April-Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften
10. April 2014 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zur planmäßig am 10. April 2014 stattfindenden April-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
PD Dr. Hartmut Hecht:
300 Jahre Monadologie – die Zeit, Leibniz zu verstehen, ist gekommen
10.00 bis 12.00 Uhr, Rathaus Tiergarten, Balkon-Saal
C.V.:
Dr. Hecht ist Philosoph und hat an der Humboldt-Universität zu Berlin auch Physik studiert. Er lehrte Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, der Viadrina Frankfurt/Oder und der Humboldt-Universität. In der Leibniz-Edition und -Forschung ist er seit 1984 tätig; institutionell verankert zunächst an der Akademie der Wissenschaften der DDR und später bei der Potsdamer Arbeitsstelle der Leibniz-Edition der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. An dieser Akademie wurde im Jahre 2001 eine neue Arbeitsstelle zur Edition der naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz im Rahmen der Akademie-Ausgabe geschaffen. Hartmut Hecht war von 2001 bis zu seinem Ausscheiden aus der Akademie 2013 der Leiter dieses internationalen und interdisziplinären Projektes. Er hat sich in dieser Zeit insbesondere für die Nutzung der elektronischen Medien in der editorischen Praxis eingesetzt und ein Editionskonzept auf den Weg gebracht, bei dem sich Druck und Internetedition als komplementäre Seiten der Quellenerschließung und -präsentation wechselseitig ergänzen. Die Internetedition ist unter der Adresse http://leibnizviii.bbaw.deonline erreichbar.
Abstract: Das Thema des Vortrags wurde durch neu erschlossene Quellen aus dem Leibniz-Nachlass angeregt, die es erstmals möglich machen, den Stellenwert der naturwissenschaftlichen Schriften für das Leibnizsche System zu bestimmen. Leibniz präsentiert sich darin als eigenständiger Kopf im Feld der Wissenschaften, der nicht nur ein zum Newton’schen alternatives Physikkonzept entwickelt hat, sondern – und nicht zuletzt – den Auswirkungen der modernen Erfahrungswissenschaften in der Metaphysik und gesellschaftlichen Praxis entscheidende Bedeutung beimaß. Es wird gezeigt, dass Leibniz als einer der Stammväter des modernen wissenschaftlichen und philosophischen Denkens seine Problemstellungen so formulierte, dass sie nicht nur von historischer Bedeutung sind. Dies wird anhand von aktuellen Diskussionen in der Quantenphysik (Stichwort Quanten-Teleportation) und der Neurowissenschaften diskutiert. Darüber hinaus wird auf Konsequenzen für die praktische Philosophie eingegangen. Leibniz verstehen bedeutet im Sinne des Vortrags, ihn angeregt durch die Bedürfnisse der aktuellen Forschungslage neu zu entdecken, d.h. schöpferisch mit einem Erbe umzugehen, das unsere durch Wissenschaft und Technik gestützten Kulturen entschieden mitgeprägt hat.
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zur planmäßig am 10. April 2014 stattfindenden April-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
PD Dr. Hartmut Hecht:
300 Jahre Monadologie – die Zeit, Leibniz zu verstehen, ist gekommen
10.00 bis 12.00 Uhr, Rathaus Tiergarten, Balkon-Saal
C.V.:
Dr. Hecht ist Philosoph und hat an der Humboldt-Universität zu Berlin auch Physik studiert. Er lehrte Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, der Viadrina Frankfurt/Oder und der Humboldt-Universität. In der Leibniz-Edition und -Forschung ist er seit 1984 tätig; institutionell verankert zunächst an der Akademie der Wissenschaften der DDR und später bei der Potsdamer Arbeitsstelle der Leibniz-Edition der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. An dieser Akademie wurde im Jahre 2001 eine neue Arbeitsstelle zur Edition der naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz im Rahmen der Akademie-Ausgabe geschaffen. Hartmut Hecht war von 2001 bis zu seinem Ausscheiden aus der Akademie 2013 der Leiter dieses internationalen und interdisziplinären Projektes. Er hat sich in dieser Zeit insbesondere für die Nutzung der elektronischen Medien in der editorischen Praxis eingesetzt und ein Editionskonzept auf den Weg gebracht, bei dem sich Druck und Internetedition als komplementäre Seiten der Quellenerschließung und -präsentation wechselseitig ergänzen. Die Internetedition ist unter der Adresse http://leibnizviii.bbaw.de online erreichbar.
Abstract:
Das Thema des Vortrags wurde durch neu erschlossene Quellen aus dem Leibniz-Nachlass angeregt, die es erstmals möglich machen, den Stellenwert der naturwissenschaftlichen Schriften für das Leibnizsche System zu bestimmen. Leibniz präsentiert sich darin als eigenständiger Kopf im Feld der Wissenschaften, der nicht nur ein zum Newton’schen alternatives Physikkonzept entwickelt hat, sondern – und nicht zuletzt – den Auswirkungen der modernen Erfahrungswissenschaften in der Metaphysik und gesellschaftlichen Praxis entscheidende Bedeutung beimaß. Es wird gezeigt, dass Leibniz als einer der Stammväter des modernen wissenschaftlichen und philosophischen Denkens seine Problemstellungen so formulierte, dass sie nicht nur von historischer Bedeutung sind. Dies wird anhand von aktuellen Diskussionen in der Quantenphysik (Stichwort Quanten-Teleportation) und der Neurowissenschaften diskutiert. Darüber hinaus wird auf Konsequenzen für die praktische Philosophie eingegangen. Leibniz verstehen bedeutet im Sinne des Vortrags, ihn angeregt durch die Bedürfnisse der aktuellen Forschungslage neu zu entdecken, d.h. schöpferisch mit einem Erbe umzugehen, das unsere durch Wissenschaft und Technik gestützten Kulturen entschieden mitgeprägt hat.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen