher Projektarbeit im In- und Ausland, die über solide und umfassende Netzwerke weltweit verfügen. Als in Ostdeutschland stark verankerter Wissenschaftlerverein ist das LIFIS mit diesen breiten Netzwerken daran interessiert, die Wissenschaftslandschaft in Verbindung mit Hochschulen und starken Wirtschaftspartnern mitzugestalten und die Jugend an Forschungsarbeit zu begeistern. Auf unserer Web-Seite www.leibniz-institut.de findet jede(r) Interessierte jederzeit Anhaltspunkte dafür. Wir begrüßen als Mitglieder des Instituts sowohl Einzelpersonen und Kooperationen als auch Fördermitglieder. Er bedankte sich bei den Mitgliedern der Geschichtskommission des LIFIS unter Leitung von Herrn Professor Dr. Bernd Junghans, MLS, die innerhalb gut eines Vierteljahres die Chronik des LIFIS „20 Jahre LIFIS e.V. – 20 Jahre Tradition mit Leibniz“ erarbeitet haben, so dass sie allen Teilnehmer*innen der Festveranstaltung übergeben werden konnte.

Gerhard Banse (Foto: Frieder Sieber)

Es folgten Grußworte des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät, Herrn Professor Dr. Gerhard Banse, MLS, Ehrenmitglied des LIFIS, des Vorstandsvorsitzenden des LIFIS a.D. und Kurator der Stiftung Herrn Professor Dr. Frieder Sieber, MLS, an. Herr Dr. Ingmar Meinecke überbrachte in Vertretung der Leiterin des Leibniz-Gymnasium Berlin-Kreuzberg, Frau Renate Krollpfeifer-Kuhring, eine freundliche Grußbotschaft. Mit dieser Schule besteht seit 2017 eine Kooperationsvereinbarung zur Talentförderung. Daran schlossen sich Grüße der Prorektorin der Hochschule für Innere Sicherheit (WSBW) Łodz, Polen, Frau Professorin Dr. Izabella Balinska und von Frau Klimkova an. Mit diesen Hochschuleinrichtungen bestehen erfolgreich und weiterhin ausbaufähige Arbeitsbeziehungen zum LIFIS

Herr Professor Dr. Banse, Altpräsident der LS und Gründungsmitglied des LIFIS, schaute zunächst kurz zurück auf die wechselvolle Geschichte beider Institutionen. Er würdigte sodann Erreichtes und wagte einen kleinen Ausblick. Die Stiftung verfolgte von Anfang an den Zweck bzw. das Ziel, die wissenschaftlichen Aktivitäten der LS durch Mittelzuwendung sowie durch das Herstellen und die Pflege der notwendigen Verbindungen zwischen Wissenschaft und Allgemeinheit zu fördern. Aktuell berät und unterstützt die Stiftung die LS bei Entwicklungen und Förderkonzeptionen, stellt ihr Mittel zur Förderung ihrer Projekte zur Verfügung und unterstützt beim Aufbau internationaler Verbindungen. Die Entwicklung einer tragfähigen Netzwerkstruktur erfolgt auch durch die Einbindung institutioneller Mitglieder – so werden Vereine, überregionale Projekte und Bildungsträger in die Struktur der Stiftung und damit in das Gesamtkonzept integriert. Es geht dabei insgesamt um Freunde der Leibniz-Sozietät, die Interesse an deren wissenschaftlichen Aktivitäten haben und die diese Gelehrtenvereinigung in unterschiedlicher Weise unterstützen wollen. Denn: Das Erreichte zu erreichen wäre nicht möglich gewesen – und darin gleichen sich das LIFIS, die LS und die Stiftung –, wenn es nicht immer drängende, nach Neuem suchende Mitglieder gegeben hätte bzw. geben würde. Herr Professor Banse schloss sein Grußwort mit folgendem sich daran anschließendem Gedanken: „Ich wünsche uns allen, dass das auch in Zukunft so bleibt. Dafür wünsche ich uns Schaffenskraft, Gesundheit – und vor allem friedliche Beziehungen zwischen den Völker und Staaten dieser Welt, denn: Wir haben nur diese…“

