Nekrolog für den Träger der Leibniz-Medaille, Herrn Dr. Helmut Weißbach

 

Die Sozietät trauert um ihren Freund und Mitstreiter Helmut Weißbach, der am  23.9.2020 im Alter von 89 Jahren in Berlin verstarb.

Geboren wurde Helmut Weißbach am 24.5.31 in Chemnitz. Nach dem Besuch der ABF, den er mit Auszeichnungen abschloss, studierte er ab 1951 Chemie an der Technischen Hochschule. 1954 wechselte er zum Franz-Mehring-Institut in Leipzig und schloss dort als Diplomlehrer für Marxismus-Leninismus ab. 1969 promovierte er am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität Berlin bei Herbert Hörz (Lehrstuhl Hermann Ley).

Schon davor, im Juli 1967, hatte er die Redaktion der Zeitschrift Wissenschaft und Fortschritt übernommen. Wissenschaft und Fortschritt, eine angesehene populärwissenschaftliche Monatszeitschrift für Naturwissenschaften und Mathematik mit Beiträgen aus allen Wissenschaftsbereichen, wurde zunächst vom Zentralrat der FDJ herausgegeben und wenig später der Akademie der Wissenschaften der DDR zugeordnet. Im Redaktionskollegium der Zeitschrift und ihrem Beirat wirkten viele Akademiemitglieder an der inhaltlichen Orientierung und Gestaltung mit. Als Chefredakteur führte Helmut Weißbach die Zeitschrift bis 1991. Nach seiner Entlassung im Zuge der Abwicklung der Akademieeinrichtungen ging er in den Ruhestand. Hier war er weiterhin publizistisch für verschiedene Presseorgane und Nachrichtenagenturen tätig und engagierte sich in der Technisch-Literarischen Gesellschaft TELI, der größten und ältesten Vereinigung der deutschen Wissenschaftsjournalisten.

In den Jahren nach 1990 suchte er stets den Kontakt zur Leibnizsozietät und nahm an vielen ihrer Veranstaltungen teil. Die Sozietät konnte ihn im Jahr 2000 zur Mitwirkung an ihrer Öffentlichkeitsarbeit gewinnen. Er wurde zu einer unschätzbaren Hilfe bei den publizistischen Bemühungen der Sozietät um Repräsentanz in den Medien und in der Öffentlichkeit. Bis in die Gegenwart versorgte Helmut Weißbach die Redaktionen der Presse mit Vorankündigungen ihrer Veranstaltungen. Die von ihm monatlich angebotenen prägnanten Kurzfassungen der Vorträge und der Kurzvita der Vortragenden wurden zu einem Spiegelbild der wissenschaftlichen Aktivitäten der Leibnizsozietät. Seine Arbeit brachte ihn mit wohl allen Vortragenden der Plenar- und Klassensitzungen in Kontakt. Alle, die ihm in dieser aufreibenden Arbeit begegneten, haben sein fachliches Einfühlungsvermögen, seine professionelle Formulierungserfahrung und seine Geduld mit den Autoren schätzen gelernt.

Helmut Weißbach war auf seinem Gebiet einer der uneigennützigen und unauffälligen Helfer der Leibniz-Sozietät, deren Wirken maßgeblich dazu beigetragen hat, ihr eine fruchtbare und erfolgreiche Entwicklung in schwierigen Zeiten zu ermöglichen.

Die Sozietät wird das Andenken an Helmut Weißbach stets in Ehren halten.

Herbert Wöltge