Nachruf für MLS Horst Heine

Nekrolog auf unser Mitglied
Prof. Dr. Horst Heine

* 16.11.1930, † 22.06.2015
Korrespondierendes Mitglied der AdW der DDR 1984, MLS 1993

Horst Heine studierte Medizin, promovierte 1959 an der Humboldt-Universität zu Berlin und habilitierte sich 1970 ebendort. Ab 1972 arbeitete er als Oberarzt an der 2. Medizinischen Klinik der Charité und wurde wenig später deren stellvertretender Direktor. 1977 wechselte er als stellvertretender Direktor an das Zentralinstitut für Herz- und Kreislaufforschung der AdW der DDR und wurde ein Jahr darauf sein Direktor.

Horst Heine forschte zur Physiologie des Blutes und des Kreislaufs und auf den Gebieten der Diagnostik und Therapie der Arteriosklerose und der präventiven Kardiologie. Er ist der Verfasser von mehr als 200 wissenschaftlichen Arbeiten, mehreren Büchern und Lehrbuchkapiteln. Aus der Fülle seiner Publikationen soll hier nur an zwei seiner Monographien erinnert werden: „Arterielle Gefäßerkrankungen: Klinik und Prognose“ (1972) und „Arteriosklerose und Thrombose: Diagnostik. Therapie, Prognose“ (1988). Die nationale und internationale Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen schlug sich nieder in seiner Funktion des nationalen Koordinators für die Herz-Kreislaufforschung, in der Mitgliedschaft im Rat für medizinische Wissenschaften der DDR, in der Expertenkommission  beim Generaldirektor der WHO für Herz-Kreislauf (bis 1991), im Rat für Kosmosforschung der AdW der DDR, in der Leitung eines WHO Collaborating Center für Forschung und Trainig auf dem Gebiet der Herz-Kreislaufkranheiten und – von 1986 – 1990 – der Gruppe kosmische Biologie und Medizin. 1984 wurde Horst Heine zum korrespondierenden Mitglied der AdW der DDR gewählt.

Für seine Verdienste als Forscher und Wissenschaftsorganisator erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Humboldt-Medaille in Gold, den Verdienten Arzt des Volkes und den Staatspreis der UdSSR für Wissenschaft und Technik.

Horst Heinen gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Leibniz-Sozietät. Wir werden seiner stets mit Hochachtung und Dankbarkeit gedenken.