Cover „Leibniz. Ein Genius der Deutschen“ (Quelle: https://www.buchfreund.de/de/d/p/45468305/leibniz)

Herr Professor Sieber, von 2015 bis 2021 Vorsitzender des LIFIS-Vorstands, ging zunächst kurz auf die aktuellen gesellschaftlichen Problembereiche Energiewende, Klimawandel und Mobilitätsverhalten. Vor diesem Hintergrund würdigte er das Wirken des LIFIS in diesen Bereichen, insbesondere durch die bislang 25 Leibniz-Konferenzen und über 150 Beiträgen in „LIFIS ONLINE“. Er übergab dem Leibniz-Gymnasium das sich in seinen Besitz befindende Exemplar von „Leibniz. Ein Genius der Deutschen“ von Katharina Kanthack, 1946 in Berlin im Minerva-Verlag erschienen. Dieses Buch war einst im Besitz der Mittelschule-Schule Berlin-Zehlendorf und sollte nun wieder zurück in den Bestand einer Schule.

Herr Dr. Meinecke bedankte sich für das Buch, vor allem jedoch für die Einladung zur Festveranstaltung und die Möglichkeit, Grüße der Kooperationsschule überbringen zu können. Er erläuterte die bisherigen Maßnahmen der Zusammenarbeit als einen erfolgreichen Start, der weitere Entwicklungsperspektiven erwarten lässt.

Gerda Haßler (Foto: Frieder Sieber)

Frau Präsidentin Professorin Haßler überbrachte die Grüße des Präsidiums der LS und bedankte sich für das engagierte Wirken beider Jubilare – auch im Interesse der LS. Ausführlicher ging sie auf das bekannte Diktum von Gottfried Wilhelm Leibniz „theoria cum praxi“ ein, das oftmals falsch, weil verengt, interpretiert wird. Theoria cum praxi heißt im Leibnizschen Sinne nicht nur, dass experimentelle Praxis in der Forschung und Theorie eine Einheit bilden, sondern dieses Motto, das er seiner Akademiegründung ins Wappen geschrieben hat, bedeutet auch Einheit von natürlicher Welt und moralischem gesellschaftlichem Verhalten. Die Wissenschaft („Theoria“) betrachtet die Leibniz-Sozietät als eigenen gesellschaftlichen Bereich, der natürlich mit der Praxis zu verbinden ist, was aber nicht als Argumentation gegen Grundlagenforschung zu verstehen ist. Sie vertritt einen modernen Begriff von Praxis, der das erkennende Forschen jeder Art und das Wissenschaftlersein im gesellschaftlichen Kontext einschließt.

Den Festvortrag „Wirtschafts- und finanzpolitische Probleme nach der Corona-Pandemie und nach dem russischen Überfall auf die Ukraine – Herausforderungen für die ökonomische Wissenschaft“ hielt die Kuratorin der Stiftung Frau Professorin Dr. Christa Luft, MLS. Die Corona-Pandemie war – so die Vortragende – bis zum Beginn des Putinschen Angriffskrieges auf die Ukraine die bislang tiefste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Selbst wenn sie endlich abklingt, werden ihre Spuren in zahlreichen (allen?) gesellschaftlichen Bereichen bleiben. Hinzu kommen die neue geopolitische Lage, der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die ausgelöste finanzielle und militärische deutsche Unterstützung für das überfallene Land und die staatliche Abfederung sozialer Belastungen der eigenen Bevölkerung.

