Die September-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 14. September 2017 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Die Genese sedimentären Edelopals.
Vortragender: Hennes Obermeyer (MLS)
13.30 bis 17.00 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Dr. Obermeyer ist Geologe und seit 2017 Mitglied der Leibniz Sozietät. Er studierte von 1981 bis 1987 an der Universität (T.H.) Karlsruhe. Anschließend arbeitete er zunächst als Hydrogeologe und Umweltgeologe. Die Promotion erfolgte auf der Basis einer Industriedissertation an der Universität Heidelberg 1995. Seine Tätigkeit als Freelancer führte ihn quer durch alle geowissenschaftlichen Fachgebiete und um die ganze Welt. Seiner Ansicht nach ist „die Beschäftigung mit dem Planeten Erde zu schön, um sich nur auf Teilaspekte zu kaprizieren“ So pflegt er in seinen geowissenschaftlichen Projekten ganzheitliche Ansätze, die stets auch Individuum und Gesellschaft einbeziehen.
Heute ist Dr. Obermeyer wissenschaftlicher Leiter und Vorstand eines genossenschaftlichen Instituts für Geo- und Materialwissenschaften. Abstract:
Weit verbreitet ist die Vorstellung, Opal würde aus stagnierenden Grundwässern ausfallen, die infolge Verdampfung an Silikat übersättigt sind. Das erfordert sehr lange Bildungszeiträume. Dieser Vorstellung widersprechen nicht nur fundamentale chemische und mineralogische Gesetze, sondern auch Opalfunde in rezenten Böden sowie erfolgreiche Versuche, Edelopal im Labor zu züchten.
Mikroskopische und elektronenmikroskopische Untersuchungen an opalführenden Goethit-Konkretionen (boulder opal) zeigen, daß die Konkretionen und der Opal gleichzeitig entstanden sind. Ein derartiger Entstehungsprozess setzt die Oxidation von Pyrit voraus. Geländebefund und Modellrechnungen unterstützen folgendes Genesemodell:
Opal ist das Nebenprodukt eines Redox-Prozesses, bei dem das Mineral Pyrit/Markasit durch artesisch aufsteigendes Grundwasser (Temperatur 60 bis 90°C, pH 9,5-11, Silicium-Gehalt > 120 mg/l) zu Goethit oxidiert wird. Durch die pH-Verschiebung wird das Löslichkeitsprodukt des Opal schlagartig überschritten, und Opal fällt kolloidal aus. Eisenhydroxid in kolloidaler Form, später als Goethit mineralisiert, umgibt den Opal und schützt ihn.
Die Bedingungen für einen solchen Prozess sind im Großen Artesischen Becken (GAB) Australiens gegeben: Pyrit und Markasit sind in euxinischen Sedimenten entstanden. Das alkalische temperierte Grundwasser entstammt den im GAB versenkten Tonen, die auf tektonische Kompression empfindlich mit der Abgabe von Wasser reagieren.
Die Opallagerstätten sind an fossilen mount springs und tiefreichenden Verwerfungen orientiert. Damit geben sich Ansätze zur regionalen Exploration. Kleinräumig können die opalführenden Horizonte durch Lokalisierung der Goethit-Boulder mit dem Georadar erkannt werden.
Das Genesemodell impliziert nicht nur kurze Bildungszeiträume, es lässt auch erkennen, daß die Opalisierung geeigneter Sedimente zu unterschiedlichen Zeiten erfolgt ist und rezent nicht abgeschlossen sein muss.
Die September-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 14. September 2017 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Die Genese sedimentären Edelopals.
Vortragender: Hennes Obermeyer (MLS)
13.30 bis 17.00 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Dr. Obermeyer ist Geologe und seit 2017 Mitglied der Leibniz Sozietät. Er studierte von 1981 bis 1987 an der Universität (T.H.) Karlsruhe. Anschließend arbeitete er zunächst als Hydrogeologe und Umweltgeologe. Die Promotion erfolgte auf der Basis einer Industriedissertation an der Universität Heidelberg 1995. Seine Tätigkeit als Freelancer führte ihn quer durch alle geowissenschaftlichen Fachgebiete und um die ganze Welt. Seiner Ansicht nach ist „die Beschäftigung mit dem Planeten Erde zu schön, um sich nur auf Teilaspekte zu kaprizieren“ So pflegt er in seinen geowissenschaftlichen Projekten ganzheitliche Ansätze, die stets auch Individuum und Gesellschaft einbeziehen.
Heute ist Dr. Obermeyer wissenschaftlicher Leiter und Vorstand eines genossenschaftlichen Instituts für Geo- und Materialwissenschaften.
Abstract:
Weit verbreitet ist die Vorstellung, Opal würde aus stagnierenden Grundwässern ausfallen, die infolge Verdampfung an Silikat übersättigt sind. Das erfordert sehr lange Bildungszeiträume. Dieser Vorstellung widersprechen nicht nur fundamentale chemische und mineralogische Gesetze, sondern auch Opalfunde in rezenten Böden sowie erfolgreiche Versuche, Edelopal im Labor zu züchten.
Mikroskopische und elektronenmikroskopische Untersuchungen an opalführenden Goethit-Konkretionen (boulder opal) zeigen, daß die Konkretionen und der Opal gleichzeitig entstanden sind. Ein derartiger Entstehungsprozess setzt die Oxidation von Pyrit voraus. Geländebefund und Modellrechnungen unterstützen folgendes Genesemodell:
Opal ist das Nebenprodukt eines Redox-Prozesses, bei dem das Mineral Pyrit/Markasit durch artesisch aufsteigendes Grundwasser (Temperatur 60 bis 90°C, pH 9,5-11, Silicium-Gehalt > 120 mg/l) zu Goethit oxidiert wird. Durch die pH-Verschiebung wird das Löslichkeitsprodukt des Opal schlagartig überschritten, und Opal fällt kolloidal aus. Eisenhydroxid in kolloidaler Form, später als Goethit mineralisiert, umgibt den Opal und schützt ihn.
Die Bedingungen für einen solchen Prozess sind im Großen Artesischen Becken (GAB) Australiens gegeben: Pyrit und Markasit sind in euxinischen Sedimenten entstanden. Das alkalische temperierte Grundwasser entstammt den im GAB versenkten Tonen, die auf tektonische Kompression empfindlich mit der Abgabe von Wasser reagieren.
Die Opallagerstätten sind an fossilen mount springs und tiefreichenden Verwerfungen orientiert. Damit geben sich Ansätze zur regionalen Exploration. Kleinräumig können die opalführenden Horizonte durch Lokalisierung der Goethit-Boulder mit dem Georadar erkannt werden.
Das Genesemodell impliziert nicht nur kurze Bildungszeiträume, es lässt auch erkennen, daß die Opalisierung geeigneter Sedimente zu unterschiedlichen Zeiten erfolgt ist und rezent nicht abgeschlossen sein muss.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen