Arbeitskreis Geo-, Montan-, Umwelt-, Weltraum- und Astrowissenschaften (GeoMUWA); Jahresrückblick 2017

 

2017 – ein ereignisreiches Jahr

Der Arbeitskreis GeoMUWA hat auch im Jahre 2017 über alle seine Aktivitäten zeitnah auf der Website der Leibniz-Sozietät berichtet. Das soll in diesem Jahresbericht nicht wiederholt werden.

Es mag sein, dass bei der Vielfalt der Aktivitäten der „Rote Faden“ nicht immer erkennbar war. Das Anliegen der Mitstreiter im Arbeitskreis war und wird auch weiterhin sein, das Wissenschaftsgebiet Geo- und Kosmoswissenschaften auf die Weise zu fördern, zu der sich der elitäre Verein mit dem geschichtsträchtigen und verpflichtenden Namen „Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin“ bekennt.

Dabei erweist es sich unseres Erachtens als ausgesprochen lehrreich zu kennen, wie die Geo- und Kosmoswissenschaften in der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft in den einzelnen historischen Etappen behandelt wurden. Sie wurde vor über dreihundert Jahren gegründet. Schon damals befassten sich ihre Mitglieder intensiv mit Problemen aus den Gebieten Geographie, Geodäsie, Astronomie, Geologie, Bergbau, wie sie im Herrschaftsgebiet des Landesherrn anstanden.

Das neue Jahr 2018 bringt mehrere Anlässe, die Entwicklung der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft in der Zeit der Teilung Deutschlands (von 1945 bis 1990) zu betrachten. Im Jahre 2018 wird der Verein Leibniz-Sozietät ein Vierteljahrhundert bestehen. Der Verein ist die heutige Form der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft. Welche Beziehungen bestehen zur vorhergehenden Form, was hat der Verein von dieser übernommen? 2018 bringt den 50. Jahrestag des Beginns der sog. Akademiereform, mit der die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW) zügig zur nationalen Akademie der Wissenschaften der DDR umgewandelt wurde. Welchen Einfluss hatte die Akademiereform auf die Leibniz’sche Gelehrtengesellschaft, die den Mitgliederkern sowohl der DAW wie auch der AdW der DDR gebildet hat? Und schließlich werden 2018 drei Vierteljahrhunderte vergangen sein, seit die Preußische Akademie der Wissenschaften im Ergebnis der Niederlage des Deutschen Reiches im 2. Weltkrieg geschlossen und ein Jahr später auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) unter der Bezeichnung „Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin“ – regional eingeschränkt, aber in ihren Aufgaben wesentlich erweitert – wieder eröffnet wurde. Was geschah damals mit der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft, was hat sie damals geleistet? Das anhängende Exposé ist als Anregung für die weitere Beschäftigung mit diesen Fragestellungen gedacht.

Für die Mitstreiter im Arbeitskreis GeoMUWA ist die Beschäftigung damit nicht neu. Mehrfach bewährt hat sich bereits, das Leben und Werk derjenigen Mitglieder der Gelehrtengesellschaft zu betrachten, die in den einzelnen Etappen besonders hervorgetreten sind.

Noch im Jahre 2017 wird als Ergebnis der zweijährigen Beschäftigung im Arbeitskreis mit dem großen deutschen Geologen Hans Stille (1876-1966) ein spezielles Heft des Journal „Global Tectonics and Metallogeny“ (Verlag Schweizerbart) erscheinen Er war seit 1933 Ordentliches Mitglied der Preußischen AdW und von 1946 bis 1951 Ständiger Vizepräsident der DAW. Das Heft wurde unter Federführung unseres Mitgliedes Reinhard O. Greiling vorbereitet. Der dritte Anhang zum vorliegenden Jahresbericht ist ein Essay zum Geographen und Kartographen Edgar Lehmann (1905-1990) und den „Atlas Deutsche Demokratische Republik“, der unter seiner Leitung von der Akademie der Wissenschaften der DDR 1976/1981 herausgegeben wurde. Edgar Lehmann wurde vom Plenum der DAW 1959 zum Korrespondierenden Mitglied, 1961 zum Ordentlichen Mitglied gewählt. Er diente der Gelehrtengesellschaft als Sekretar der Klasse für Chemie, Geologie und Biologie von 1963 bis 1968 und als Vorsitzender der Klasse Umweltschutz und Umweltgestaltung von 1971 bis 1984.

Fristgerecht zum Jahresende 2017 wurde formgerecht der Beitrag des Arbeitskreises GeoMUWA zum Sammelband vorgelegt, den der Wissenschaftliche Beirat beim Präsidium der Leibniz-Sozietät im nächsten Jahr mit den Berichten aller Arbeitskreise über ihre gesamte Tätigkeit seit ihrer jeweiligen Gründung herausbringen wird. Das Manuskript zum Beitrag des Arbeitskreises GeoMUWA hat unser Mitglied Karl-Heinz Bernhardt verfasst. Es wird dem vorliegenden Jahresbericht angehängt zur Vorabinformation und mit der Bitte um Hinweise auf notwendige Ergänzungen.

Am Jahresende 2017 wäre hervorzuheben, dass es den Mitstreitern des Arbeitskreises GeoMUWA gelungen ist, auf den von ihnen vertretenen Fachgebieten die Arbeitsbeziehungen der Leibniz-Sozietät zur nationalen und internationalen Science Community weiter zu vertiefen. Nach den tiefgreifenden Veränderungen der Wissenschaftslandschaft in Ostdeutschland zu Beginn des letzten Vierteljahrhunderts erscheint das besonders bedeutsam.

Heinz Kautzleben, 10.12.2017,
langjähriger Sprecher des Arbeitskreises GeoMUWA

Anhang 1:
Heinz Kautzleben: Die Leibniz’sche Gelehrtengesellschaft in der Zeit der Teilung Deutschlands (von 1945 bis 1990). Die Geowissenschaftler in Wahlfunktionen der Gelehrtengesellschaft

Anhang 2:
Journal „Global Tectonics and Metallogeny“, Hans Stille Issue, Contents

Anhang 3:
Heinz Kautzleben: „Ostdeutschland“ vor einem halben Jahrhundert (ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des 2. Weltkrieges). Der „Atlas Deutsche Demokratische Republik“ (herausgegeben von der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin/Gotha 1976/1981). Akademiemitglied Edgar Lehmann (1905-1990). Die Geographie in der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft

Anhang 4:
Karl-Heinz Bernhardt: Bericht des AK GeoMUWA