Christa Luft (Foto: Frieder Sieber)

Vor diesem Hintergrund wurden folgende drei – in Fragen gekleidete – Problembereiche erörtert: (1) Wie soll/kann mit der entstandenen finanziellen Lage umgegangen werden, wie sollen die ambitionierten Projekte der Ampel-Koalition (insbesondere Klimaschutz, Digitalisierung, Stärkung der Öffentlichen Daseinsvorsorge sowie Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger) finanziert werden und wer soll am Ende die Lasten tragen? (2) Welche wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen müssen neben den steuer- und finanzpolitischen gezogen werden? So muss etwa Globalisierung mit der Triebkraft Freihandel sicherheitspolitisch sowie wegen krisenanfälliger weltweiter Lieferketten neu konzipiert werden. (3) Auch Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sind in der Pflicht, stehen vor Herausforderungen. So müssen etwa das ökologische Defizit ökonomischer Theorien behoben sowie regionale Kreisläufe und lokale Dienstleistungs- und Güterproduktion gestärkt und Lieferbeziehungen diversifiziert werden. Wichtig war ihr auch die Feststellung, dass sich die Volkswirtschaftslehre als Sozialwissenschaft bekennen muss.

Peter Hübner, Falk Cruz-Quinones, Heiko Steffens, Gerhard Banse (von links; Foto: Norbert Mertzsch)

Die Festveranstaltung wurde einerseits genutzt, um neue Mitglieder aufzunehmen, andererseits, um zwei Vereinbarungen zu unterzeichnen. Für das LIFIS wurden Frau Professorin Izabella Balinska und Frau Professorin Irina Klimkova, für die Stiftung Frau Michaela Schmekel, Herr Falk Cruz-Quinones sowie Herr Professor Dr. Heiko Steffens als neue Mitglieder begrüßt. Die Neuzugänge repräsentieren z.B. die Bandbreite der Mitgliedschaft in der Stiftung vom interessierten Laien bis hin zum wissenschaftlich qualifizierten Gelehrten. Entscheidend ist die Mischung sowie die sich daraus ergebenden differenzierten Möglichkeiten der Diskussionen und des Informationsaustausches.

Dokumentiert und unterzeichnet wurde eine „Gemeinsame Absichtserklärung zur Gründung des ZUSE HOCHSCHULE e.V. – University of Applied Sciences“ mit Sitz in Chemnitz und Berlin Diese Vereinbarung unterzeichneten Herr Professor Werner Regen und Frau Professorin Izabella Balinska. Es handelt sich um eine „Zukunftsoption“, die beispielhaft die Vernetzungen und den Erfahrungsaustausch europäischer Universitäten und Hochschulen erheblich verstärken können. Mit der Unterzeichnung des Vertrags wird ein vertiefender Schritt der Zusammenarbeit dokumentierte: Möglich wird die gemeinsame Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs anhand der Ausbildungspläne der WSBW in Deutschland.

Die gemeinsamen Ziele von LS und LIFIS sind die Initiierung und Unterstützung von Aktivitäten auf den Gebieten Zusammenarbeit in der akademischen Bildung und im Bereich des Wissenstransfers. – Im Jahr 2005 war die erste Kooperations-Vereinbarung zwischen der LS und dem LIFIS abgeschlossen worden. Als Zweck der Zusammenarbeit wurden die Initiierung und Förderung interdisziplinär bzw. fachübergreifend angelegter Vorhaben festgelegt. 2011 – also vor über zehn Jahren – war diese Vereinbarung erstmals präzisiert worden. Frau Professorin Gerda Haßler und Herr Professor Werner Regen signierten nunmehr – nach weiteren 10 Jahren – erneut eine aktualisierte Kooperationsvereinbarung.

Bernd Junghans (Foto: Frieder Sieber)

Der erste Teil der Festveranstaltung wurde abgerundet durch den Leiter der Geschichtskommission des LIFIS Herrn Professor Dr. Bernd Junghans, MLS, der Einblicke in die Erarbeitung der bereits genannten Broschüre „20 Jahre LIFIS e.V. – 20 Jahre in Tradition mit Leibniz“ (Cover, Impressum) gab. Dieser Almanach widerspiegele in überzeugender Weise den Entwicklungsweg und die Perspektiven des noch jungen Vereins. Als langjähriger Vorsitzender (von 2011 bis 2015) und Mitglied des LIFIS-Vorstands verband Herr Professor Junghans diesen Bericht mit zahlreichen persönlichen Eindrücken und Wertungen, insbesondere zu den LIFIS-Konferenzen.

