30 Jahre Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
30 Jahre Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie
und
Jubiläumsbroschüre „10 Jahre Institut für Wirkstoffforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR“
Vor 30 Jahren wurde das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) als außeruniversitäre Einrichtung in der Nachfolge des Instituts für Wirkstoffforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR (IWF) gebildet.
Erklärtes Leitbild des 1976 auf dem Akademiegelände in Berlin-Friedrichsfelde entstandenen IWF lieferte der Begründer der Berliner Pharmakologie Oskar Liebreich (1839–1908) mit seinem Konzept der Einheit von Grundlagenforschung, Wirtschaft und Klinik. Auf dieser historisch begründeten konzeptionellen Grundlage entwickelte sich das IWF zu einer national und international anerkannten Forschungseinrichtung, die bei primär pharmakologischer Grundkonzeption interdisziplinär biologische, chemische, biopharmazeutische und theoretische Grundlagen der Arzneimittelforschung, in enger Partnerschaft mit klinischen Einrichtungen und der pharmazeutischen Industrie, bearbeitete.
In der Peptidforschung, insbesondere zur Rolle von Substanz P im Stressgeschehen und zu theoretischen Methoden der Wirkstoffforschung, wurden bis zum 10-jährigen Instituts-Jubiläum international führende Positionen erreicht. Auch auf weiteren Gebieten, wie der Angiogenese-Forschung und alternative Methoden zum Tierversuch, wurde Pionierarbeit geleistet. Das wird in der „Jubiläums-Broschüre“ dargestellt. Auf der Grundlage des Erreichten wurde wenige Jahre nach dem Jubiläum, bei der Evaluierung 1990 durch den Wissenschaftsrat, das IWF auch als geglücktes Beispiel interdisziplinärer Forschung bewertet und zur Fortführung empfohlen.
In der Nachfolge des IWF entwickelte sich das FMP zielstrebig weiter und etablierte molekular- und zellbiologische Gebiete sowie eine leistungsfähige Strukturbiologie und Chemische Biologie. Das FMP betreibt heute Grundlagenforschung in molekularer Pharmakologie mit dem Ziel, neue bioaktive Moleküle zu identifizieren und ihre Wechselwirkung mit ihren biologischen Zielen in Zellen oder Organismen zu charakterisieren. Diese Moleküle dienen als Werkzeuge in der biomedizinischen Grundlagenforschung und können für die Behandlung, Prävention oder Diagnose von Krankheiten weiterentwickelt werden.
Der hier verlinkte Scan der IWF-Jubiläumsbroschüre aus dem Jahre 1985 (inkl. Anlage) ist deshalb nicht nur eine ausgezeichnete wissenschaftliche Informationsquelle zum IWF selbst, sondern auch ein Zugang zu den historischen Wurzeln und zum Verständnis der gegenwärtig am FMP bearbeiteten Themen. Auch Ableitungen für zukünftige Fragestellungen sind möglich. Damit entspricht die Jubiläumsbroschüre der Zielstellung des 30. Jubiläumsjahres der Gründung der neuen außeruniversitären Institute: die gegenwärtigen Leistungen mit der Geschichte und der Zukunft zu verbinden. Deshalb wird diese Broschüre hier im Archiv der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Peter Oehme
Dokumente:
Institut für Wirkungsforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin. 1976-1986. (d.t/engl.) – Red. Dr. J. Axt, 93 S.
Institut für Wirkungsforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin. Anlage zu Kapitel 14. Publikationstätigkeit und wissenschaftliche Veranstaltungen. – 18 S. – [Titelblattkopien]