Neue Publikation unseres Mitglieds Prof. Dr. Angela Richter

Richter, Angela: Tekstovi i konteksti. Ogledi (ne samo) o srpskoj književnosti i kulturi. [Texte und Kontexte. Betrachtungen (nicht nur) zur serbischen Literatur und Kultur]. – Novi Sad: Akademska knjiga, 2024, 302 S. (Biblioteka Horizonti). – ISBN 978-86-6263-553-2

Inhalt (in Übersetzung)

Vorbemerkung

I. Frühe interkulturelle Begegnungen
Individuelle Mobilität und frühe Formen (inter-)kulturellen Austauschs: Überlegungen anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Vuk Stefanović Karadžić. Wanderjahre in Mitteldeutschland“
Aufklärerischer Geist und Autobiografie: Der reisende Priester Gerasim Zelić
Das poetische Talent der Frauenzimmer – nur eine Art geistiger Geschlechtstrieb?

II. Auf den Spuren der Erinnerung – Warum erinnern
Singt der Mensch nach dem Krieg?
Antifaschismus als Erinnerungsort: eine Lektüre aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts
Erinnern und Vergessen in der Fremde: Dubravka Ugrešić und David Albahari
Konkurrierende Erinnerungen? Aspekte jugoslawischen Alltags in postjugoslawischen literarischen Texten
Abwesende Väter – identitäre Vergewisserung und Zeitgeschichte bei Wibke Bruhns und Miljenko Jergović

III: Im Dialog mit der Zeit – die Stimme des Autors
Essayismus und vernetztes Denken. Miroslav Krleža, Erasmus von Rotterdam und die europäische Moderne
Miroslav Krleža auf den Spuren des sowjetischen Experiments: Izlet u Rusiju (Ein Ausflug nach Russland)
Erzählen und Moral. Zu einigen Aspekten der Romane Aleksandar Tišmas und ihrer Aufnahme in Deutschland
Die Festung als Symbol oder zum Ethos eines kritischen Intellektuellen. Nachdenken über Slimovićs Roman Tvrđava (Die Festung)
Von der Massenhysterie um einen Wal bis zur Kritik an repressiven Strukturen. Ironische Zuspitzung und groteske Übertreibung bei Erih Koš
Der Roman Hodočašće Arsenija Njegovana (Die Wallfahrt von Arsenije Njegovan) und die „Chiffre 1968“
Narretei im Erzählen? Karnevaleske Konfigurationen bei Bora Ćosić
Verborgene Zeichen. Urbanes als Ausdruck eines neuen kulturellen Selbstverständnisses
„Worüber der Dichter schreibt, bestimmt nicht die Wirklichkeit, sondern die Sprache.“

Aus der Rezension von Prof. Dr. Gorana Raičević:
Bei der Lektüre der Interpretationen zu serbischen und weiteren südslavischen Autoren, die uns Professorin Angela Richter bietet, nehmen wir ihren Bezug auf Goethes Idee der „Weltliteratur“ als Raum ohne Grenzen wahr, in dem sich eine „empathische Kommunikation“ zwischen Völkern und ihren Kulturen vollzieht… Wir sind der Ansicht, dass gerade in diesem Buch und mit ihrem persönlichen Beispiel Angela Richter gezeigt hat, wie wichtig (wenn nicht gar am wichtigsten) eben Einzelpersonen sind: als Initiatoren von kulturellem Austausch und Annäherung…
Da sie über uns spricht, aus einer anderen Perspektive, sollte man gut zuhören, was sie zu sagen hat, und selbst dann, wenn man nicht völlig mit ihr übereinstimmt, in einen offenen und ehrlichen Dialog eintreten.

Aus der Rezension von Prof. Dr. Renate Hansen-Kokoruš:
Mit diesem Buch hat (nicht nur) das serbische Publikum die Möglichkeit, sich mit relevanten wissenschaftlichen Untersuchungen und Forschungsgebieten dieser wichtigen Slavistin bekannt zu machen und Einblick in das slavistische Forschungsgeschehen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert zu erhalten.
Ihre Analysen sind stets in theoretische Überlegungen eingebettet – und damit erweitert sie den Rahmen der Slavistik hin zu weiteren Philologien, zu kulturwissenschaftlichen und geschichtlichen Studien, im Hinblick auf soziologisch-gesellschaftliche und politische Aspekte.
Das Buch stellt eine Bereicherung der serbischen wie südslavischen literatur- und kultur-wissenschaftlichen Slavistik dar.