Der Nachmittag wurde durch Vorträge und Präsentationen von Mitgliedern und Kooperationspartnern der Stiftung und des LIFIS informativ und abwechslungsreich gestaltet.

Den Auftakt machte Herr Dr. Dirk Laßner, Mitglied des LIFIS-Vorstands. Unter dem Titel „Im Schein der Glöckchenpyramide“ erfolgte eine persönliche Schilderung der Gründungsphase des LIFIS, die untrennbar sowohl mit Schloss Augustusburg (in dem das LIFIS seine ersten Konferenzen durchführte) als auch mit seinem Vater, dem Mathematik-Professor Gerd Lassner, verbunden ist.

„Projektarbeit – Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis“ war Gegenstand der Darlegungen vom langjährigen LIFIS-Mitglied und Initiator mehrerer erfolgreicher Projekte Herrn Professor Dr. Dietrich Balzer, MLS. An konkreten Beispielen aus dem Bereich Umweltschutz vermittelte anspruchsvoll, wie sich Projekte initiieren und erfolgreich netzwerkgestützt führen lassen. Ziel der vorgestellten Projekte war die Erhöhung der Ressourcen- und Energieeffizienz durch Wieder- und Weiterverwendung von Reststoffen und Restenergie im Rahmen zirkulärer Wirtschaft.

Herr Professor Dr. Edgar Klose und seine Assistentin, Frau Dr. Tatyana Karatyova, gingen zunächst auf Ziele und Strukturen des „Märkischen Instituts für Technologie und Innovationsförderung e.V.“ (MITI) ein. Diese Organisation ist institutionelles Mitglied der Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät. Es wurde berichtet, dass an einer von MITI betreuten Oberschule in der „Region Hoppegarten“ ein Projekt aus dem bundesweiten Rahmenprogramm „Jugend forscht“ durchgeführt wird. Zum Thema „Schüler befragen Pflanzen“ wurde über naturwissenschaftliche Experimente berichtet. In einer kurzen Video-Sequenz führten zwei „Junior-Experten“ dazu ein Experiment durch und werteten es aus. Ein Unterricht mit experimentellem Ansatz erweist sich auch in diesem Kontext als „lernfördendes Design“.

Frau Dr. Eva Erbach, Leiterin der Stiftung ASIG – Berufs- und Fachschulen (ebenfalls
institutionelle Mitglied der Stiftung), erläuterte zunächst das pädagogische Konzept der Fachberufsschule. Dann erfolgten Informationen zu den Schülerinnen und Schülern dieser Bildungseinrichtung mit detaillierten Erläuterungen bezüglich der verschiedenen Zielgruppen und Hinweisen zu deren spezifischer Förderung. Dieser Bildungsträger erreicht auch bei Jugendlichen mit schwierigen Abgangsbedingungen nach der allgemeinen Schulpflicht eine erheblich gesteigerte erfolgreiche Übergangsquote in handwerkliche Berufe. Er bildet auch eine hohe Zahl von qualifizierten Mitarbeitern im Dienstleistungsbereich des Hotel- und Gaststättengewerbes aus – sogar mit IHK-Abschluss. Im sozialpädagogischen Bereich wird auch eine Ausbildung zum Sozialassistenten mit der Möglichkeit zur Weiterqualifizierung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin angeboten.

Der Leiter der LIFIS-Arbeitsgruppe „Publikationsstrategie“ Herr Olaf Weber stellt mit „LIFIS-EDU“ eines der neuen Tools vor, mit dem das LIFIS mit der Generation der jüngeren Wissenschaftler und Jugendlichen ins Gespräch kommen wird.

Frau Johanna Meyer, Vorstandsvorsitzende des Europäisches Energie- und Umwelt-Forums e.V. (EEUF; ebenfalls institutionelles Stiftungsmitglied), berichtete über die besonderen Schwerpunkte der Arbeit dieses Vereins. Daran anschießend thematisierte Herr Hans-Otto Troeder, Fachreferent für Energieeffizienz mit langjährigen Erfahrungen in der Entwicklungshilfe, mögliche Verfahren und Effekte von Energie-Einsparungen. Besonderes Interesse weckte seine Darstellung eines Generationen-übergreifenden Wohnprojekts mit hohen Quoten an Rückgewinnung von Energie und an Wiederaufbereitung von „gebrauchtem Wasser“ – ein wahrlich nachhaltiges Vorhaben.

