Hohe Ehrung für unser Mitglied Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Müller

Prof. Annette Eicker (HCU Hamburg), Präsidentin der EGU-Division Geodäsie, überreicht die Auszeichnung an Prof. Jürgen Müller [Foto: Sieglinde Müller]

Unser Mitglied Prof. Jürgen Müller vom Institut für Erdmessung der Leibniz Universität Hannover wurde am 26. April 2023 im Rahmen der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) mit der Vening Meinesz-Medaille für herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Geodäsie ausgezeichnet. Mit rund 18.000 Mitgliedern ist die EGU Europas größte Vereinigung von Forschenden der Geowissenschaften und benachbarter Fachgebiete. Gemeinsam mit Partnerorganisationen auf der ganzen Welt fördert sie die geowissenschaftliche Grundlagenforschung sowie die angewandte Forschung mit dem Ziel, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

Benannt ist diese Auszeichnung nach dem niederländischen Geophysiker und Geodäten Felix Andries Vening-Meinesz (1887-1966), dessen von ihm entwickeltes Pendelgravimeter (Vening-Meinesz-Pendelapparat) auch auf See genaue Schweremessungen ermöglichte, und das er erfolgreich zur Erfassung von Schwereanomalien entlang von Tiefseegräben einsetzte. Erstmals wurde die Vening Meinesz-Medaille 1998 von der European Geophysical Society (EGS) vergeben, und zwar an unser Mitglied Prof. Reiner Rummel. Die EGS vereinte sich 2002 mit der European Union of Geosciences (EUG) zur EGU, die die Verleihung der Vening Meinesz-Medaille seit 2004 fortsetzt. 2011 wurde auch unser Mitglied Prof. Harald Schuh mit dieser Medaille ausgezeichnet. Jürgen Müller erhält die diesjährige Auszeichnung mit der Vening Meinesz-Medaille für die Anwendung moderner bahnbrechender Entwicklungen in der Geodäsie, wie für das Lunar Laser Ranging, die Nutzung der Quantentechnologie und den Test der allgemeinen Relativitätstheorie.

Jürgen Müller ist u. a. Fellow der International Association of Geodesy (IAG), Mitglied der Deutschen Geodätischen Kommission an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Sprecher des deutschen Nationalkomitees für Geodäsie und Geophysik (NKGG) sowie nationaler Repräsentant in der IAG und International Union of Geodesy and Geophysics (IUGG).). Er ist an mehreren großen Forschungsverbünden zur Nutzung neuer Technologien und Messkonzepte in der Geodäsie beteiligt. So ist er etwa Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1464 „Relativistische und quanten-basierte Geodäsie (TerraQ)“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Präsident des globalen IAG-Projekts für „Neue Sensoren und Quantentechnologie für die Geodäsie“. Gegenwärtig ist er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Programmkomitees der 28. IUGG-Generalversammlung, die vom 11. Juli bis 20. Juli in Berlin stattfindet. Er ist Mitglied des Sprecherteams des Arbeitskreises GeoMUWA, das seine konstruktive Mitarbeit sehr schätzt.

Die Leibniz-Sozietät gratuliert ihrem Mitglied Jürgen Müller sehr herzlich zur Vening Meinesz-Medaille und wünscht weiterhin gute Gesundheit, beruflichen Erfolg und viel Freude bei der Suche nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Dietrich Spänkuch

PS: Hier der Link zur entsprechenden Pressemittilung des Exczellenzclusters QuantumFrontier