„Wie hoch reicht die Atmosphäre und wo beginnt der Weltraum“

Bericht zum Vortrag von Frau Prof. Dr. Claudia Stolle

Blick aus der ISS (2016)
Blick aus der ISS (2016) (C) Europäische Weltraumbehörde (European Space Agency – ESA)

Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin veranstaltete ihre öffentliche April-Plenarveranstaltung am 13.04.2023 zum Thema „Wie hoch reicht die Atmosphäre und wo beginnt der Weltraum“.

Referentin hierzu war Frau Prof. Dr. Claudia Stolle (MLS), deren Fokus in der Forschung auf den Themen Geophysik und Geomagnetismus liegt. Die Veranstaltung fand im Ratssaal des Historischen Rathauses Berlin-Friedrichshagen statt und wurde gleichzeitig per Zoom übertragen.

Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik in Kühlungsborn während aktiver Lidarmessungen. (Bild: E. Franco-Diaz (IAP)
Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik in Kühlungsborn während aktiver Lidarmessungen. (Bild: E. Franco-Diaz (IAP))

Einleitend begrüßte Gerhard Pfaff, Sekretar der Klasse für Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät, die Teilnehmenden und stellte die Referentin vor. Zu Beginn ihres Vortrags ging Claudia Stolle auf die Meteorologie ein, deren große Bedeutung vom Privaten bis ins Arbeitsleben reicht. Die Referentin stellte dabei vor allem die Wichtigkeit von Wettervorhersagen für die untere Atmosphäre und die Troposphäre heraus. Sie machte auch deutlich, dass die Bewertung von Extremwetterereignissen in Zeiten verstärkter klimatischer Veränderungen an Gewicht gewinnt. Die Bedeutung der Meteorologie geht jedoch noch viel weiter, nämlich bis an die Grenze, bei der die Atmosphäre auf den Weltraum trifft, in ca. 100 km Höhe, und sogar bis in den Weltraum hinein. Es kann beobachtet werden, dass unser Wetter “hier unten”, das Wetter “da oben” signifikant mitbestimmt, also die Atmosphäre zwischen unten und oben gekoppelt ist. Auch Langzeitveränderungen, in Form einer deutlichen Abkühlung, sind in diesen Höhen messbar. Somit ist diese Region auch ein wichtiger Klimaindikator. Auf der anderen Seite hat die solare Strahlung zusammen mit unserem Erdmagnetfeld dort direkten Einfluss, und bringt die Luft zum Glühen. Claudia Stolle resümierte am Ende ihres Vortrags, dass es von großer Wichtigkeit ist, gerade in einer Zeit der wachsenden gesellschaftlichen und kommerziellen Nutzung des Weltraumes, zum Beispiel durch Satelliten für Kommunikation und Fernerkundung, die Verbindung Atmosphäre-Weltraum besser verstehen zu lernen.

Das Interesse der Teilnehmenden an den Ausführungen von Claudia Stolle bestätigte sich durch die nachfolgende intensive Diskussion. Es ist vorgesehen, den Inhalt des Vortrags in einem Artikel in Leibniz Online zu publizieren.

Weiterführende Informationen zum Thema des Vortrags befinden sich auch in von Claudia Stolle publizierten Veröffentlichungen (https://orcid.org/0000-0002-5717-1623) sowie auf der Webseite des Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik (https://www.iap-kborn.de).

Gerhard Pfaff