Bericht vom Peter Ruben-Tag
Am 6. Dezember fand in der „Hellen Panke“ eine Veranstaltung statt, die an den Philosophen Peter Ruben (1933-2024) erinnerte. Ruben studierte Philosophie an der Humboldt-Universität und war nach einer ersten Beschäftigung dort ab 1975 an der Akademie der Wissenschaften angestellt. Er wurde zum letzten, damit aber zum ersten gewählten Direktor des Zentralinstituts für Philosophie. Ruben war ein produktiver Philosoph, der sich mit dem Verhältnis von Philosophie und Naturwissenschaften beschäftigte und sich zum Thema Widerspruch und Naturdialektik habilitierte. Die Konferenz wurde unter dem Titel „Ruben-Tag“ von Prof. Dr. Ursula Goldenbaum und Prof. Dr. Dieter Segert in Zusammenarbeit mit der „Hellen Panke“ und der Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg Stiftung organisiert. Ihr gingen Bemühungen von Prof. Dr. Hans-Christoph Rauh, der Leibniz-Sozietät, vertreten durch ihre Präsidentin und den Sekretar der Klasse SGW, eine Veranstaltung organisieren, voraus. Auf der Konferenz sprachen Dr. Ulrich Hedtke zum Stand der Herausgabe der Schriften von Ruben, Dr. Bruno Hartmann zum Einfluss, den Rubens Positionen zum Verhältnis von Philosophie und Physik auf die Methodik seines Unterrichts hat, Dr. habil Georg Quaas (Leipzig) zu Rubens Auffassung der Wertform ausgehend vom „Kapital“ von Karl Marx. Außerdem hielt Dr. Rainer Land einen Vortrag zu den wirtschaftspolitischen Vorstellungen Rubens in den 1980er und 1990er Jahren, Prof. Dr. Dieter Segert sprach zum Sozialismusbegriff Rubens und seiner historischen Einordnung sowie Prof. Rauh zum Konzept des von Ruben initiierten Projekts des Zentralen Forschungsplans der DDR „Der dialektische Widerspruch“, das nach dem Ausschluss des Philosophen aus der SED 1981 nicht mehr verwirklicht werden konnte.
Die Konferenz hat belegt, dass in Gestalt der Philosophie und der gesellschaftswissenschaftlichen Arbeiten Peter Rubens ein theoretisches Erbe vorliegt, das wert ist, erinnert zu werden und das für die geistige Reflexion heutiger Probleme viele Anregungen beinhaltet. Durch die online-Publikation seiner Schriften, herausgegeben von Ulrich Hedtke und Camilla Warnke, sind diese Anregungen auch leicht allen Interessierten zugänglich (Band 1: Zu den Philosophischen Grundlagen. https://peter-ruben.de/schriften/band1.pdf.; Band 2: Zu philosophischen Fragen von Wirtschaft und Gesellschaft. online als PDF; Band 3: Zu philosophischen Fragen der Naturwissenschaften. Zur Geschichte der Philosophie. online als PDF; Band 4: Peter Ruben und Camilla Warnke: Zum philosophischen Denken in der DDR. online als PDF).
Die Beschäftigung mit dem Werk und der Biografie von Peter Ruben ist relevant für die Geschichte der DDR-Philosophie, für das Verständnis ihrer Gegenstände und Konflikte als Teil der Geschichte der Philosophie in Deutschland, und insofern besitzt sie auch Relevanz für die Arbeit unserer Sozietät, die sich aus der Akademie der Wissenschaften der DDR heraus gegründet hat.
