Bericht über das Internationale Symposium zu Ehren des 80. Geburtstags von Erik W. Grafarend am 11. November 2019 in Stuttgart

Am 11. November 2019 fand im Internationalen Begegnungs-Zentrum der Universität Stuttgart ein Internationales Symposium anlässlich des 80. Geburtstags von Professor Dr.Ing.habil., Dr.Ing. h.c. mult. (AvH) Erik W. Grafarend statt. Herr Grafarend ist seit 2004 Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften. Mit bahnbrechenden, insbesondere theoretischen Arbeiten zu stochastischen Prozessen, Kartenprojektion, Optimierung geodätischer Netze, Randwertaufgaben der Physikalischen Geodäsie und Raum-Zeit-Geodäsie ist er ein Wegbereiter der modernen Geodäsie. Die vielen nationalen und internationalen Auszeichnungen, Ehrendoktorate und Ehrenprofessuren zeugen von der außerordentlich hohen Anerkennung, die das wissenschaftliche Werk von Professor Grafarend genießt. Sein universelles Wissen, seine große wissenschaftliche Neugier, Dialogfähigkeit und offene Art zeichnen ihn gleichermaßen aus als Gastgeber internationaler Besucher wie als umworbenen Gast im In- und Ausland. Herr Grafarend pflegt bis heute hervorragende freundschaftliche Kontakte zu den bedeutenden Geodäsiezentren weltweit. Auch seine sehr verdienstvolle Rolle für die Alexander-von-Humboldt-Stiftung sollte hier genannt werden.

Der hochrangige Kreis der Gäste des Geburtstagssymposiums ist Beweis der hohen nationalen und internationalen Anerkennung, die Professor Grafarend genießt. Auch die Multidisziplinarität Herrn Grafarends kam in der Gästeliste gut zum Ausdruck, neben Geodäten nahmen befreundete Mathematiker, Physiker und Ingenieure am Symposium teil. Herr Professor Fernando Sansò vom Polimi in Mailand, ein weiterer prägender Wissenschaftler der modernen Geodäsie, skizzierte in seiner Laudatio das Lebenswerk von Herrn Grafarend und dessen großen Einfluss auf die Theoriebildung und geodätische Anwendung. Herr Dr. Peiliang Xu von der Kyoto University stellte wunderbare Parallelen her zwischen dem großen Entdecker und Wissenschaftler Alexander von Humboldt, dessen 250. Geburtstag heuer begangen wird und der wissenschaftlichen Entdeckungsreise von Herrn Grafarend (die Folien des Vortrages können hier eingesehen werden). In den Beiträgen von Professor Lars Sjöberg, KTH Stockholm, Prof. Markku Poutanen, Finnisches Geodätisches Institut, Prof. Jozef Adam, Technische Universität Budapest und Peter Varga,  Geophysikalisches Institut Sopron wurden die sehr engen Bande von Professor Grafarend mit Fennoskandien und Ungarn gewürdigt. Herr Professor Hein, ein Pionier des globalen europäischen Navigationssystems Galileo und Nachfolger Professor Grafarends an der Universität der Bundeswehr in München, beleuchtete die Münchner Phase des Lebenswerks von Herrn Grafarend. Es folgten noch mehrere Grußworte, u.a. die seines Nachfolgers Nico Sneeuw, der wegen eines Chinaaufenthalts nicht am Symposium teilnehmen konnte. Einhelliger Konsensus des Symposiums war „per multos annos“.

München, den 9.12.2019

Reiner Rummel
Mitglied der LS