Dezember-Sitzung der Klasse SGW zum Gedenken an Peter H. Feist
Bericht zum Colloquium für Peter H. Feist (1928-2015)
Die Klasse für Sozial- und Geisteswissenschaften hat in ihrer Sitzung am 8. 12. 2016 ein Gedenkcolloquium für das 2015 verstorbene Mitglied der Sozietät, den Kunstwissenschaftler Peter H. Feist abgehalten, zu dem neben Klassenmitgliedern eine ganze Reihe weiterer Zuhörer gekommen waren, insgesamt waren mehr als 60 Personen versammelt. Initiative und Vorbereitung des Colloquiums lagen bei den MLS Peter Arlt und Peter Betthausen.
Ein ungewöhnlicher Höhepunkt gleich zu Beginn war die erste öffentliche Vorstellung des Porträtkopfes von Peter H. Feist, den die Bildhauerin selbst präsentierte und kurz kommentierte: Emerita Pansowová aus Prenden bei Berlin hatte seit etwa vier Jahren daran gearbeitet.
Nach einer Würdigung des Lebensweges von Peter Feist durch den Sekretar der Klasse, Professor Hans-Otto Dill, wurden fünf Vorträge gehalten. Die Vortragenden (Prof. Peter Arlt, Dr. Fritz Jacobi, Prof. Ulrike Krenzlin, Dr. Jens Semrau, PD Dr. Gerd-Helge Vogel) sind entweder frühere Mitarbeiter von Peter Feist am Akademie-Institut für Ästhetik und Kunstwissenschaften gewesen oder haben gemeinsam publiziert und ähnliche oder gleiche kunsthistorische Interessen gehabt.
Die Auswahl der Vortragsthemen war in besonderer Weise gelungen: inhaltlich zum Wirken von Peter Feist passend sowie intellektuell anregend. Es gab Bezüge zu ganz frühen Anfängen, wie dem Hallmarkt in Halle (Arlt), zu einer wissenschaftlichen Vorliebe, nämlich der Plastik des 19. und 20. Jahrhunderts (Semrau) und eine Reflexion auf die Autobiographie von 2016 (Krenzlin).
Besonders interessant war ein Erinnern an die kleine Schrift über Marxismus in der Kunstwissenschaft von 1966 (Jacobi), zu der eigentümlicherweise über die vergangenen Jahrzehnte nie eine tiefergehende Diskussion in Gang kam (oder vermieden wurde?). Bei aller Rationalität und Gedankenschwere fehlten glücklicherweise die Freuden für Augen und Sinne nicht: Vogel sprach kenntnisreich über chinoise Architektur in englischen Landschaftsgärten.
Herzlich bedankte sich der Sohn des Geehrten, Dr. Michael Feist, und lud zu einem Kleinem Büffet ein.
Abschließend schätzte der Sekretar, Prof. Dr. Hans-Otto Dill, die Konferenz so ein: “Es war ja eine ungeheuer interessante, gedanklich wie sprachlich gepflegte Veranstaltung mit einem Rekordbesuch für Klassensitzungen mit 61 Anwesenden.”
Die Tagungsbeiträge werden in einem Heft der Sitzungsberichte im Frühjahr 2017 veröffentlicht.
Peter Arlt
Fotos: Dietmar Linke