Neue Publikation unseres Mitglieds Armin Jähne

Cover Jähne 2024Armin Jähne (Hrsg.): Schliemanns Abschied von Russland. Das Tagebuch 10 A seiner Reise 1866 von St. Petersburg via Krim und Dresden nach Genf. Neuruppin – Buskow: edition bodoni 2024. ISBN 978-3-947913-43-5 – 126 Seiten, zahlreiche Abbildungen – 26 €

Aus dem Geleitwort:

Heinrich Schliemann, der spätere Ausgräber des mythenumwobenen Troia, wurde am 6. Januar 1822 in Neubukow als Sohn eines Pastors ge- boren. Seine Kindheit verbrachte er in Ankershagen, wo der Vater eine Pfarrstelle erhalten hatte. Das Gymnasium in Neustrelitz mußte er aus Kostengründen nach kürzester Zeit verlassen. Es entstand eine traumatische Bildungslücke, die Schliemann nie richtig zu schließen vermochte. 1836 nahm er eine Kaufmannslehre in Fürstenberg/Havel auf. 1841 wollte er nach Venezuela auswandern, erlitt vor der niederländischen Küste Schiffbruch, begab sich daraufhin nach Amsterdam, wo er im Handelshaus B. H. Schröder & Co. zu arbeiten begann. Schliemann erwies sich als leistungsstark und lernte auf abenteuerliche Weise Russisch.

Die Hinwendung zur russischen Sprache wurde für ihn zu einer Sternstunde im doppelten Sinne: Zum einen nahm mit ihr Schliemanns Aufstieg zum reichen Geschäftsmann und erfolgreichen Bankier seinen Anfang. Seit 1847 führte er ein eigenes Handelshaus in St. Petersburg. Im gleichen Jahr wurde er russischer Staatsbürger. Zum anderen legte Schliemann in Russland den finanziellen Grundstein für seine künftige Tätigkeit als Ausgräber von Troia, die glückliche Ent-deckung des heute in Moskau befindlichen so genannten „Schatzes des Priamos“ eingeschlossen, von Mykene und anderen antiken Orten. Der Krimkrieg (1853 bis 1856) machte den bereits vermögenden Schliemann noch reicher. […]

Der Text des historischen Tagebuchs wurde – wo notwendig – ins Deutsche übertragen und insgesamt ohne inhaltliche Veränderungen wiedergegeben.

  • Die Titel der jeweiligen Tageseintragungen wurden im Kontext mit Formulierungen Schliemanns zur besseren Orientierung des Lesers vom Herausgeber vereinheitlicht.
  • Einfügungen Schliemanns im Text sind durch Schrägstriche kenntlich gemacht.
  • Spezielle Erklärungen des Herausgebers zu Einzelheiten wurden im Tagebuch in eckige Klammern gesetzt.
  • In den Kommentaren des Herausgebers wurde dagegen durchweg mit runden Klammern gearbeitet.

Von Schliemanns Lebensmittelpunkt in Russland – St. Petersburg/ Oranienbaum – ausgehend, erfassen skizzierte Übersichtskarten jeweils prägende Abschnitte der Reise, die per Schiff aber auch mit der Eisen- bahn zurückgelegt wurden:

  • Übersichtskarte des ersten Teils der Reise von St. Petersburg bis zur Donaumündung ins Schwarze Meer
  • Schiffsreise Taganrog – Kertsch – Umrundung der Krim – Odessa
  • Donau-Schifffahrt über Galatz bis Basiasch, von dort mit der Eisenbahn über Temesvar nach Bodenbach mit Dresden als Ziel.

Auf eine Skizzierung des weiteren Weges von Dresden, über Nürnberg und Augsburg nach Bern und Genf wurde verzichtet, um nicht Eulen nach Athen zu tragen.

Inhalt:

Zum Geleit: S. 7
Schliemanns Tagebuch 10 A mit Kommentaren von Armin Jähne: S. 11
Schliemann in Paris. Die Suche nach einem Neuanfang: S. 107
Heinrich Schliemann. Lebensdaten: S. 117
Literatur: S. 120
Verzeichnis der Abbildungen und Kartenskizzen: S. 123