Nekrolog auf unser Mitglied Prof. Dr. Fritz Gackstatter
Prof. Dr. Fritz Gackstatter
* 20. November 1941, † 06.03.2016
Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2006
Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. trauert um ihr Mitglied, den Mathematiker Prof. Dr. Fritz Gackstatter, der am 06. März 2016 im Alter von 74 Jahren verstorben ist.
Am 6. März 2016 verstarb unser Mitglied Prof. Dr. Fritz Gackstatter. Er war ein Mathematiker mit starkem Interesse für Physik, seit 1979 Professor an der Freien Universität Berlin; der Leibniz-Sozietät gehörte er seit 2006 an.
Fritz Gackstatter begann seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Würzburg mit dem Diplom 1966 und der Promotion 1969; es folgten eine Assistenzprofessur ab 1972 und die Habilitation 1975 an der TU Berlin, dann war er Dozent und apl. Professor an der RWTH Aachen. Als Gastprofessor an der Universität Sao Paulo in Brasilien 1980 sammelte er internationale Erfahrungen.
Wie die Orte, so wechselten auch die Themen, wobei durchaus eine inhaltliche Linie zu erkennen ist. Von der Komplexen Analysis kam Fritz Gackstatter zur Theorie der Minimalflächen und weiter zur Riemannschen Geometrie. Nur wenigen Mathematikern ist es vergönnt, dass ein wichtiger Begriff nach ihnen benannt wird: Die Chen-Gackstatter-Flächen gehören zur Galerie der klassischen Minimalflächen; ihre Entdeckung 1980 beantwortete eine damals anstehende Frage.
Von der Differentialgeometrie ist es nicht weit zur Allgemeinen Relativitätstheorie; Fritz Gackstatter wurde dabei unter anderem von Hans-Jürgen Treder beeinflusst.
Ferner wandte er sich astronomischen Themen zu – Refraktionstheorie, Himmelsmechanik, kosmische Einflüsse auf die Erde. Zu allen diesen Gebieten hat Fritz Gackstatter bedeutende Beiträge geleistet. Die Leibniz-Sozietät war für ihn ein geeignetes Forum; seine Vorträge waren wohlausgearbeitet und originell. Wir kennen ihn als vielseitig interessierten und sehr freundlichen Kollegen.
Unsere Sozietät wird Fritz Gackstatter ein ehrendes Andenken bewahren.
Rainer Schimming