Abstract: Während die Energiewende in vollem Gange ist und der sparsame und nachhaltige Umgang mit Ressourcen immer nachdrücklicher gefordert wird, lohnt es sich, die Notwendigkeit von Veränderungen vor dem Hintergrund des Begriffs der „Entropie“ zu beleuchten. Die Betrachtung der Entropie knüpft dabei an die thermodynamische Blickweise – u.a. von Werner Ebeling und Rainer Feistel – an, die Maschinen genauso wie Lebewesen, Ökosysteme und Gesellschaften als Entropie-exportierende Systeme beschreibt. Die globalen Herausforderungen können nicht durch Verzicht auf Entropieproduktion gelöst werden, sondern verlangen nach einem nachhaltigen Entropie-Management. Die notwendige Umstellung der Energiewirtschaft auf nachhaltige Energieträger und die Reorganisation der Stoffwirtschaft mit vollständiger Ankopplung an natürliche Stoffkreisläufe erweisen sich als die zwei Seiten derselben Medaille. Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik zwingt uns Energie und Material zu verbrauchen und lehrt, dass es kein Zurück zu einem Idealzustand gibt und permanente Veränderung fundamentales Merkmal allen Lebens ist. Angesichts dieser Tatsache muss die Menschheit nicht nur lernen, die Erde zu schonen, sondern auch Toleranz gegenüber einer sich verändernden Umwelt zu entwickeln und Mut zur aktiven Veränderung zu schöpfen.
Vita: Prof. Dr. Michael Köhler (geb. 1956) studierte Chemie in Halle/S. und Jena, promovierte 1986 und wurde 1992 an der Universität Jena für Allgemeine und Physikalische Chemie habilitiert. Nach einem Forschungsaufenthalt am MPI für Ernährungsphysiologie in Dortmund und Lehrtätigkeit in Wuppertal übernahm er die Abteilung Mikrolithografie, später die Abteilung Biotechnische Mikrosysteme am IPHT Jena und leitete u.a. Projekte zur Entwicklung von Mikrothermocyclern, Mikrotiterplatten und Mikrokalorimetern. 2001 wechselte er auf den Lehrstuhl für Physikalische Chemie und Mikroreaktionstechnik an der TU Ilmenau. Zum Forschungsgebiet gehören die Entwicklung von Mikroreaktoren und von mikroreaktionstechnischen Anordnungen, vor allem für mikrobiologische Screenings und für die Synthese und Anwendung von Mikro- und Nanopartikeln. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Originalarbeiten und Patenten erschienen Bücher, u.a. zur Mikrosystemtechnik, zur Nanotechnologie und zur Sensorik. Seit 2003 ist Michael Köhler Mitglied der Leibniz-Sozietät.
Michael Köhler (MLS)
Entropiewende – Nachhaltigkeit durch Veränderung
13:30–15:30 Uhr, Plenum der Leibniz-Sozietät
Rathaus Friedrichshagen, Historischer Ratssaal, Bölschestr. 87, 12587 Berlin
Die Sitzung findet als Hybrid-Veranstaltung (Präsenz und Zoom) statt.
Der Zoom-Einladungslink ist folgender:
https://tu-darmstadt.zoom-x.de/j/66306454513?pwd=MDFUNWc5MVpWOG1ONmpJUURLOXI3QT09
Meeting ID: 663 0645 4513
Abstract:
Während die Energiewende in vollem Gange ist und der sparsame und nachhaltige Umgang mit Ressourcen immer nachdrücklicher gefordert wird, lohnt es sich, die Notwendigkeit von Veränderungen vor dem Hintergrund des Begriffs der „Entropie“ zu beleuchten. Die Betrachtung der Entropie knüpft dabei an die thermodynamische Blickweise – u.a. von Werner Ebeling und Rainer Feistel – an, die Maschinen genauso wie Lebewesen, Ökosysteme und Gesellschaften als Entropie-exportierende Systeme beschreibt. Die globalen Herausforderungen können nicht durch Verzicht auf Entropieproduktion gelöst werden, sondern verlangen nach einem nachhaltigen Entropie-Management. Die notwendige Umstellung der Energiewirtschaft auf nachhaltige Energieträger und die Reorganisation der Stoffwirtschaft mit vollständiger Ankopplung an natürliche Stoffkreisläufe erweisen sich als die zwei Seiten derselben Medaille. Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik zwingt uns Energie und Material zu verbrauchen und lehrt, dass es kein Zurück zu einem Idealzustand gibt und permanente Veränderung fundamentales Merkmal allen Lebens ist. Angesichts dieser Tatsache muss die Menschheit nicht nur lernen, die Erde zu schonen, sondern auch Toleranz gegenüber einer sich verändernden Umwelt zu entwickeln und Mut zur aktiven Veränderung zu schöpfen.
Vita:
Prof. Dr. Michael Köhler (geb. 1956) studierte Chemie in Halle/S. und Jena, promovierte 1986 und wurde 1992 an der Universität Jena für Allgemeine und Physikalische Chemie habilitiert. Nach einem Forschungsaufenthalt am MPI für Ernährungsphysiologie in Dortmund und Lehrtätigkeit in Wuppertal übernahm er die Abteilung Mikrolithografie, später die Abteilung Biotechnische Mikrosysteme am IPHT Jena und leitete u.a. Projekte zur Entwicklung von Mikrothermocyclern, Mikrotiterplatten und Mikrokalorimetern. 2001 wechselte er auf den Lehrstuhl für Physikalische Chemie und Mikroreaktionstechnik an der TU Ilmenau. Zum Forschungsgebiet gehören die Entwicklung von Mikroreaktoren und von mikroreaktionstechnischen Anordnungen, vor allem für mikrobiologische Screenings und für die Synthese und Anwendung von Mikro- und Nanopartikeln. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Originalarbeiten und Patenten erschienen Bücher, u.a. zur Mikrosystemtechnik, zur Nanotechnologie und zur Sensorik. Seit 2003 ist Michael Köhler Mitglied der Leibniz-Sozietät.
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