Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, Arbeitskreis Wissenschaftsgeschichte
Treffen am 10. April 2025, Historischer Ratssaal, Rathaus Friedrichshagen
Die Vorträge des letzten Arbeitskreistreffens am 17. Februar zur Geschichte der Altorientalistik und der Historischen Englischen Linguistik in der DDR kennzeichneten ein spezifisches, stadiales und regionales Muster wissenschaftlicher Richtungen und Institute. Das legte den Vergleich mit der Situation in den Naturwissenschaften nahe und veranlasste den Autor, seine Ansichten zur Entwicklung der Biologie an den Universitäten der DDR vorzustellen.
Abstract Auch in den Biowissenschaften gab es in der DDR ein bezeichnendes geografisches Muster wissenschaftlicher Zweige und Einrichtungen. Diese eigenartige, differenzierte Verteilung der Ressourcen und Disziplinen galt nach dem Beitritt der DDR zur BRD als ideologie- und fremdbestimmt und verschwand in kurzer Zeit. Doch das Profil der ostdeutschen Biologie war weniger das Ergebnis zentraler Pläne und Weichenstellungen als vielmehr Ausdruck einer erstaunlich stabilen Interessenlage wissenschaftlicher Schulen, die in den Nachkriegsjahren eher zufällig entstanden waren und sich im Wandel der politischen Verhältnisse und im Wechsel der Generationen behaupteten.
Der Autor hat sich seit 1997 wiederholt dazu geäußert und umfassende Übersichtsarbeiten, aber auch beispielhafte Fallstudien zu ausgewählten Instituten und Biologen verfasst. Der Vortrag basiert auf diesen ausführlichen Darstellungen, auf die im Einzelnen verwiesen wird.
CV Ekkehard Höxtermann wurde 1953 in Sondershausen (Thüringen) geboren und studierte ab 1973 an der Humboldt-Universität zu Berlin Biologie. Hier wurde er 1985 im Bereich Allgemeine Botanik promoviert. Seit 1990 am Institut für Biochemie der Universität Köln tätig, habilitierte er sich 1994 in Jena für das Fach Geschichte der Naturwissenschaften. Von 1994 bis 2013 lehrte er Geschichte der Biologie, der Biochemie und der Pharmazie in Jena, Berlin und Göttingen, ab 2003 als außerplanmäßiger Professor für Geschichte der Naturwissenschaften der FU Berlin. 2007 eröffnete er im Verlag Natur+Text in Rangsdorf ein biologiehistorisches Programm. Nach experimentellen Arbeiten zur Photosynthese grüner Pflanzen verfolgt er – außerhalb der üblichen institutionalisierten Bahnen – ureigene, biologiehistorische Forschungsziele, insbesondere zur Geschichte der Botanik, der Biologischen Chemie und der Biologie in Ostdeutschland. 2016 wurde er Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.
Der Arbeitskreis Wissenschaftsgeschichte lädt alle Interessierten zu einem Vortrag ein:
Ekkehard Höxtermann (MLS)
„Entwicklung durch Verwicklung“ – Zur Profilierung der Biologie an den Universitäten der DDR
Die Veranstaltung findet hybrid statt. In Präsenz: Historischer Ratssaal, Rathaus Friedrichshagen, online:
https://uni-potsdam.zoom.us/j/95397029406
Meeting ID: 953 9702 9406
Passwort: 13714361
Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, Arbeitskreis Wissenschaftsgeschichte
Treffen am 10. April 2025, Historischer Ratssaal, Rathaus Friedrichshagen
Die Vorträge des letzten Arbeitskreistreffens am 17. Februar zur Geschichte der Altorientalistik und der Historischen Englischen Linguistik in der DDR kennzeichneten ein spezifisches, stadiales und regionales Muster wissenschaftlicher Richtungen und Institute. Das legte den Vergleich mit der Situation in den Naturwissenschaften nahe und veranlasste den Autor, seine Ansichten zur Entwicklung der Biologie an den Universitäten der DDR vorzustellen.
Abstract
Auch in den Biowissenschaften gab es in der DDR ein bezeichnendes geografisches Muster wissenschaftlicher Zweige und Einrichtungen. Diese eigenartige, differenzierte Verteilung der Ressourcen und Disziplinen galt nach dem Beitritt der DDR zur BRD als ideologie- und fremdbestimmt und verschwand in kurzer Zeit. Doch das Profil der ostdeutschen Biologie war weniger das Ergebnis zentraler Pläne und Weichenstellungen als vielmehr Ausdruck einer erstaunlich stabilen Interessenlage wissenschaftlicher Schulen, die in den Nachkriegsjahren eher zufällig entstanden waren und sich im Wandel der politischen Verhältnisse und im Wechsel der Generationen behaupteten.
Der Autor hat sich seit 1997 wiederholt dazu geäußert und umfassende Übersichtsarbeiten, aber auch beispielhafte Fallstudien zu ausgewählten Instituten und Biologen verfasst. Der Vortrag basiert auf diesen ausführlichen Darstellungen, auf die im Einzelnen verwiesen wird.
CV
Ekkehard Höxtermann wurde 1953 in Sondershausen (Thüringen) geboren und studierte ab 1973 an der Humboldt-Universität zu Berlin Biologie. Hier wurde er 1985 im Bereich Allgemeine Botanik promoviert. Seit 1990 am Institut für Biochemie der Universität Köln tätig, habilitierte er sich 1994 in Jena für das Fach Geschichte der Naturwissenschaften. Von 1994 bis 2013 lehrte er Geschichte der Biologie, der Biochemie und der Pharmazie in Jena, Berlin und Göttingen, ab 2003 als außerplanmäßiger Professor für Geschichte der Naturwissenschaften der FU Berlin. 2007 eröffnete er im Verlag Natur+Text in Rangsdorf ein biologiehistorisches Programm. Nach experimentellen Arbeiten zur Photosynthese grüner Pflanzen verfolgt er – außerhalb der üblichen institutionalisierten Bahnen – ureigene, biologiehistorische Forschungsziele, insbesondere zur Geschichte der Botanik, der Biologischen Chemie und der Biologie in Ostdeutschland. 2016 wurde er Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.
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