Ehrenkolloquium anlässlich des 85. Geburtstages von Lothar Kolditz: Bericht
Im Anschluss an den fachwissenschaftlichen Beitrag lasen als Hommage an Lothar Kolditz zunächst Gerta Stecher und Hans-Otto Dill eine – von H.-O. Dill zusammengestellte – Collage aus
1.) der wissenschaftlichen Biografie von Ulrich Röseberg (1943-94 AM) über Nils Bohr, in welcher Werner Heisenberg als eine Nebenfigur fungiert, und
2.) dem dokumentarischen Roman von Jorge Volpi, 1968 in Mexiko geborener Romancier, über Werner Heisenberg, in welchem Nils Bohr als eine Nebenfigur fungiert.
Rösebergs Biografie hat den Titel “Niels Bohr, Leben und Werk eines Atomphysikers” und Volpis Roman den Titel “Das Klingsor-Paradox”.
In der Collage stehen sich beide “Nebenfiguren” als Hauptfiguren gegenüber und agieren auf Augenhöhe. In den von Dill und Stecher vorgetragenen Szenen wird der Problematik der Kernenergie als Waffe und der politischen Verantwortung der Wissenschaftler im Hinblick auf Krieg und Frieden sowie der Existenz der Menschheit besonderes Augenmerk gewidmet.
In seinem Roman schreibt Jorge Volpi auf S. 154: “Während der Entstehungszeit der Quantenmechanik war die Weimarer Republik Zeuge so beachtlicher Ereignisse wie der Premiere der ‘Dreigroschenoper’ von Bertolt Brecht”.
Kolditz-Ehrung 09.10.2014; Gerta Stecher; Foto D. Linke
Entsprechend sang zum Abschluss Gerta Stecher, begleitet vom Pianisten Andreas Wolter, sechs mit großem Beifall aufgenommene Brechtsongs, darunter das “Erste Dreigroschenfinale” sowie “Von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens”, “Ballade vom angenehmen Leben”, “Bills Ballhaus in Bilbao”, “Moritat des Mackie Messer” und “Sieben Rosen hat der Strauch”.