Lebensbilder des Aufbruchs – Presseartikel, Südeutsche Zeitung

Süddeutsche Zeitung, 02.01.2014, Ausgabe Deutschland, S. 12 / Ressort: Literatur Rubrik: Buchkritik

Lebensbilder des Aufbruchs

Starke Gesinnungen, abenteuerliche Biografien: Akteure und Kontrahenten von 1848/49

“Wie oft beschworen, Augenblicke später schon missachtet – die Allerweltsweisheit: Gegenwart ist nur aus der Vergangenheit zu verstehen. Nach und während Krisen aller Art wird wieder verstärkt über Unwägbarkeiten der aktuellen Praxis und Alternativen nachgedacht. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Geburtsdezennium der Bürgergesellschaft an Strahlkraft. Im Umfeld der 1848er Revolution wurden nicht nur alle seinerzeit denkbaren Optionen nationaler und sozialer Entwicklung debattiert, im Grunde wurzeln unsere Vorstellungen von Demokratie ebenso wie deren Realisierung oder Nichtrealisierung in den damaligen Ereignissen. Ein von dem Historiker Walter Schmidt geleiteter, in Berlin ansässiger Arbeitskreis “Vormärz und 1848er Revolutionsforschung” – er ist der Leibniz-Sozietät angegliedert – bemüht sich seit Jahren, diesem seltenen Glanzpunkt der deutschen Geschichte biografisch beizukommen. Im jüngsten, bereits vierten Band der Reihe “Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49″ werden zwölf aktive Achtundvierziger aus unterschiedlichen politischen Lagern porträtiert. Die Hälfte der Biografien sind aufwendig recherchierte wissenschaftliche Erstporträts. Jedes Curriculum vitae verdiente eine eigene Würdigung.” ……

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