Arbeitskreis Energie, Mensch und Zivilisation

Name des Arbeitskreises

Energie, Mensch und Zivilisation (AK EMZ)

Gründung: 2012

Sprecher des Arbeitskreises und beteiligte Wissenschaftler

Dr.-Ing. Ernst-Peter Jeremias (Ko-Vorsitzender); jer18dot@yahoo.com
Dr. Norbert Mertzsch (Ko-Vorsitzender); mertzsch@t-online.de
Professor Dr. Lutz-Günther Fleischer
Professor Dr. Wolfgang Methling
Professor Dr. Gerhard Pfaff

Gegenstand und Aufgaben

In der Jahrtausende währenden Entwicklung der Menschheit konnte der Mensch seit dem Beginn des Gebrauchs des Feuers bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts im wesentlichen nur auf Einkommensenergie zurückgreifen. Dabei spielte der nachwachsende Rohstoff Holz neben der Wasserkraft und der Windkraft die dominierende Rolle. Erst danach dominierte die Verwendung von Vermögensenergien, wie Kohle und Erdöl mit zunehmendem Verbrauch. Der sich dadurch ergebende Anstieg der Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre mit gravierenden Einflüssen auf das Klimasystem der Erde erzwingt nun wieder die Rückkehr zur vorrangigen Nutzung von Einkommensenergien. Diese Rückbesinnung auf die vorrangige Nutzung von Einkommensenergien wird in Deutschland mit dem Begriff Energiewende umschrieben. Damit verbunden sind gravierende Veränderungen in den Bereichen Bereitstellung von elektrischer Energie, Wärmeenergie sowie Verkehr. Diese greifen direkt in das gesellschaftliche Leben ein, z.B. bei notwendigen Änderungen im Mobilitätsverhalten, und haben soziale Folgen.

Ausgehend von der 5. Jahrestagung der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. im Jahre 2012 zum Thema “Energiewende – Produktivkraftentwicklung und Gesellschaftsvertrag”, der bereits verschiedene Veranstaltungen und Diskussionen vorausgingen, wurden in den letzten Jahren verschiedene Aspekte der Energiewende systematisch betrachtet. Dafür stehen u.a.:

  • Kolloquium zu Aspekten der Energiewende in Deutschland: Erneuerbare Energieträger – Eigenschaftsprofile, Probleme und realistische Perspektiven ihrer Nutzung unter den Bedingungen Deutschlands am 11. Oktober 2012
  • Kolloquium zum Thema „Energiespeichertechnologien: Notwendigkeiten, Problemspektren, wissenschaftlich-technische Entwicklungen und Perspektiven“ am Dezember 2013
  • Kolloquium zum Thema: “Energiewende 2.0 – Die ambivalente „Wärme“ im Fokus der Wissenschaft und Wirtschaft, der Technik und Technologie” am Mai 2017
  • Öffentliche Disputation zum Thema: „Die Energiewende 2.0: Essentielle wissenschaftlich-technische, soziale und politische Herausforderungen“ am 12. April 2018
  • Öffentliche Disputation zum Thema: „Die Energiewende 2.0 – Im Fokus: Die kardinale Effektivität und Effizienzam 06. Dezember 2018.

Ein wesentliches Ziel des Arbeitskreises ist es, alle Aspekte der Energiebereitstellung und -verwendung unter der Prämisse der Einhaltung der Klimaschutzziele bzw. der Klimafolgenanpassung zu erörtern. Dabei sollen neben den naturwissenschaftlichen Grundlagen und den technisch/technologischen Realisierungen die ökonomischen, sozialen und politischen Probleme und Wechselwirkungen gleichgewichtig einbezogen werden.

Eine exponierte Funktion des Arbeitskreises ist es, die in Deutschland effektiv und gemeinnützig zu gestaltende Energiewende hinsichtlich ihrer Ziele, Methoden und Ergebnisse konstruktiv, aber kritisch zu begleiten.

Arbeitsweise

Der Arbeitskreis führt jährlich zu ausgewählten Themen Beratungen mit wissenschaftlichen Vorträgen durch. Als Referenten werden Mitglieder der Leibniz-Sozietät, aber auch externe Fachleute gewonnen, die ihre Expertise und Erfahrungen in erforderliche Bewertungen und in notwendige Lösungsansätze einbringen.

Darüber hinaus können zu aktuellen Themen ein- bis zweimal im Jahr Online-Diskussionen durchgeführt werden.

Die Vorträge und Diskussionsbeiträge sollen in den Sitzungsberichten der Leibniz-Sozietät und ggf. in Leibniz Online veröffentlicht werden.

Ergebnisse, Publikationen, Aktivitäten

Das Kolloquium / die Disputation zum Thema: “Die Energiewende 2.0: Im Fokus die Mobilität”, (vgl. Jeremias/Mertzsch 2021) bei dem ein weiterer Aspekt der Energiewende betrachtet wurde, diente als Auftaktveranstaltung für den Arbeitskreis.

Das Kolloquium / die Disputation wurde von der Leibniz-Sozietät gemeinsam mit dem Verein Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler e.V. (VBIW) als Online-Veranstaltung durchgeführt.

Da Mobilität ein Grundbedürfnis der Menschen und gleichzeitig Voraussetzung für eine moderne, arbeitsteilige Gesellschaft in einer globalisierten Welt ist, wurden in der Veranstaltung wesentliche Aspekte der notwendigen Mobilitätswende betrachtet.

Weitere Vorhaben

Kolloquium: „Die Energiewende 2.0: Im Fokus die Infrastruktur“

Ziel des für 2022 vorgesehenen Kolloquiums ist es die Probleme der für eine erfolgreiche Energiewende notwendigen Infrastruktur aufzuzeigen und zu diskutieren. Als wesentliche Schwerpunkte werden angesehen:

  • Energiebedarfsstruktur der Zukunft als Grundlage für die notwendige Infrastruktur
  • Infrastruktur als Daseinsvorsorge
  • Technische Einzelfragen

Das Kolloquium wird wieder von der Leibniz-Sozietät gemeinsam mit dem Verein Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler e.V. (VBIW) durchgeführt.

 

Literatur

Jeremias, E.-P.; Mertzsch, N. (Hg.) (2021): Die Energiewende 2.0 Im Fokus: Die Mobilität. Berlin (Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, Bd. 147)


 

Aktuelle Meldungen