Gemeinsame Sitzung der Klassen Naturwissenschaften und Technikwissenschaften sowie Sozial- und Geisteswissenschaften am 12. März aus Anlass des 100. Geburtstages von Professor Friedrich Jung
Die gemeinsame Sitzung der Klassen Naturwissenschaften und Technikwissenschaften sowie Sozial- und Geisteswissenschaften am 12. März fand aus Anlass des 100. Geburtstages von Professor Friedrich Jung am 21. April – im Beisein zahlreicher Vertreter der Jung-Familie – in Form eines Kolloquiums mit der Thematik „Personalisierte Medizin“ statt.
Im Vormittagsteil wurden in Beiträgen von Werner Scheler, Berlin („Friedrich Jungs Weg in die Berliner Pharmakologie“; gehalten von Erhard Göres wegen Erkrankung von W. Scheler), Horst Klinkmann, Rostock („Jungs Wirken für die medizinische Wissenschaft und die wissenschaftliche Arzneimitteltherapie“) und Peter Oehme, Mühlenbeck („Das Wirken von Jung in der Berliner Pharmakologie“)sowie einem Statement von Athineos Philippou, Innsbruck, die Leistungen von Friedrich Jung als Arzt, Pharmakologe, Gesundheits- und Arzneimittelpolitiker sowie als Mitbegründer der Leibniz-Sozietät gewürdigt. Im Besonderen wurden seine Verdienste beim Wiederaufbau des im 2. Weltkrieg völlig zerstörten Pharmakologischen Instituts der Berliner Humboldt-Universität sowie beim Aufbau einer extrauniversitären Pharmakologie auf dem Berlin-Bucher Campus der Akademie der Wissenschaften der DDR hervorgehoben.
Die Gesamtheit der Leistungen von Friedrich Jung wird mit einer Ehrentafel an seinem langjährigen Wohnhaus in Berlin-Buch festgehalten. Diese „Jung-Tafel“ entstand durch Initiative und unter wesentlicher Mitwirkung der Leibniz-Sozietät und wird am 27. Mai feierlich eingeweiht.
Der Nachmittagsteil der Plenarsitzung war dem wissenschaftlichen Thema personalisierte Medizin gewidmet. Vorangestellt waren ein Glückwunsch und eine Würdigung für unser Mitglied Gisela Jacobasch, die am 04. Februar ihren 80. Geburtstag beging und am Zustandekommen des Kolloquiums wesentlich beteiligt war, durch den Präsidenten der Leibniz-Sozietät, Gerhard Banse.
In den nachfolgenden wissenschaftlichen Beiträgen von Gisela Jacobasch, Wandlitz („Hochspezialisierte Diagnostik, Prävention und Therapie bei Patienten mit hämolytischen Anämien verursacht durch genetische Defekte roter Blutzellen“), Rita Bernhard, Saarbrücken („Cytochrome P450 und ihre Bedeutung für die Medizin“), André Rosenthal, Potsdam („Diagnostik von Krebspatienten aus Tumorgewebe und Blut mit Hilfe des Next Generation Sequencing – ein Beitrag zur personalisierten Onkologie“), und Götz Nowak, Erfurt („Personalisierte Therapie bei Gerinnungsstörungen des Blutes“), wurden aktuelle Probleme der personalisierten Medizin vorgestellt und in einer interessanten Diskussion vertieft.
Das Präsidium der Leibniz-Sozietät wird beraten, ob und in welcher Form das wichtige Problem der Entwicklung einer stärker individualisierten Medizin und des verantwortungsvollen Umgangs mit dieser weiter vertieft werden kann. Eine Dokumentation des Kolloquiums ist in Vorbereitung.
Gerhard Banse Peter Oehme
Bildbericht zu den Vorträgen