Arbeitskreis „Prinzip Einfachheit“: Jahresrückblick 2015

Auch im vergangenen Jahr bestand das Anliegen des Arbeitskreises darin, theoretische Ansätze und empirische Befunde aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sowie differenzierende und integrierende Gedanken zum Prinzip Einfachheit mit Mitgliedern beider Klassen der Leibniz-Sozietät und interessierten Gästen zu diskutieren.
Weitere Ausführungen zur Zielstellung und zur Arbeitsweise des Arbeitskreises unter   https://leibnizsozietaet.de/veranstaltungen/arbeitskreise/

Seit der Gründung des Arbeitskreises  im April 2010 haben elf Tagungen des Arbeitskreises stattgefunden, auf denen durch kompetente Vortragende Erkenntnisse zum Einfachheitsprinzip aus Mathematik, Natur-, Technik-, Sozial- und Geisteswissenschaften vorgestellt wurden. Die anschließenden interessanten und teilweise kontroversen Debatten zeigten, wie unterschiedlich die Auffassungen zu diesem Prinzip sind.

Im vergangenen Jahr fanden zwei Sitzungen mit den folgenden wissenschaftlichen Vorträgen statt:

26.03.2015: Prof. Dr. Dieter B. Herrmann (MLS):
„Sind die Standardmodelle der Kosmologie und Elementarteilchenphysik falsch, weil sie zu kompliziert sind?

22.10.2015: Prof. Dr. Heidemarie Salevsky (MLS) und Dr. Ina Müller (Mainz):
„Das Sensitivitätsmodell Prof. Vester® – ein einfaches Programm zur Lösung komplexer Probleme (mit Anwendungsbeispielen aus der Translatologie)“

Berichte zu den Vorträgen und zur Diskussion unter
https://leibnizsozietaet.de/category/arbeitskreise-2/ak-prinzip-einfachheit/

Ausgehend von den drei Kategorien „Einfachheit als Wirkprinzip“, „Einfachheit als Erkenntnisprinzip“, „Einfachheit als Gestaltungsprinzip“ ging es auch in diesen Vorträgen und Diskussionen darum,  in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen danach zu fragen, ob das Prinzip Einfachheit wirksam ist, und wenn ja, in welcher Form und unter welchen Bedingungen.
In den interdisziplinären Diskussionen wurde wiederum deutlich, wie notwendig zur Beantwortung dieser Frage exakte Definitionen von Einfachheitskriterien in Verbindung mit Anforderungs- und Situationsparametern, Restriktionen usw. sind.
Die Diskussionen unterstrichen das Bedürfnis, sich mit der Existenz und Wirksamkeit des Prinzips Einfachheit in den verschiedensten Disziplinen weiterhin auseinandersetzen zu wollen.

Es wurde ein zweiter Thematischer Band zum Prinzip Einfachheit fertiggestellt (Band 125 der „Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät“), der demnächst erscheinen wird.  Mit diesem Band soll eine erste Bilanz bisheriger Veranstaltungen gezogen werden. Es sind darin die meisten der seit der Gründung des Arbeitskreises gehaltenen Vorträge enthalten, einschließlich einer wissenschaftlichen Mitteilung zu den Verflechtungen wichtiger Kategorienpaare. Mit dieser Publikation wird an den ersten Thematischen Band zum Prinzip Einfachheit (Band 108 der „Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät“  https://leibnizsozietaet.de/publikationen/sitzungsberichte/) angeknüpft, in dem die Vorträge und die eingereichten Diskussionsbeiträge der Gründungsveranstaltung des Arbeitskreises im April 2010 publiziert sind.

Der nächste Vortrag im Arbeitskreis  findet  am Donnerstag, dem 24. März 2016 statt.
Es spricht Prof. Dr. Rainer Schimming (MLS) zum Thema „Kann man Einfachheit messen?“. 

Erdmute Sommerfeld
Sprecherin des Arbeitskreises
(10.01.2016)