Januar-Geschäftssitzung 2019 der Leibniz-Sozietät: Kurzbericht
Die Januar-Geschäftssitzung der Leibniz-Sozietät fand am 24.01.2019 statt. An der Sitzung nahmen zahlreiche Mitglieder teil.
Sie widmete sich auch in Januar 2019 der Berichterstattung über die wissenschaftliche Tätigkeit und die Finazsituation im Jahr 2018, der Beschlussfassung über die entsprechenden Berichte de Präsidiumsund erstmalig einer breit angelegten Diskussion über die weitere Entwicklung der Sozietät nach den ersten 25 Jahren in der Orgenistauoinsform eines eingeragenen Vereins.
Berichte über die Arbeit im Jahre 2018:
Wissenschaftliche und wissenschaftsorganisatorische Arbeit;
Berichterstatter: Sekretar des Plenums Heinz-Jürgen Rothe
Im Fachbericht konnte eingangs festgestellt werden, dass sich die Leibniz-Sozietät auch im 25. Jahr ihres Bestehens in der Organisationsform „eingetragener Verein“ ihrem im Statut festgeschriebenen Zweck „ausschließlich und unmittelbar der selbstlosen Pflege und Förderung der Wissenschaften in der Tradition von Gottfried Wilhelm Leibniz im Interesse der Allgemeinheit“ (§2 (1) der Satzung) mit Erfolg gewidmet hat.
Als vorrangige Belege dafür wurden genanntDie regelmäßig durchgeführten Sitzungen in den Klassen und im Plenum sowie die Workshops in thematisch spezifizierten Arbeitskreisen;
- die gemeinsam mit der Makedonischen Akademie der Wissenschaften und Künste durchgeführte Konferenz „West-/Mitteleuropa und Balkan im geistig-kulturellen Dialog 1900 – 1939“,
- die gemeinsam mit dem Verein Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler durchgeführten zwei Disputationen über Probleme der „Energiewende 2.0“ in Deutschland;
- die gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für interdisziplinäre Studien (LIFIS) durchgeführte zweitägige Konferenz „Menschen im Weltraum“ aus Anlass des 40. Jahrestages der Weltraummission des ersten deutschen Forschungskosmonauten und Ehrenmitglieds der Leibniz-Sozietät Sigmund Jähn;
- die 11. Jahrestagung der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften „Marxismus und Theologie“ aus Anlass des 200. Geburtstages von Karl Marx;
- das Kolloquium „Die Bedeutung des Pro-Hormons „Vitamin D“ für die Gesundheit der Bevölkerung;
- der Gedenktag für die international anerkannte Romanistin Rita Schober (1918-2012) anlässlich ihres 100. Geburtstages;
- das Kolloquium anlässlich des 85. Geburtstages des Ehrenpräsidenten Herbert Hörz zum Thema „Philosophie und Naturwissenschaften“;
- das Kolloquium „Unbestimmtheit, Unsicherheit, Fehlerhaftigkeit und Fehlertoleranz in Natur, Technik und Gesellschaft“ anlässlich des 80. Geburtstages von Klassensekretar Lutz-Günther Fleischer;
- die Plenarveranstaltungen zu Ehren des Philosophiehistorikers Siegfried Wollgast (1933-2017) und des Physikers Hans-Jürgen Treder (1928-2006);
- die erfolgreiche Fortsetzung der Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Verein Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler und dem Leibniz-Gymnasium in Berlin-Kreuzberg;
- die Herausgabe von drei Bänden der „Abhandlungen der Leibniz-Sozietät“, von drei Heften der „Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät“, von zwei Ausgaben des Informationsblattes „Leibniz Intern“, von fünf Nummern der Online-Zeitschrift „Leibniz Online“ sowie das ständige Aktuell-Halten der Internetseite der Leibniz-Sozietät (die täglich im Durchschnitt 200 Mal aufgerufen wird).
Abschließend konnte der Bericht feststellen: „Insgesamt kann auch für 2018 wieder konstatiert werden, dass die Sozietät ihrem im Statut verankerten Anspruch, die Wissenschaften in der Tradition von Gottfried Wilhelm Leibniz im Interesse der Allgemeinheit selbstlos zu pflegen und zu fördern, gerecht geworden ist. Die Bilanz der auf hohem wissenschaftlichem Niveau durchgeführten wissenschaftlichen Veranstaltungen und publizierten Ergebnisse der interdisziplinären Forschungen belegt das in eindrucksvoller Weise.
Das Präsidium bedankt sich bei den Mitgliedern und Freunden der Leibniz-Sozietät, die mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten und mit ihrem ehrenamtlichen Engagement zu dieser Bilanz beigetragen haben.“
Die vollständige schriftliche Fassung des Berichtes ist in der Geschäftsführung einsehbar und auch hier auf der Homepage der Sozietät nachzulesen.
Finanzbericht;
Berichterstatter: Schatzmeister Ulrich Busch
Der Schatzmeister konnte auch im zurückliegenden Berichtszeitraum insgesamt eine solide finanzielle Situation des Vereins feststellen. Die Verbesserung bei den Beitragseingängen, die im Vorjahr konstatiert werden konnte, hat sich allerdings nicht im gleichen Maße fortgesetzt. In wenigen Fällen muss wahrscheinlich das mehrstufige das Mahnverfahren eröffnet werden.
Insgesamt ist ein leichter Ausgabenüberschuss zu konstatieren, der aber nicht erheblich war (ca. 2,6% der realisierten Einnahmen) und vom laufenden Girokonto ausgeglichen werden konnte. Die Bilanz nähert sich dem wünschenswerten Zustand eines Ausgleichs von Einnahmen und Ausgaben weiter an. Die finanzrelevanten Aktivitäten der LS sind gewachsen, vor allem die Projekte. Allerdings beteiligen sich noch zu wenige Mitglieder daran und es besteht ein Ungleichgewicht zwischen den beiden Klassen. Hier gibt es Diskussionsbedarf.
Ca. 70% der Ausgaben wurden entsprechend dem Charakter der Sozietät ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke (Publikationen, Wissenschaftskooperation, Projekte) getätigt. Dieser Zielstellung entspricht auch die Planung für das Jahr 2019.
Der vollständige schriftliche Bericht kann beim Schatzmeister eingesehen werden.
Bericht der Kassenprüfer
Den Bericht der Kassenprüfer erstattete Dietmar Linke
Die Kassenprüfer kamen im Ergebnis ihrer Prüfung zu der Feststellung, dass die finanziellen Aktivitäten der Sozietät sachlich richtig erfasst und die Einnahmen und Ausgaben korrekt dokumentiert und belegt wurden. Die Vorgaben der Fördermittelgeber (Senat von Berlin, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät) wurden eingehalten und die Fördermittel korrekt verwendet.
Die Schlussfolgerungen und Vorschläge der Kassenprüfer stimmen mit denen des Finanzberichtes überein. Die Kassenprüfer hoben die äußerst sachkundige und korrekte Arbeit des Schatzmeisters der Sozietät hervor.
Der Bericht kann bei der Geschäftsführung eingesehen werden.
Aus der Diskussion und Beschlussfassung über die Arbeit im Jahr 2018
In der Diskussion zu den Berichten ergriffen zahlreiche Teilnehmer z.T. mehrfach das Wort, darunter die Mitglieder Gerhard Banse, Horst Kant, Heinz Kautzleben, Wolfgang Küttler, Heinz-Jürgen Rothe, Ulrich Busch, Wolfgang Eichhorn, Kerstin Störl und Herbert Hörz. Im Zentrum die Diskussion standen Hinweise zur geringfügigen Vervollständigung des Berichtes über die wissenschaftliche Arbeit, zur Projektarbeit und zur Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Partnern.
Im Hinblick auf die zukünftige inhaltliche Arbeit und die weitere Entwicklung der Sozietät verwies der Präsiden auf den nachfolgenden TOP 6.
Der Präsident wies eingangs der Diskussion und vertiefend zum Bericht des Präsidiums auf einige Schwerpunkte der Arbeit der Sozietät aus seiner Sicht hin. Im Zentrum stand dabei die noch nicht ausreichende Bereitschaft der Mitglieder, Aufgaben der ehrenamtlichen Mitwirkung an organisatorischen Aufgaben und bei der Auswahl und Bearbeitung von Projekten zu übernehmen. Kritisch wurde vermerkt, dass die beiden Klassen sehr unterschiedlich an der Projektarbeit beteiligt waren (s.a. Finanzbericht). Der Präsident sah einige Probleme vor allem im Zusammenhang mit dem aus Altersgründen bevorstehenden Wechsel in einigen tragenden Funktionen im Präsidium.
Im Ergebnis der Diskussion wurden die Berichte „Tätigkeitsbericht“ und „Finanzbericht“ (letzterer einschließlich der Planung für 2019) sowie der Bericht der Kassenprüfer zur Beschlussfassung gestellt.
Der Fachbericht mit den vorgeschlagenen Ergänzungen und der Finanzbereich sowie der Bericht der Kassenprüfer wurden einstimmig bestätigt.
Aus der Diskussion über die Zukunft der Sozietät
Der Präsident legte eingangs der Debatte über die Zukunft der Sozietät dar, dass neben den Ergebnissen im Berichtszeitraum auch Zukünftiges in der Arbeit der Sozietät thematisiert werden muss. Um die Diskussion darüber in Gang zu bringen, hat sich eine Gruppe konstituiert, die unterschiedliche Anregungen aus dem Plenum, aus dem Wissenschaftlichen Beirat, aus dem Präsidium und aus der Stiftung zusammengestellt hat.
Danach sollte für die Diskussion über die Zukunft der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften von folgenden festen Positionen („Prämissen“) als bewährte Traditionen ausgegangen werden:
- Die Leibniz-Sozietät (LS) ist im Jahr 1993 ins Vereinsregister als eingetragener Verein (e.V.) aufgenommen wurden. Die LS wird auch zukünftig als VEREIN ausschließlich ideellen Zecken dienen und durch einen Vorstand (ein Präsidium) geführt und repräsentiert.
- Im Statut der LS ist verankert: „Der Zweck des Vereins ist ausschließlich und unmittelbar die selbstlose Pflege und Förderung der Wissenschaften in der Tradition von Gottfried Wilhelm Leibniz im Interesse der Allgemeinheit.“ In diesem Sinne besteht das Anliegen der LS auch zukünftig darin, in der wissenschaftlichen Diskussion und in der praktischen Wirksamkeit die Interdisziplinarität, die Verbindung zwischen Theorie und Praxis sowie die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern.
- Zur Erfüllung des Zwecks und des Anliegens der Leibniz-Sozietät erfolgt die jährliche Zuwahl ausgewiesener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch mit dem Ziel, die aktuelle Anzahl der Mitglieder weitgehend konstant zu halten.
- Die wissenschaftliche Tätigkeit erfolgt in regelmäßigen (aber zahlenmäßig deutlich reduzierten) Sitzungen des Plenums und der Klassen, in Form wissenschaftlicher Kolloquien und gemeinsamer Veranstaltungen mit anderen Institutionen (die vor allem durch die Arbeitskreise der LS getragen werden und sich an einen konkreten Adressatenkreis richten) sowie zunehmend im Rahmen von in der Regel jährlichen Projekten (die vorwiegend extern finanziert sind). Dabei wird nach wie vor angestrebt, die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit durch Veröffentlichungen einem breiten Interessentenkreis zur Verfügung zu stellen. Hierfür bieten sich auch zukünftig die Homepage der LS, die Schriftenreihe „Sitzungsberichte der LS“ sowie die Buchreihe „Abhandlungen der LS“ an.
Diese Prämissen wurden der nachfolgenden umfassenden Diskussion zugrunde gelegt. Die Vorstellungen wurden im Plenum der Geschäftssitzung sehr begrüßt und lebhaft diskutiert. An der Diskussion beteiligten sich zahlreiche Mitglieder, darunter Horst Klinkmann, Klaus Steinitz, Wolfgang Küttler, Peter Oehme, Dorothee Röseberg, Johann Gross, Karl-Friedrich Wessel, Gisela Jacobasch, Herbert Hörz, Heinz Kautzleben, Armin Jähne, Peter Knoll und Kerstin Störl.
Schwerpunkte der Diskussion waren das Wechselverhältnis zwischen einer akademischen Sozietät mit mehr als 300-jähriger Tradition einerseits und die seit 25 Jahren bestehende Rechtsform als eingetragener Verein andrerseits, das anzustrebende ausgewogene Verhältnis zwischen nationaler und internationaler Arbeit, die Entwicklung der Beziehungen zu Universitäten sowie das Verhältnis zur BBAW. Die interdisziplinäre Struktur wurde als besonderes Merkmal der Arbeit der Leibniz-Sozietät bekräftigt. Mehrere Diskussionsbeiträge betonten die Notwendigkeit, jüngere Wissenschaftler für die Arbeit in der Sozietät zu gewinnen. Übereinstimmung bestand darin, dass die Zukunft der Sozietät von der qualitativen Mitgliederentwicklung abhängt, insbesondere vom Ausbau des Fachprofils, der interdisziplinären Zusammensetzung und vom Altersdurchschnitt. Vorgeschlagen wurden u.a. Hospitationen potenzieller Kandidaten für die Zuwahl in den Klassen und im Plenum. Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob nicht die Fülle der Veranstaltungen zu Gunsten der aktiven Teilnahme reduziert werden müsse.
Die anwesenden Mitglieder bekundeten ihr Interesse und ihre Bereitschaft an der angestrebten Debatte zur Zukunft der Sozietät aktiv mitzuwirken. Der Präsident rief dazu auf, ihm bereits bestehende Gedanken und Anregungen im Vorfeld der nächsten Beratung der Initiativgruppe am 26.04.2019 zuzusenden.
(Peter Knoll)