Herr Hermann Marsch, langjähriges LIFIS-Vorstandsmitglied und Unternehmer, leitet seitens des LIFIS die Vorbereitung und Abstimmung der 26. Leibniz-Konferenz „Quartierentwicklung“. Diese zweitägige Konferenz wird im Juni 2022 in Jena in Zusammenarbeit mit mehreren Kooperationspartnern des LIFIS stattfinden. Gezeigt wurde, wie dabei die unterschiedlichsten Netzwerke der Partner miteinander zu einer „win-win-Situation“ vernetzt werden (können).

Die Vorstandsvorsitzende des „Technischen Jugendbildungsverein in Praxis e.V.“ (als Institution ebenfalls Stiftungs-Mitglied), Frau Karoline Kromm, gab zunächst einen kurzen Überblick zu Zielen und Aufbau des Vereins. Daran anschließend führten die Herren Nick Lugge (Mitarbeiter im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes) und Kusai Alarabi beispielhaft ein Experiment aus dem pädagogischen Angebot vor. Es konnten im Ergebnis „Kunststoffe“ präsentiert werden, die aus Abfällen von Gemüse und Obst hergestellt werden. Es sind dabei beeindruckende Materialien entstanden, deren Recycling grundsätzlich als gesichert charakterisiert werden kann. Das war ein konstruktiver Beitrag zur Vermeidung von „jahrhundertlangem Stau“ beim Abbau von umweltschädlichen Schadstoffen!

„Überlegungen zur stärkeren Vernetzung von wissenschaftlicher Arbeit und sozialer Kompetenzentwicklung“ entwickelte Herr Dr. h.c. Gunter Schmalz. Er verstand sie als Beitrag zur Erweiterung der wissenschaftlichen Arbeit des LIFIS mittels Stärkung und Vernetzung sozialer Kompetenzen. Dabei steht der Anspruch im Mittelpunkt, soziale Auswirkungen der Überführung von Forschungsergebnissen und neuartiger Technologien sowie dringend anstehender Veränderungsprozesse stärker zu betrachten, zu evaluieren und mit den betroffenen Gesellschaftsgruppen zu kommunizieren. Abschließend stellte Herr Dr. Rolf Merker, Vorstandsmitglied LIFIS und Unternehmer, mit „Solarzellen – reif für Camping oder schon mehr“ nicht nur ein leichtes und robustes Solarmodul vor, sondern sozusagen ein „Notstromaggregat für überall“ mit intelligentem und elegantem Design. Mit seinen Darlegungen ließ er die Zuhörer und Zuschauer teilhaben an eine Reise in die Zukunft, in der wir eigentlich schon mittendrin sind.

Frieder Sieber, Werner Regen, Christa Luft, Gerhard Banse (von links; Foto: Frieder Sieber)

Die Festveranstaltung klang mit einem Get-together aus, das die Möglichkeit bot, sich in bi- oder multilateralen Gesprächen über das Gehörte und Gesehene auszutauschen, den Tag Revue passieren zu lassen. Anregungen gab es genügend…

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Christina Schuck (Leiterin der Geschäftsstelle des LIFIS) und Herrn Dr. Peter Hübner (Geschäftsführer der Stiftung), deren engagiertes Wirken bei der Vorbereitung und Durchführung der Festveranstaltung maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen hat. – Es ist geplant, Beiträge der Veranstaltung in einem Band der „Sitzungsberichte der LS“ möglichst zeitnah zu publizieren. Die „Chronik des LFIS“ wird in Kürze unter https://leibniz-institut.de/publikationen/ bei „LIFIS AKTUELL“ als Download verfügbar sein.

Gerhard Banse

Werner Regen