Bericht zur Tagung „Wissenschaft zwischen Krieg und Frieden – Verantwortung für eine menschenwürdige Technik- und Gesellschaftsentwicklung“ anlässlich des 90. Geburtstags von Klaus Fuchs-Kittowski

Am 14. März 2025 fand die Tagung „Wissenschaft zwischen Krieg und Frieden – Verantwortung für eine menschenwürdige Technik- und Gesellschaftsentwicklung“ anlässlich des 90. Geburtstags von Klaus Fuchs-Kittowski an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin statt. Die Tagung wurde gemeinsam von der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin (Arbeitskreis Emergente Systeme, Information und Gesellschaft), der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), dem Institute for a Global Sustainable Information Society (GSIS) und dem Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) organisiert und durchgeführt. Mit der Tagung sollte die Rolle von Wissenschaft und Technik zwischen Krieg und Frieden mit besonderer Berücksichtigung von Informations- und Kommunikationstechnik als technologischer Grundlage der Digitalisierung diskutiert werden. Es ging darum, Wege aufzuzeigen, die zu einer friedlichen und Menschenwürdigen Technik- und Gesellschaftsentwicklung führen. Am Ende der Tagung erfolgte die Würdigung von Klaus Fuchs-Kittowski (MLS) zu seinem 90. Geburtstag am 31.12.2024. Für die Organisation der Veranstaltung waren Frank Fuchs-Kittowski, Wolfgang Hofkirchner (MLS), Hans-Jörg Kreowski (MLS) und Christian Stary (MLS) verantwortlich.
Schwerpunkte der Tagung waren:
- Digitalisierung des Krieges
- Ideen für eine friedliche und menschenwürdigere Welt
- Verantwortung in Wissenschaft und Technik
- Wechselverhältnis von digitaler Transformation und Informations- und Wissensgenerierung
- Lebenswerk von Klaus Fuchs-Kittowski
Die Tagung wurde durch Prof. Dr. Volker Wohlgemuth, Dekan des FB2 der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, eröffnet. Der Eröffnung schlossen sich die folgenden 11 Fachvorträge an:
- Hans-Jörg Kreowski (Universität Bremen, MLS): Die Digitalisierung des Kriegs
- Rainer Rehak (Weizenbaum-Institut, Berlin): Der Mythos der „gezielten Tötung“ – Zur Verantwortung von KI-gestützten Zielsystemen am Beispiel „Lavender“
- Wolfgang Hofkirchner (GSIS, Wien, MLS): Imperative einer Friedenslogik für die Schicksalsgemeinschaft de Menschheit
- Klaus Fuchs-Kittowski (Berlin): Wider den Geist einer geistlosen Zeit, die Macht der Computer und die Zerstörung der Vernunft – Verantwortung für eine menschenwürdige Technik- und Gesellschaftsentwicklung
- Christian Fuchs (Universität Paderborn): Warum wir heute einen Radikalen Digitalen Humanismus brauchen
- Christian Stary (Johannes-Kepler-Universität Linz, MLS): Das Wechselverhältnis von digitaler Transformation und Informations- und Wissensgenerierung
- Dieter Segert (Universität Wien, MLS): Protest gegen Aufrüstung und Krieg – Fragen zu seiner politischen Wirkung
- Heinrich Niemann (Rapoport-Gesellschaft, IPPNW, Berlin): Nach der Pandemie – Lehren und Fragen aus ärztlicher Sicht
- Joachim Wernicke (Berlin): Der 2+4-Vertrag
- Rainer Fischbach (Berlin): Das Titanic-Syndrom: Fehlsteuerung in Technik und Politik
- Marianne Linke (Rapoport-Gesellschaft): Umwelt und Krieg
Den Fachvorträgen folgten zwei Laudationen zum 90. Geburtstag von Klaus Fuchs-Kittowski, die von Gerhard Pfaff (Berlin, MLS) und Christiane Floyd (Berlin, Wien) gehalten wurden. Beide Laudationen würdigten aus unterschiedlichen Perspektiven das wissenschaftliche und gesellschaftliche Lebenswerk des Jubilars. Klaus Fuchs-Kittowski bedanke sich mit einer Replik für die Laudationen, aber auch für die zuvor gehaltenen Fachvorträge. Er griff die Ausführungen der Tagung auf, um am Ende noch einmal zu betonen, dass ein Leben in Frieden das erste Menschenrecht ist und dass es gilt, den Frieden dauerhaft zu sichern.
Gerhard Pfaff