September-Sitzung des Plenums der Leibniz-Sozietät
11. September 2014 - 13:30 - 17:00
Die Leibniz-Sozietät lädt zur planmäßig am 11. September 2014 stattfindenden Plenar-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Jörg Rösler (MLS)
Kurzfristige und langandauernde Wirkungen der Kriegswirtschaft in der UdSSR und den USA während des Zweiten Weltkrieges.
13.30 bis 17.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Roesler ist Wirtschaftshistoriker und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1996. Er studierte ab 1959 Wirtschaftswissenschaften und Geschichte an der Humboldt-Universität, arbeitete am dortigen Institut für Wirtschaftsgeschichte und ab 1974 am von Jürgen Kuczynski gegründeten Akademieinstitut in Berlin. Er hielt Vorlesungen zur Wirtschaftsgeschichte der DDR, Deutschlands und Osteuropas. Nach 1991 untersuchte er Probleme der Transformation von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft in Ostdeutschland und den osteuropäischen Ländern. Seine Lehrtätigkeit setzte er bis 2006 fort, u. a. an der Universität der Künste, Berlin, und als Gastprofessor in Liverpool, Montreal, Toronto und Portland/Oregon (USA). Sein jüngster Beitrag zum Thema Kriegswirtschaft war der Vortrag „War time economy – model of the planned economy? Considerations of an economic historian“ auf einer internationalen Konferenz anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges in Kaliningrad (Russische Föderation) Ende Juni 2014.
Abstract: Das 20. Jahrhundert, das „Jahrhundert der Extreme“, brachte die Kriegsökonomie hervor, die durch die Ausrichtung aller wirtschaftlichen Aktivitäten eines Landes auf die Verteidigung bzw. auf den Sieg in einem militärischen Konflikt gekennzeichnet ist, und zwar unter den Bedingungen des voll ausgereiften Industriezeitalters mit seinem selbst dem 19. Jahrhundert gegenüber vervielfachten Produktions- und Zerstörungspotenzial. Im Vortrag geht es in erster Linie um die ökonomischen und sozialen Auswirkungen von Kriegseintritt, Kriegsverlauf und Kriegsbeendigung auf die Wirtschaften der USA und der UdSSR 1941-1945. Beantwortet wird anhand der Analyse des Geschehens im „Hinterland“ die Frage, ob es sich bei der Kriegsökonomie um eine Wirtschaftsform sui generis handelt. Die beiden Länder wurden einerseits ausgewählt, weil sie für einen Vergleich genügend Gemeinsamkeiten aufwiesen – zögerliche Kriegsvorbereitung, erzwungener Kriegseintritt, großes Bevölkerungs- und gewaltiges Wirtschaftspotenzial, siegreicher Abschluss. Ihre Auswahl erfolgte andererseits, weil sie die Kriegswirtschaft auf der Basis ordnungspolitisch grundsätzlich unterschiedlicher „Friedenswirtschaften“ aufzubauen hatten: Die USA galten als Prototyp einer Marktwirtschaft, die UdSSR als Prototyp der Planwirtschaft. Wieweit erschwerte bzw. erleichterte diese Ausgangsbasis die Anpassung beider Volkswirtschaften an die Bedingungen der Kriegsökonomie? Drittens wird nachgewiesen, dass die 1941-1945 gesammelten Erfahrungen mit der Kriegswirtschaft sich ordnungspolitisch langfristig auf die plan- bzw. marktwirtschaftlichen Strukturen beider Länder auswirkten.
Die Leibniz-Sozietät lädt zur planmäßig am 11. September 2014 stattfindenden Plenar-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Jörg Rösler (MLS)
Kurzfristige und langandauernde Wirkungen der Kriegswirtschaft in der UdSSR und den USA während des Zweiten Weltkrieges.
13.30 bis 17.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Roesler ist Wirtschaftshistoriker und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1996. Er studierte ab 1959 Wirtschaftswissenschaften und Geschichte an der Humboldt-Universität, arbeitete am dortigen Institut für Wirtschaftsgeschichte und ab 1974 am von Jürgen Kuczynski gegründeten Akademieinstitut in Berlin. Er hielt Vorlesungen zur Wirtschaftsgeschichte der DDR, Deutschlands und Osteuropas. Nach 1991 untersuchte er Probleme der Transformation von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft in Ostdeutschland und den osteuropäischen Ländern. Seine Lehrtätigkeit setzte er bis 2006 fort, u. a. an der Universität der Künste, Berlin, und als Gastprofessor in Liverpool, Montreal, Toronto und Portland/Oregon (USA). Sein jüngster Beitrag zum Thema Kriegswirtschaft war der Vortrag „War time economy – model of the planned economy? Considerations of an economic historian“ auf einer internationalen Konferenz anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges in Kaliningrad (Russische Föderation) Ende Juni 2014.
Abstract:
Das 20. Jahrhundert, das „Jahrhundert der Extreme“, brachte die Kriegsökonomie hervor, die durch die Ausrichtung aller wirtschaftlichen Aktivitäten eines Landes auf die Verteidigung bzw. auf den Sieg in einem militärischen Konflikt gekennzeichnet ist, und zwar unter den Bedingungen des voll ausgereiften Industriezeitalters mit seinem selbst dem 19. Jahrhundert gegenüber vervielfachten Produktions- und Zerstörungspotenzial.
Im Vortrag geht es in erster Linie um die ökonomischen und sozialen Auswirkungen von Kriegseintritt, Kriegsverlauf und Kriegsbeendigung auf die Wirtschaften der USA und der UdSSR 1941-1945. Beantwortet wird anhand der Analyse des Geschehens im „Hinterland“ die Frage, ob es sich bei der Kriegsökonomie um eine Wirtschaftsform sui generis handelt. Die beiden Länder wurden einerseits ausgewählt, weil sie für einen Vergleich genügend Gemeinsamkeiten aufwiesen – zögerliche Kriegsvorbereitung, erzwungener Kriegseintritt, großes Bevölkerungs- und gewaltiges Wirtschaftspotenzial, siegreicher Abschluss. Ihre Auswahl erfolgte andererseits, weil sie die Kriegswirtschaft auf der Basis ordnungspolitisch grundsätzlich unterschiedlicher „Friedenswirtschaften“ aufzubauen hatten: Die USA galten als Prototyp einer Marktwirtschaft, die UdSSR als Prototyp der Planwirtschaft. Wieweit erschwerte bzw. erleichterte diese Ausgangsbasis die Anpassung beider Volkswirtschaften an die Bedingungen der Kriegsökonomie? Drittens wird nachgewiesen, dass die 1941-1945 gesammelten Erfahrungen mit der Kriegswirtschaft sich ordnungspolitisch langfristig auf die plan- bzw. marktwirtschaftlichen Strukturen beider Länder auswirkten.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen