November-Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften

Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften führt ihre öffentliche wissenschaftliche November- Sitzung am 09. November 2017 durch zum Thema

 

Big Data und das Management von Forschungsdaten in einer digital geprägten Informationsinfrastruktur

Vortragender: Peter Schirmbacher (MLS)

Zeit: 10.00 bis 12.00 Uhr

Ort: Balkonsaal

C.V.:
Prof. Schirmbacher ist Informatiker und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2017. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin hat er seit September 1974 mit unterschiedlichen Aufgaben in deren Rechenzentrum gearbeitet – seit 1990 als dessen Direktor, später, nach der Umwandlung in den Computer- und Medienservice (CMS), als Wissenschaftlicher Direktor. 1989 wurde er auf dem Gebiet der angewandten Informatik promoviert; 2006 erhielt er die Professur für Informationsmanagement am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität. Die Lehrtätigkeit hier setzt er auch nach der Emeritierung fort.
25 Jahre lang hat er sich für den Aufbau und Betrieb der Computerinfrastruktur im akademischen und administrativen Bereich der Universität eingesetzt und die hierbei gewonnenen Erkenntnisse dem akademischen Nachwuchs vermittelt, insbesondere:
Informationsmanagement in wissenschaftlichen Einrichtungen,
elektronisches Publizieren und Aufbau von Repositorien sowie
Umgang mit digitalen Forschungsdaten und Gestaltung von virtuellen Forschungsumgebungen.
In dem Zusammenhang hat er zahlreiche DFG- und BMBF-Projekte geleitet. Seit 1990 vertritt er die Humboldt-Universität im Verein zur Unterstützung des Deutschen Forschungsnetzes (DFN-Verein), seit 2011 gehört er dessen Verwaltungsrat an. In mehreren Organisationen und Arbeitsgruppen hat er mitgewirkt, so bis heute in der HRK-Arbeitsgruppe „Zukunft der Digitalen Information in Lehre und Forschung“. Dass dabei zahlreiche Publikationen entstanden sind, versteht sich am Rande.
Abstract:
Der Vortrag verfolgt das Ziel, zunächst den Wandel der Gestaltung von Informationsinfrastrukturen in einer Wissenschaftswelt darzustellen, die immer mehr durch die Digitalisierung und die Vernetzung geprägt ist.
Ein Teil dieser Veränderungen lässt sich am Umgang mit Forschungsdaten sehr gut dokumentieren. Es geht darum, das allgemeine Verständnis zum Umgang mit Forschungsdaten zu wecken, Beispiele zu bringen und auf die vielen bisher nicht gelösten Probleme hinzuweisen. Diese wären z. B. die Wahrung der Qualität von Forschungsdaten und der sie beschreibenden Metadaten, das Forschungsdatenmanagement, der Aufbau von Forschungsdaten-Repositories, die Gestaltung von Informationsinfrastrukturen.
Der Umgang mit Forschungsdaten hat drei Dimensionen: Eine wissenschaftspolitische, eine organisatorische und eine technische Dimension. Natürlich können diese Themen teilweise nur angerissen werden, wobei jedoch der Versuch unternommen wird, den gegenwärtigen Stand zu beschreiben und sich andeutende Entwicklungslinien aufzuzeigen. Die einzelnen Themenkomplexe werden auf der Grundlage der Ergebnisse einer umfangreichen Befragung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Humboldt-Universität dargestellt.