September-Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften
14. September 2017 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften lädt ein zu ihrer öffentlichen wissenschaftlichen September-Sitzung am 14. September zum Thema:
Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen im Klimasystem der Erde –
Versuch einer kritischen Bestandsaufnahme
Vortragender: Olaf Hellmuth (MLS)
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Dr. Hellmuth ist Meteorologe und seit 2017 Mitglied der Leibniz-Sozietät. Er studierte von 1980 bis 1987 Physik und Meteorologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Danach arbeitete er bis 1990 als Satellitenmeteorologe und Flugwetterberater im meteorologischen Dienst der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA, anschließend an der Satellitenbodenstation des Instituts für Kosmosforschung der AdW der DDR sowie in einem neu gegründeten Technologieunternehmen für Geoinformatik. Seit 1996 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig. Von 1985-2010 war er mit Lehraufgaben auf dem Gebiet der angewandten und theoretischen Meteorologie beauftragt.
Er ist Mitglied des Deutschen Nationalen Komitees der International Association for the Properties of Water and Steam (IAPWS) sowie des Joint Committee on the Properties of Seawater (JCS). Neben Publikationen zur Turbulenzmodellierung, Aerosolphysik und Feuchtemetrik arbeitet er an einer Review-Serie zur atmosphärischen Aerosolbildung, von der die ersten vier Bände erschienen sind.
Abstract:
Das Wettergeschehen auf der Erde ist Teil einer atmosphärischen Energiekaskade, die durch den Netto-Export von Entropie von der Atmosphäre in das Weltall angetrieben wird. Obwohl die Gesamtmasse des atmosphärischen Wassers nur etwa 2,5 Milliardstel der Masse der Erdatmosphäre ausmacht, spielt Wasser durch seine speziellen Eigenschaften eine Schlüsselrolle als Energietransformationsmedium.
Wasser kommt in der Atmosphäre in allen drei Aggregatzuständen – sowohl in stabiler als auch in metastabiler Form – vor. Wolken als kondensierte Wasserphase stellen ein sensibles Kettenglied in der Homöostase des Erdklimas dar und können sowohl Teil klimastabilisierender als auch
-destabilisierender Rückkopplungen sein. Aerosole fungieren als Katalysatoren für die Wolkenbildung und sind damit ein Teil der Prozesskette der Phasenumwandlungen des Wassers in der Atmosphäre.
Im ersten Teil des Vortrages werden die grundlegenden Elemente der atmosphärischen Energiekaskade, physikalische Aspekte der Wolkenphänomenologie sowie die daraus resultierenden Rückkopplungswirkungen von Wolken im Klimasystem diskutiert. Der zweite Teil ist den katalytischen Wirkungen von Aerosolen für die Hydrometeorbildung, Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen sowie der Prozessbeschreibung in Atmosphärenmodellen gewidmet. Im dritten Teil des Vortrages wird das Problem der „Imponderablen“ bei der Modellierung von Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen auf klimatologischen Raum- und Zeitskalen behandelt. Anhand von ausgewählten Beispielen wird demonstriert, dass es aufgrund des nach wie vor unzureichenden Signal-Rauschverhältnisses globaler Monitoring-Systeme für Aerosole und atmosphärisches Wasser derzeit unmöglich ist, Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen hinreichend genau zu quantifizieren. Der Vortrag endet mit spezifischen Schlussfolgerungen für die Beobachtung und Modellierung von aerosoldynamischen und wolkenmikrophysikalischen Prozessen.
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften lädt ein zu ihrer öffentlichen wissenschaftlichen September-Sitzung am 14. September zum Thema:
Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen im Klimasystem der Erde –
Versuch einer kritischen Bestandsaufnahme
Vortragender: Olaf Hellmuth (MLS)
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Dr. Hellmuth ist Meteorologe und seit 2017 Mitglied der Leibniz-Sozietät. Er studierte von 1980 bis 1987 Physik und Meteorologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Danach arbeitete er bis 1990 als Satellitenmeteorologe und Flugwetterberater im meteorologischen Dienst der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA, anschließend an der Satellitenbodenstation des Instituts für Kosmosforschung der AdW der DDR sowie in einem neu gegründeten Technologieunternehmen für Geoinformatik. Seit 1996 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig. Von 1985-2010 war er mit Lehraufgaben auf dem Gebiet der angewandten und theoretischen Meteorologie beauftragt.
Er ist Mitglied des Deutschen Nationalen Komitees der International Association for the Properties of Water and Steam (IAPWS) sowie des Joint Committee on the Properties of Seawater (JCS). Neben Publikationen zur Turbulenzmodellierung, Aerosolphysik und Feuchtemetrik arbeitet er an einer Review-Serie zur atmosphärischen Aerosolbildung, von der die ersten vier Bände erschienen sind.
Abstract:
Das Wettergeschehen auf der Erde ist Teil einer atmosphärischen Energiekaskade, die durch den Netto-Export von Entropie von der Atmosphäre in das Weltall angetrieben wird. Obwohl die Gesamtmasse des atmosphärischen Wassers nur etwa 2,5 Milliardstel der Masse der Erdatmosphäre ausmacht, spielt Wasser durch seine speziellen Eigenschaften eine Schlüsselrolle als Energietransformationsmedium.
Wasser kommt in der Atmosphäre in allen drei Aggregatzuständen – sowohl in stabiler als auch in metastabiler Form – vor. Wolken als kondensierte Wasserphase stellen ein sensibles Kettenglied in der Homöostase des Erdklimas dar und können sowohl Teil klimastabilisierender als auch
-destabilisierender Rückkopplungen sein. Aerosole fungieren als Katalysatoren für die Wolkenbildung und sind damit ein Teil der Prozesskette der Phasenumwandlungen des Wassers in der Atmosphäre.
Im ersten Teil des Vortrages werden die grundlegenden Elemente der atmosphärischen Energiekaskade, physikalische Aspekte der Wolkenphänomenologie sowie die daraus resultierenden Rückkopplungswirkungen von Wolken im Klimasystem diskutiert. Der zweite Teil ist den katalytischen Wirkungen von Aerosolen für die Hydrometeorbildung, Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen sowie der Prozessbeschreibung in Atmosphärenmodellen gewidmet. Im dritten Teil des Vortrages wird das Problem der „Imponderablen“ bei der Modellierung von Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen auf klimatologischen Raum- und Zeitskalen behandelt. Anhand von ausgewählten Beispielen wird demonstriert, dass es aufgrund des nach wie vor unzureichenden Signal-Rauschverhältnisses globaler Monitoring-Systeme für Aerosole und atmosphärisches Wasser derzeit unmöglich ist, Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen hinreichend genau zu quantifizieren. Der Vortrag endet mit spezifischen Schlussfolgerungen für die Beobachtung und Modellierung von aerosoldynamischen und wolkenmikrophysikalischen Prozessen.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen