Ankündigung einer neuen Publikation unseres Mitglieds Viktor Jakupec

Viktor Jakupec: The EU’s Strategic Dilemma in the Ukraine War: Sanctions, Military Aid, and the Struggle for Coherence in Foreign Policy. Springer Cham, 2025. (SpringerBriefs in International Relations). iv, 129 S. – ISBN: 978-3-032-01594-5

Im Ergebnis seiner zielgerichteten Forschung und Analysen der letzten Jahre legt Viktor Jakupec (MLS) erneut ein Buch vor, das im Kontext des Ukraine-Krieges steht. Das Manuskript ist derzeit beim Springer Verlag im Druck (geplanter Erscheinungstermin Sept. 2025).

Dieser neue Band baut direkt auf den Grundlagen auf, die der Autor in seinen beiden vorangegangenen Monografien gelegt hat. In „Dynamics of the Russo-Ukraine War“ (2024) untersuchte er die Schnittstelle von militärischer Konfrontation und geopolitischer Transformation und in „The West’s Response to the Russo-Ukraine War“ (2025), gelang es ihm die fragmentierten und oft widersprüchlichen Muster westlicher und insbesondere europäischer politischer Reaktionen nachzuzeichnen. Während sich diese Arbeiten auf die externe Dimension von Krieg und Bündnismanagement konzentrierten, fokussiert das aktuelle Buch auf die inneren Dimensionen – also auf die internen Beziehungen der beteiligten Staaten und Organisationen. Viktor Jakupec analysiert dabei vor allem die innenpolitischen Dilemmata der EU anhand von drei kritischen Achsen: Wirtschaftssanktionen, Militärhilfe und außenpolitische Kohärenz.

Das Werk gliedert sich in sechs Kapitel:

  1. Das Paradox der Sanktionen und das strategische Dilemma der EU
  2. EU-Sanktionen und der Russland-Ukraine-Krieg: Strategien und Auswirkungen
  3. Der Rettungsplan der EU: Fragmentierte Unterstützung und die Koalition der Willigen
  4. Marginalisierung der EU: Trumps Diplomatie und das strategische Versagen der EU
  5. Die existenzielle Krise der EU: Ein selbstverschuldeter Niedergang
  6. Die Einheit, die Fragmentierung und die Zukunft der EU im russisch-ukrainischen Krieg

Das grundlegende Argument, das dem Buch zugrunde liegt beruht auf der Auffassung Jakupec´s, dass der Krieg in der Ukraine entgegen allgemeiner Erwartungen keine stärkeren Verbindungen innerhalb der EU geschmiedet hat. Vielmehr hat sich gezeigt, wie weit die Union von einer notwendigen strategischen Reife entfernt ist. Schließlich haben die unkalkulierbaren Interventionen von Donald Trump die EU ohnehin in eine Nebenrolle gedrängt.

 Solange die EU die Spannungen zwischen nationaler Souveränität und kollektiver Handlungsfähigkeit nicht konsequent angehen, wird sie weiterhin reaktiv, zersplittert und peripher zu der Sicherheitsordnung sein, die sie anzustreben vorgibt.

Die weitere Entwicklung in dem Dilemma wird von Viktor Jakupec unverändert kritisch gesehen. Seine ortsferne wissenschaftlich fundierte Diagnose aus dem unbeteiligten fünften Kontinent wirkt durch geografische und politische Distanz neutraler und in ihrer faktischen Nüchternheit besonders authentisch.

Eine weitere Monografie ist mit großer Wahrscheinlichkeit und Spannung zu erwarten.

Bernd Meier