Oktober Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften
10. Oktober 2013 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Sozial- und Gesiteswissenschaften lädt zur planmäßig am 10. Oktober 2013 stattfindenden Oktober-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Hans-Otto Dill (MLS):
Die Globalisierungs- und Modernisierungskonzepte Alexander von Humboldts als Komplementärbegriffe der Natur- und Sozialgeschichte
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Balkonsaal
C.V.:
Prof. Dill (78) ist Romanist – Spezialist für spanische, lateinamerikanische, karibische und französische Literatur und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1995, in der er seit Januar 2009 als Secretar der Sozial- und Geisteswissenschaftlichen Klasse wirkt.
1982-1991 hatte er eine Professur für Lateinamerikanische Literaturen an der Humboldt-Universität inne, 1989-90 eine Gastprofessur an der Georg-August-Universität Göttingen und anschließend eine ebensolche an der Universität Sao Paulo, Brasilien. Zu Gastvorlesungsreihen und Kurzdozenturen weilte er an Universitäten in Mexiko, Peru und Argentinien. Als Emeritus nahm er von 2002-2005 Lehraufträge an der Universität Hamburg wahr.
Er hat ca. 200 Abhandlungen, meist in spanischer Sprache, in wissenschaftlichen Zeitschriften Deutschlands, Frankreichs, Spaniens, Italiens, Tschechiens, der USA und vieler Länder Lateinamerikas sowie ein halbes Dutzend Sammelbände (mit)herausgegeben.
1975 erhielt er den lateinamerikanischen Literaturpreis Casa de las Américas für eine Monographie über den kubanischen Dichter José Martí. Seiner umfangreichen Veröffentlichungsliste fügt er gegenwärtig die Herausgabe der Akten der von ihm organisierten Leibniz-Konferenz zum 300. Geburtstag von Jean-Jacques Rousseau zu.
Abstract:
Der Vortragende widerlegt anhand von biographischem und wissenschaftlichem Material die weitverbreitete Meinung, Alexander von Humboldt sei im Unterschied zu seinem Bruder, dem Geisteswissenschaftler Wilhelm von H., ein reiner Naturwissenschaftler gewesen. Er zeigt, dass Humboldts Schriften zur Naturwissenschaft wie zu Geographie und Geologie sowie seine lateinamerikanischen Tagebücher und der dem Weltall wie dem Planeten Erde gewidmete Kosmos eine große ´Menge von Aussagen über den Menschen, seine Geschichte und Kultur enthalten, die über bloßes humanistisches Bildungsgut, Alltagsweisheit und politisch-moralische Bekenntnisse weit hinausgehen. Humboldt sieht die Entwicklung der Menschheit und ihre irdische Existenz nicht als gewissermaßen zwangsläufiges Produkt der Naturgeschichte, sondern betrachtet letztere lediglich als ein vorgegebenes Bedingungsgefüge der Sozial- und Kulturgeschichte und relativ freien Handlungsspielraum des Menschen. Dieses nicht nur allgemeine und politische, sondern auch wissenschaftliche Interesse des Berliner Forschers für menschliche Gesellschaft, Geschichte und Kultur datiert Dill auf die Ankunft Humboldts in Südamerika. Humboldt formuliert genuine sozial- und kulturwissenschaftliche Erkenntnisse, die besonders in der heutigen gegenwärtigen Etappe der Globalisierung von grundlegender Bedeutung für die Menschheitsentwicklung sind. Im Mittelpunkt von Humboldts gesellschaftspolitischen Erörterungen stehen vor allem Ausbeutung, Unterdrückung und Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnisse.
Die Klasse Sozial- und Gesiteswissenschaften lädt zur planmäßig am 10. Oktober 2013 stattfindenden Oktober-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Hans-Otto Dill (MLS):
Die Globalisierungs- und Modernisierungskonzepte Alexander von Humboldts als Komplementärbegriffe der Natur- und Sozialgeschichte
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Balkonsaal
C.V.:
Prof. Dill (78) ist Romanist – Spezialist für spanische, lateinamerikanische, karibische und französische Literatur und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1995, in der er seit Januar 2009 als Secretar der Sozial- und Geisteswissenschaftlichen Klasse wirkt.
1982-1991 hatte er eine Professur für Lateinamerikanische Literaturen an der Humboldt-Universität inne, 1989-90 eine Gastprofessur an der Georg-August-Universität Göttingen und anschließend eine ebensolche an der Universität Sao Paulo, Brasilien. Zu Gastvorlesungsreihen und Kurzdozenturen weilte er an Universitäten in Mexiko, Peru und Argentinien. Als Emeritus nahm er von 2002-2005 Lehraufträge an der Universität Hamburg wahr.
Er hat ca. 200 Abhandlungen, meist in spanischer Sprache, in wissenschaftlichen Zeitschriften Deutschlands, Frankreichs, Spaniens, Italiens, Tschechiens, der USA und vieler Länder Lateinamerikas sowie ein halbes Dutzend Sammelbände (mit)herausgegeben.
1975 erhielt er den lateinamerikanischen Literaturpreis Casa de las Américas für eine Monographie über den kubanischen Dichter José Martí. Seiner umfangreichen Veröffentlichungsliste fügt er gegenwärtig die Herausgabe der Akten der von ihm organisierten Leibniz-Konferenz zum 300. Geburtstag von Jean-Jacques Rousseau zu.
Abstract:
Der Vortragende widerlegt anhand von biographischem und wissenschaftlichem Material die weitverbreitete Meinung, Alexander von Humboldt sei im Unterschied zu seinem Bruder, dem Geisteswissenschaftler Wilhelm von H., ein reiner Naturwissenschaftler gewesen. Er zeigt, dass Humboldts Schriften zur Naturwissenschaft wie zu Geographie und Geologie sowie seine lateinamerikanischen Tagebücher und der dem Weltall wie dem Planeten Erde gewidmete Kosmos eine große ´Menge von Aussagen über den Menschen, seine Geschichte und Kultur enthalten, die über bloßes humanistisches Bildungsgut, Alltagsweisheit und politisch-moralische Bekenntnisse weit hinausgehen. Humboldt sieht die Entwicklung der Menschheit und ihre irdische Existenz nicht als gewissermaßen zwangsläufiges Produkt der Naturgeschichte, sondern betrachtet letztere lediglich als ein vorgegebenes Bedingungsgefüge der Sozial- und Kulturgeschichte und relativ freien Handlungsspielraum des Menschen. Dieses nicht nur allgemeine und politische, sondern auch wissenschaftliche Interesse des Berliner Forschers für menschliche Gesellschaft, Geschichte und Kultur datiert Dill auf die Ankunft Humboldts in Südamerika. Humboldt formuliert genuine sozial- und kulturwissenschaftliche Erkenntnisse, die besonders in der heutigen gegenwärtigen Etappe der Globalisierung von grundlegender Bedeutung für die Menschheitsentwicklung sind. Im Mittelpunkt von Humboldts gesellschaftspolitischen Erörterungen stehen vor allem Ausbeutung, Unterdrückung und Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnisse.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen