Hyperinflation: Vortrag zu aktuellem Thema in der Klasse SGW

Ulrich Busch (MLS)

Die gegenwärtige Teuerung im Lichte der historischen Erfahrung der Hyperinflation von 1923

Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften: am 13. April – 10:00 – 12:00 – Ort: Rathaus Friedrichshagen

Seit dem Sommer 2021 ist in Deutschland und im Euroraum ein rasanter Preisanstieg zu verzeichnen. Dieser betrifft insbesondere Energie, bestimmte Rohstoffe und Lebensmittel. Inzwischen wurden durch Zweitrundeneffekte davon aber auch andere Güter und Dienstleistungen erfasst, so dass die bis dato vorherrschende deflationäre Tendenz als überwunden anzusehen ist und von einer Rückkehr der Inflation gesprochen werden kann. Zufällig trifft dieser Prozess mit dem 100. Jahrestag der Hyperinflation in Deutschland, Österreich, Ungarn, Polen und anderen Staaten zusammen. Die Koinzidenz beider Ereignisse legt es nahe, die „große Inflation“ von 1922/23 retrospektiv im Lichte der inflationären Prozesse von heute zu betrachten, wie auch umgekehrt, die aktuelle Inflation anhand der Erfahrungen von damals zu bewerten. Dabei wird deutlich, dass es hier sowohl Parallelen als auch signifikante Unterschiede gibt. Insgesamt aber dürften die Differenzen überwiegen, was eine Gleichsetzung beider Inflationen ausschließt und Befürchtungen, wonach die gegenwärtige Inflation früher oder später in eine Hyperinflation übergehen könnte, unwahrscheinlich erscheinen lassen.

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