Leibniz-Tag 2018; Bericht
Der Leibniz-Tag 2018 stand ganz im Zeichen des 25. Jahrestages der Neugründung der traditionsreichen Gelehrtengesellschaft als “Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.”. Der Präsident begrüßte die Teilnehmer wiederum im Großen Saal der Archenhold-Sternwarte, dem Einstein-Saal.
Er hieß in seiner Eröffnung zahlreiche Gäste willkommen, darunter besonders herzlich
eine Delegation der Mazedonischen Akademie der Wissenschaften und Künste (kurz MANU), mit der die Leibniz-Sozietät durch einen Kooperationsvertrag seit mehreren Jahren inhaltlich verbunden ist. Diese Delegation wurde geleitet vom Präsidenten der MANU, Akademiemitglied Herrn Taki Fiti; die Delegation hatte am Vortag des Leibniz-Tages an der Gemeinsamen Tagung der Mazedonischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der Leibniz-Sozietät zum Thema „West-/Mitteleuropa und der Balkan im geistig-kulturellen Dialog 1900-1939“ teilgenommen.
Download Eröffung und Begrüßung
Nach der Eröffnung durch den Präsidenten bat Vizepräsident Armin Jähne das Plenum, der verstorbenen Mitglieder durch Erheben von den Plätzen zu gedenken und verlas die Nekrologe (s. Präsentation, Folien 3 bis 11).
Der jährliche Bericht des Präsidenten war 2018 ganz dem 25. Jahrestag des Bestehens der Leibniz-Sozietät gewidmet. Nach einer kurzen Darlegung der Ergebnisse der wissenschaftlichen Aktivitäten in der Sozietät im vergangenen Berichtsjahr (der Präsident konnte auf die ausführliche Darlegung der Arbeiten im Berichtsjahr im Tätigkeitsbericht verweisen) kam der Präsident auf die Schwerpunkte der Gründung, der allmählichen Festigung und der zunehmenden Stabilisierung der Gelehrtengesellschaft zu sprechen. Die Entwicklung der Sozietät war von Anfang an geprägt vom außerordentlichen hohen persönlichen und ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder. Die ausschließlich ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder und Freunde ist dabei einerseits ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal in der Landschaft der vergleichbaren Gelehrtengesellschaften und Akademien, andererseits ist es aber auch ein begrenzender Faktor bei der weiteren Entwicklung der wissenschaftlichen Aktivitäten und der Präsenz der Sozietät in der Öffentlichkeit. Eine stabilisierende Rolle hat von Beginn an die Zusammenarbeit mit der Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät gespielt sowie die Projektförderung durch den Senat von Berlin und durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Im Verlaufe ihrer Entwicklung kann die Leibniz-Sozietät auf zahlreiche Kooperationen verweisen, die sich fruchtbar auf die Arbeit der Sozietät auswirken. Als Beispiele wurden die sehr verschiedenartigen Kooperationsbeziehungen zur Mazedonischen Akademie der Wissenschaften und Künste einerseits und zum Leibniz-Gymnasium Berlin-Kreuzberg andererseits genannt.
Die Tätigkeit der Leibniz-Sozietät ist heute gekennzheichnet durch
- Erfolgreiche Veranstaltungsangebote
- Vielfältige Publikationsmöglichkeiten
- Engagierte Arbeitskreise
- Zunehmende Projektförmigkeit
- Gelungene Kooperation
- Disziplinäres und interdisziplinäres Wirken
- Solide Finanzen und
- Stabile Mitgliederentwicklung
Prof. Banse konnte im Bericht resümierend ausführen:
“Das in den zurückliegenden 25 Jahren Erreichte war und ist nur möglich durch den aktiven Einsatz vieler unserer Mitglieder, Freunde und Kooperationspartner. Ich habe in diesem Bericht bewusst darauf verzichtet, Personen namentlich zu erwähnen: Der Kreis der Engagierten ist zwar überschaubar, aber trotzdem zu groß, um all jene zu nennen, die in Klassen und Plenum, in Kommissionen und Arbeitskreisen, in der Stiftung und im Wissenschaftlichen Beirat sowie im Präsidium und im „Hintergrund“ bereit waren bzw. sind, um das – ich verwende die Formulierung von Mitja Rapoport im Eingangszitat – „neue Gebilde“ in seinem Werden und seiner 25jährigen Entwicklung zu befördern. Dieses Engagement war – das zeigt der Rückblick – erfolgreich. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.”
