November-Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften
9. November 2017 - 10:00
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften führt ihre öffentliche wissenschaftliche November-Sitzung am 09. November 2017 durch zum Thema
Erdbebengefährdung und seismische Überwachung der Istanbul-Marmara-Region in der Türkei: Historische Seismizität und neueste Messverfahren
Vortragender: Marco Bohnhoff (Potsdam)
Zeit: 10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Bohnhoff ist Leiter der Sektion 4.2 ‚Geomechanik und Rheologie‘ am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam und Professor für Experimentelle und Bohrloch-Seismologie an der Freien Universität Berlin. In seiner Forschungsarbeit beschäftigt er sich vor allem mit der skalenübergreifenden Analyse von Bruchprozessen. Schwerpunkte liegen dabei auf der induzierten Seismizität – dem Auftreten von Erdbeben durch menschliche Eingriffe in den Untergrund – und auf der Entstehung von Erdbeben entlang von tektonischen Plattengrenzen, wie der Nordanatolischen Verwerfung.
Nach einer Ausbildung zum Energie-Elektroniker und einem Studium der Geophysik wurde er 2000 an der Universität Hamburg promoviert; 2006 folgte die Habilitation an der Ruhr-Universität Bochum. 2003 kam er als Wissenschaftlicher Angestellter ans GFZ. Von 2007 bis 2009 war er im Rahmen eines Heisenberg-Stipendiums Visiting Scholar am Institut für Geophysik der Universität Stanford, Kalifornien/USA. Prof. Bohnhoff ist zertifizierter Manager, war von 2010 bis 2016 Leiter einer Helmholtz-Hochschulnachwuchsgruppe am GFZ und Sprecher der GFZ-Zukunftskommission von 2013 bis 2015. Abstract:
Die Istanbul-Marmara-Region im Nordwesten der Türkei mit mehr als 15 Mill. Einwohnern sieht sich einer hohen Wahrscheinlichkeit für ein Erdbeben der Magnitude 7 oder stärker ausgesetzt. Um die vor einem Starkbeben ablaufenden Prozesse an einer kritisch geladenen Verwerfungszone besser zu verstehen und somit die seismische Gefährdung und das daraus abzuleitende Risiko quantifizieren zu können, wurde in den vergangenen Jahren unter der Federführung des Potsdamer Helmholtz-Zentrums GFZ gemeinsam mit dem Türkischen Katastrophenschutz AFAD das bohrlochgestützte Erdbebenobservatorium GONAF errichtet. GONAF-Messdaten liefern nun wichtige Information und erlauben, potenzielle Erdbebenszenarien abzuleiten.
Der Vortrag gibt eine Übersicht über die laufenden Forschungsaktivitäten und den aktuellen Kenntnisstand zum Thema und setzt die aktuellen Forschungsarbeiten in den Kontext zu historischer Seismizität in der Region.
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften führt ihre öffentliche wissenschaftliche November-Sitzung am 09. November 2017 durch zum Thema
Erdbebengefährdung und seismische Überwachung der Istanbul-Marmara-Region in der Türkei: Historische Seismizität und neueste Messverfahren
Vortragender: Marco Bohnhoff (Potsdam)
Zeit: 10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Bohnhoff ist Leiter der Sektion 4.2 ‚Geomechanik und Rheologie‘ am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam und Professor für Experimentelle und Bohrloch-Seismologie an der Freien Universität Berlin. In seiner Forschungsarbeit beschäftigt er sich vor allem mit der skalenübergreifenden Analyse von Bruchprozessen. Schwerpunkte liegen dabei auf der induzierten Seismizität – dem Auftreten von Erdbeben durch menschliche Eingriffe in den Untergrund – und auf der Entstehung von Erdbeben entlang von tektonischen Plattengrenzen, wie der Nordanatolischen Verwerfung.
Nach einer Ausbildung zum Energie-Elektroniker und einem Studium der Geophysik wurde er 2000 an der Universität Hamburg promoviert; 2006 folgte die Habilitation an der Ruhr-Universität Bochum. 2003 kam er als Wissenschaftlicher Angestellter ans GFZ. Von 2007 bis 2009 war er im Rahmen eines Heisenberg-Stipendiums Visiting Scholar am Institut für Geophysik der Universität Stanford, Kalifornien/USA. Prof. Bohnhoff ist zertifizierter Manager, war von 2010 bis 2016 Leiter einer Helmholtz-Hochschulnachwuchsgruppe am GFZ und Sprecher der GFZ-Zukunftskommission von 2013 bis 2015.
Abstract:
Die Istanbul-Marmara-Region im Nordwesten der Türkei mit mehr als 15 Mill. Einwohnern sieht sich einer hohen Wahrscheinlichkeit für ein Erdbeben der Magnitude 7 oder stärker ausgesetzt. Um die vor einem Starkbeben ablaufenden Prozesse an einer kritisch geladenen Verwerfungszone besser zu verstehen und somit die seismische Gefährdung und das daraus abzuleitende Risiko quantifizieren zu können, wurde in den vergangenen Jahren unter der Federführung des Potsdamer Helmholtz-Zentrums GFZ gemeinsam mit dem Türkischen Katastrophenschutz AFAD das bohrlochgestützte Erdbebenobservatorium GONAF errichtet. GONAF-Messdaten liefern nun wichtige Information und erlauben, potenzielle Erdbebenszenarien abzuleiten.
Der Vortrag gibt eine Übersicht über die laufenden Forschungsaktivitäten und den aktuellen Kenntnisstand zum Thema und setzt die aktuellen Forschungsarbeiten in den Kontext zu historischer Seismizität in der Region.
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen