Zum 85. Geburtstag unseres Mitglieds Prof. Dr. Peter Oehme

Prof. Peter Oehme (rechts) gemeinsam mit Prof. Athineos Philippou, Herausgeber der Deutschen Pharmakologie-Geschichte (2015, Quelle P. Oehme)
Prof. Peter Oehme (rechts) gemeinsam mit Prof. Athineos Philippou, Herausgeber der Deutschen Pharmakologie-Geschichte (2015, Foto: S. Oßwald)

Peter Oehme (*5. Juni 1937) war 1976 Gründungsdirektor des Institutes für Wirkstoffforschung (IWF) der Akademie der Wissenschaften der DDR. Unter seiner Leitung entwickelte sich das IWF zu einem national und international anerkannten Forschungsinstitut, das in der pharmakologischen Grundlagenforschung eng mit klinischen Einrichtungen und der pharmazeutischen Industrie zusammenarbeitete. In der Peptidforschung, insbesondere bei den grundlegenden Arbeiten zur Rolle des Neuropeptids „Substanz P“ im Stressgeschehen und zu theoretischen Methoden in der Wirkstoffforschung, erlangte das IWF unter Leitung von Peter Oehme internationale Anerkennung. Auf weiteren Gebieten wie der Angiogenese-Forschung, den Alternativmethoden im Tierversuch und der Suchtforschung leistete das Institut Pionierarbeit.

1990 evaluierte der Deutsche Wissenschaftsrat das IWF und empfahl es zur Fortführung. Im IWF-Nachfolgeinstitut, dem 1992 gegründeten Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), war Peter Oehme Leiter der Forschungsgruppe „Regulationspharmakologie“. Er wurde im Jahr 2002 emeritiert und war von 2009 bis 2013 wissenschaftlicher Berater des FMP.

Die von Peter Oehme in mehr als 400 Veröffentlichungen und Vorträgen im nationalen und internationalen Rahmen publizierten Ergebnisse seiner Arbeiten sind auch weiterhin höchst aktuell. Das betrifft vor allem seine Arbeiten zum Neuropeptid „Substanz P“ als einem der „key responder“ im Stressgeschehen und zu dessen Funktion im Respirationstrakt. Zudem verfasste er eine Reihe von Arbeiten zur Berliner Medizingeschichte, u. a. zu Rudolf Virchow.

1985 wurde Peter Oehme Korrespondierendes Mitglied und 1990 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seit 2001 ist er Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin. Die Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen, das Halten von zahlreichen Vorträgen und eine Vielzahl von Publikationen sind Zeugnis seines Engagements in unserer Gelehrtengesellschaft. Die Leibniz-Sozietät verdankt ihm – oftmals im engen Zusammenwirken mit Institutionen in Berlin-Buch – wirkungsvolle Ideen zur interdisziplinären Kommunikation und zur Popularisierung der Wissenschaften. Hervorgehoben sei an dieser Stelle neben all den genannten Aktivitäten die Initiierung von Kooperationen sowohl mit dem Schloss Berlin-Biesdorf (Biesdorfer Medizinische Gespräche) als auch mit der Berliner Medizinischen Gesellschaft und der Campus Berlin-Buch GmbH.

Die Kolleginnen und Kollegen der Leibniz-Sozietät wünschen Peter Oehme alles Gute zum 85. Geburtstag, vor allem Gesundheit und eine noch lange währende Teilnahme am wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Leben.

Gerda Haßler, Gerhard Pfaff