Die Entwicklung der Leibniz-Sozietät seit ihrer Gründung vor 25 Jahren kommt sehr eindrucksvoll in den jährlichen Reden der Präsidenten zu den Leibniz-Tagen zum Ausdruck. Diese Reden wurden als Band 50 der Abhandlungen der Leibniz-Sozietät herausgegeben, sind rechtzeitig erschienen und wurden allen Teilnehmern am Leibniz-Tag 2018 als besonderes Präsent ausgehändigt.
Im Anschluss an den Bericht des Preäsidenten nahmen zahlreiche Teilnehmer Gelegenheit, Grußworte an die Leibniz-Sozietät zu richten.
Daz gehörten: Die Mazedonische Akademie der Wissenschaften und Künste, die Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät, der Verein Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler (vbiw), der trafo-Wissenschaftsverlag, die Heinrich-Schliemann-Gesellschaft, das LIFIS und die Firma BMF Dr. Golbs & Partner GmbH.
Übergabe der Urkunden durch den Präsidenten (z.B. v.l. Maria Grozeva-Minkova, Marco Bohnhoff, Gerhard Pfaff)
Traditionell wichtiger Gegenstand des Leibniz-Tages war die Übergabe der Urkunden an die Mitglieder, die auf der Geschäftssitzung der Sozietät am 12. April 2018 auf Vorschlag der Mitglieder in geheimer Wahl zugewählt worden waren (s. Präsentation, Folien 14 bis 32). Sie erhielten aus der Hand des Präsidenten und des Vizepräsidenten Armin Jähne ihre Mitgliedsurkunden.
Die Veranstaltung wurde auch 2018 durch eine musikalische Darbietung breichert, die diesmal vom Kleinen Ensemble des Marzahner Kammerchores unter der Leitung von Felix Roth realisiert und mit viel Beifall bedacht wurde.
Für Arbeitsergebnisse von außergewöhnlicher wissenschaftlicher bzw. wissenschaftshistorischer Bedeutung, deren Gegenstand vom Hauptarbeitsgebiet der auszuzeichnenden Persönlichkeit abweicht, wurde in diesem Jahr Herrn Professor Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Berlin, die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Medaille der Sozietät verliehen.
Die Mitarbeiter bzw. Mitglieder Dr. Klaus Buttker und Prof. Dr. Hubert Laitko erhielten die Daniel-Ernst-Jablonski Medaille für hervorragende wissenschaftliche und wichtige sowie zuverlässige ehrenamtliche wissenschaftsorganisatorische Arbeit in der Sozietät. Die Bilder zeigen die Ausgezeichneten bei Ihren Dankesworten (s.a.Präsentation, Folien 35 bis 39).
Anschließend wurde vom Kooperationspartner der Leibniz-Sozietät, dem Verein Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftle e.V. (vbiw), durch dessen Vorsitzenden, Herrn Dr. Norbert Mertzsch (MLS), das Mitglied der Sozietät, Herr Lutz-Günther Fleischer mit der Ehrenurkunde des Vereins ausgezeichnet (s. Präsentation, Folien 40 bis 41).
Wissenschaftlicher Höhepunkt des Leibniz-Tages 2018 war der Festvortrag, gehalten von Professor Dr. Dr. sc. tech. h.c. Ortwin Renn, Institute for Advanced Sustainability Studies
(IASS) e. V., Potsdam und Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zum Thema
Das Risikoparadox: Wie nehmen Menschen Risiken und Gefahren wahr?
Der Vortrag führte den Teilnehmern eindrucksvoll vor Augen von welchen Risiken und Gefahren wir im Alltag umgeben sind und wie unterschiedlich die Menschen, aber auch Politik und Wirtschaft darauf reagieren. Die Darlegungen waren geeignet, einerseits die Verantwortung des Einzelnen im täglichen Leben zu erläutern und andererseits die Rolle der Gesellschaft in der Auseinander-setzung mit den täglichen und perspektivischen Herausforderungen aufzuzeigen.
Der Vortrag wird in Kürze in den Publikationsorganen der Sozietät veröffentlicht werden; verwiesen sei auch auf die Publikation von Herrn Renn „Das Risikoparadox“, die 2014 bereits in 3. Auflage erschienen ist.
Im Anschluss an die Veranstaltung trafen sich Mitglieder und Gäste zu abschließenden Gesprächen bei einem Cocktail.
(Peter Knoll)
(alle Fotos: Dietmar Linke)