Matthias Melzig zu Gast bei den Biesdorfer Medizinischen Gesprächen

Biesdorfer Medizinische Gespräche: Leibniz-Sozietät gemeinsam mit der Berliner Medizinischen Gesellschaft, der Campus Berlin-Buch GmbH und Schloss Biesdorf
laden ein zu Vortrag und Gespräch mit:

Prof. Dr. Matthias Melzig

Naturstoffe mit antimikrobieller Wirkung in Kombination mit Antibiotika – eine Möglichkeit im Kampf gegen antibiotikaresistente Infektionen?

15. März 2024: 17.00 bis 19.00 Uhr

Ort: Schloss Biesdorf, Heino-Schmieden-Saal, Alt-Biesdorf 55, 12683 Berlin

Eröffnung und Begrüßung
Gerda Haßler, Präsidentin der Leibniz-Sozietät
Moderation
Gerhard Pfaff (Mitglied der Leibniz-Sozietät)

Unter dem Motto „No action today, no cure tomorrow” startete die WHO am 7. April 2011 die weltweite Kampagne zum Kampf gegen Antibiotikaresistenz, ein globales Problem das die Medizin seit der Einführung der modernen Antibiotikatherapie beschäftigt. Neben der Neuentwicklung von Antibiotika gehört die Forschung zu neuen Wirkstoffen mit Antivirulenzeigenschaften sowie mit Resistenz- überwindender Aktivität zu den Herausforderungen der Arzneimittelentwicklung für Antiinfektiva. Dafür ist es notwendig, unter Berücksichtigung evolutionärer Zusammenhänge, die gegenwärtigen Paradigmen zur antiinfektiven Therapie zu überprüfen. Naturstoffe aus Pflanzen bieten ein breites Spektrum an biologischen Wirkungen, die eine Vielzahl von Zielstrukturen in Mikroorganismen adressieren und daher seit dem Altertum therapeutisch erfolgreich eingesetzt werden. Die Kombination von Antibiotika mit pflanzlichen Wirkstoffen, die antimikrobielle Eigenschaften aufweisen, ist eine neue Therapieoption zur Resistenzüberwindung unter Verwendung der gegenwärtig noch zur Verfügung stehenden Antibiotika.

Matthias F. Melzig ist Professor für Pharmazeutische Biologie. Er studierte Pharmazie und experimentelle Pharmakologie/Toxikologie an der Universität Greifswald. Nach Promotion und Habilitation wechselte er 1989 an das Institut für Wirkstoffforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR und ab 1990 als Gruppenleiter an das Institut für Molekulare Pharmakologie in Berlin. Dort und während eines Forschungsaufenthaltes am Karolinska-Institut in Stockholm beschäftigte er sich mit molekular-pharmakologischen Fragestellungen u.a. zu Sucht und Abhängigkeit. 1996 wurde er von der Humboldt-Universität zu Berlin zum Professor für Pharmazeutische Biologie an das dortige Institut für Pharmazie berufen. Nach dessen Schließung 2002 wechselte er in gleicher Position an das Pharmazeutische Institut der Freien Universität Berlin. Im Mittelpunkt seiner Forschung standen v.a. die Naturstoffforschung und Nutzung von Arzneipflanzen in der Phytotherapie bei Mensch und Tier. Von 2014 bis 2017 nahm Matthias F. Melzig eine Gastprofessur für Naturstoffforschung an der School of Bioscience and Engineering an der Shaanxi University of Technology wahr. 2018 verlieh ihm das Pharmazeutische Institut der Medizinischen Universität Warschau die Ehrendoktorwürde. In der Zeit seiner aktiven beruflichen Tätigkeit war er Geschäftsführender Direktor des Pharmazeutischen Instituts, Vorsitzender der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und Dekan des Fachbereichs Biologie-Chemie-Pharmazie an der FU Berlin.

Matthias F. Melzig ist Autor von mehr als 350 wissenschaftlichen Publikationen, darunter Bücher und Buchkapitel. Er ist Herausgeber, Ko-Herausgeber sowie Mitglied des Editorial Boards in internationalen und nationalen wissenschaftlichen Zeitschriften.

Weitere Informationen im VeranstaltungskalenderFlyer der Veranstaltung zum Ausdruck.