Publikation MLS Wolfgang Hofkirchner

Die Klasse Naturwissenschaften gibt sich die Ehre auf eine informations-theoretische Buchneuerscheinung hinzuweisen. Das Mitglied der Leibniz-Sozietät Wolfgang Hofkirchner veröffentlichte das interdisziplinäre Werk unter dem Titel:

EMERGENT INFORMATION –
A Unified Theory of Information Framework

Titelbild HofkirchnerDer Autor ist seit 2006 Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, gegenwärtig Außerordentlicher Universitätsprofessor für Technology Assessment an der TU Wien. Er war sechs Jahre Universitätsprofessor für Internet and Society an der Universität Salzburg und Gastprofessor an mehreren Universitäten in Spanien und Brasilien. Er ist Präsident des Bertalanffy -Centers for the Study of Systems Science und President Elect der International Society for Information Studies. Er ist Mitglied der International Academy for Systems and Cybernetic Studies.

Von langjährigen Erfahrungen und Forschungsergebnissen getragen, äußert sich der Autor zu dem inter- und transdisziplinären Problem.
Dass das, was nach Shannon als Informationstheorie bezeichnet wird, zu kurz greift, um dem Phänomen der Information gerecht zu werden, wird zwar gerne zugegeben. Eine allgemein akzeptierte Theorie der Information, die die Beschränkungen der erstgenannten überwindet, existiert allerdings nicht. Ansätze, die dem naturwissenschaftlichen, technischen oder formalen Paradigma verpflichtet sind, und Ansätze eines geistes-, sozial- oder kultur-wissenschaftlichen Paradigmas widersprechen einander – eine Situation, die als Capurros Trilemma ihren Eingang in die Informationswissenschaften gefunden hat.
Das Buch versteht sich als ein Versuch, das Paradigma der komplexen Systeme für die Auflösung des Trilemmas fruchtbar zu machen. Es argumentiert philosophisch und systemtheoretisch und formuliert methodologische Prinzipien, deren Beachtung erlaubt, sich schrittweise einem Informationsbegriff zu nähern, der eine vereinheitlichte Theorie der Information verspricht: eine Theorie, die so umfassend wie möglich ist, damit sie kein Informationsgeschehen außen vor lässt, die aber gleichzeitig so bestimmt wie nötig ist, um nicht inhaltsleer zu sein.
Ausgangspunkt bilden Überlegungen zur sogenannten Evolutionären Systemtheorie. Information wird vor diesem Hintergrund an das Auftreten von Selbstorganisation gebunden: wie Selbstorganisation wird Information als ein emergentes Phänomen betrachtet. Dieses kann entsprechend der erreichten Evolutionsstufe des betreffenden Systems (Musterbildung, Bildung von Codes und Sinnstiftung) sowie der Funktion im Systemzusammenhang (Kognition, Kommunikation und Kooperation) konkretisiert werden.
Damit werden Grundlagen für die Verständigung der verschiedenen Disziplinen, in denen der Informationsbegriff eine Rolle spielt, zu einer gemeinsamen Wissenschaft von der Information gelegt.

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