März-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften
8. März 2018 - 13:30 - 16:30
Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin lädt ein zu ihrer öffentlichen wissenschaftlichen März-Plenarsitzung, die als wissenschaftliches Kolloquium durchgefürt wird zum Thema
Die Bedeutung des Pro-Hormons „Vitamin D“ für die Gesundheit der Bevölkerung – unter besonderer Berücksichtigung altersbedingter Krankheiten
Prof. Dr. Gerhard Banse (Berlin), Präsident der Leibniz-Sozietät: Eröffnung
Prof. Dr. Horst Göring (Berlin): Die Synthese von Vitamin D in der Natur unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Europa CV:
Horst Göring, Rentner: Studium der Biologie und Promotion an der Biologischen Fakultät der Staatlichen Lomonossow-Universität, Moskau.
Von 1961 bis 1992 tätig an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Wissenschaftliche Grade: Dr. habil. rer. nat., Dr. sci.; Professor h. c. der Staatlichen Lomonossow- Universität, Moskau. Wichtigste Forschungsgebiete: Membrantransport, pflanzliche Biotechnologie. In den letzten Jahren fast ausschließlich: Biologische Grundlagen der Bedeutung von Cholecalciferol für die Gesundheit des Menschen. Abstract:
Die Sonne und das Leben hängen auf das Engste zusammen. Der Mensch braucht die UV-Strahlung der Sonne und das damit verbundene „Sonnenprodukt“ Vitamin D.
Nirgends in der Welt leben so viele Menschen so weit vom Äquator entfernt wie in Europa und haben damit eine ungünstige „Sonnenbilanz“. Trotzdem werden diese kritische Situation und daraus folgende Notwendigkeiten häufig in Frage gestellt. Können wir jedoch wirklich auf solche Notwendigkeiten verzichten; sei es zusätzliches UV-Licht oder die Zusatzversorgung mit Vitamin D? Das betrifft insbesondere kritische Personengruppen, wie alte Menschen oder Flüchtlinge aus südlichen Regionen.
Prof. Dr. Pawel Płudowski (Warschau): Vitamin D supplementation guidelines – which to choose and why (Leitlinien zur Vitamin D Supplementation – wie und warum Nahrungsergänzung) CV:
Pawel Pludowski, Associate Professor at the Department of Biochemistry, Radioimmunology and Experimental Medicine, The Children’s Memorial Health Institute, Warsaw, Poland.
Author and co-author of 194 scientific papers, including 52 papers indexed in PubMed. His citation number according to Web of Science Core Database: more than 700; Hirsh Index: 12.
Pawel Pludowski has a scientific degree of Doctor of Science (habilitation) in medical science and he is a President of the European Vitamin D Association (EVIDAS). Abstract:
Die Forschung während der letzten zwei Jahrzehnte erweiterte und vervollkommnete das Verständnis für die Funktionen und Wirkungen von Vitamin D. Sie reichen von der Regulation der Calcium- und Phosphatabsorption sowie dem Knochenstoffwechsel bis zu zahlreichen pleiotropen Prozessen in den Organen und Geweben des menschlichen Körpers. Die meisten wissenschaftlichen Beobachtungen sowie ökologischen Studien dokumentieren signifikante Zusammenhänge zwischen höheren Serum 25-Hydroxyvitamin D[25(OH)D]-Konzentrationen und positiven Wirkungen auf mehrere chronische, übertragbare und nicht übertragbare Krankheiten. Zahlreiche wissenschaftliche Institutionen und Organisationen leiteten daraus Empfehlungen für die Vitamin-D-Supplementierung und optimale Werte der Serum-25(OH)D-Konzentrationen ab. Die knochenzentrierten Leitlinien schlagen als Zielkonzentration für 25(OH)D 20 ng/ml (50 nmol/L) und eine altersabhängige tägliche Vitamin D-Dosis von 400 bis 800 IE vor.
Leitlinien, die sich auf die pleiotropische Wirkung von Vitamin D konzentrieren, empfehlen eine Zielkonzentration für 25(OH)D von 30 ng/ml (75 nmol/L), sowie alters-, körpergewichts-, krankheits- und ethnitätsabhängige Vitamin D-Dosen, die zwischen 400 und 2000 IE/Tag liegen.
Die vernünftig ausgewogene Dosierung hängt vom individuellen Gesundheitszustand, dem Alter, dem Körpergewicht, dem dominierenden Aufenthaltsbereich, den Ernährungs- und Kulturgewohnheiten ab und legt in der klinischen Praxis die Orientierung an regionalen oder landesweiten Leitlinien nahe. Obwohl natürliche Vitamin D-Quellen die Konzentration von 25(OH)D im Verhältnis zu den Ernährungsgewohnheiten und dem Aufenthaltsbereich erhöhen können, werden diese Effekte für die breite Bevölkerung als unzureichend angesehen, um die ganzjährig zu sichernde Konzentrationen für 25(OH)D im Bereich von 30-50 ng/ml (75-125 nmol/L) zu gewährleisten.
Prof. Dr. Peter Oehme (Berlin): Einige Gedanken zur Perspektive der Vitamin D-Forschung
CV: Peter Oehme, Prof. Dr. med. habil., Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie,
1955-61 Studium der Humanmedizin, 1962-1967 Charité: Lehraufträge Arzneiverordnungslehre, Klinische Pharmakologie, Habilitation mit einem neuropharmakologischen Thema.
1976-1991 Gründungsdirektor des Institutes für Wirkstoffforschung der AdW der DDR.
1992-2002 Forschungsgruppenleiter und Projektleiter im Leibniz-Forschungsinstitut für molekulare Pharmakologie,
2010-2013 senior advisor im gleichen Institut. Forschungsschwerpunkte: Neuropeptidforschung insbesondere zur Substanz P, zu Stress und Sucht.
Auswärtiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Leibniz-Sozietät.
Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin lädt ein zu ihrer öffentlichen wissenschaftlichen März-Plenarsitzung, die als wissenschaftliches Kolloquium durchgefürt wird zum Thema
Die Bedeutung des Pro-Hormons „Vitamin D“ für die Gesundheit der Bevölkerung – unter besonderer Berücksichtigung altersbedingter Krankheiten
Prof. Dr. Gerhard Banse (Berlin), Präsident der Leibniz-Sozietät: Eröffnung
Prof. Dr. Horst Göring (Berlin): Die Synthese von Vitamin D in der Natur unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Europa
CV:
Horst Göring, Rentner: Studium der Biologie und Promotion an der Biologischen Fakultät der Staatlichen Lomonossow-Universität, Moskau.
Von 1961 bis 1992 tätig an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Wissenschaftliche Grade: Dr. habil. rer. nat., Dr. sci.; Professor h. c. der Staatlichen Lomonossow- Universität, Moskau. Wichtigste Forschungsgebiete: Membrantransport, pflanzliche Biotechnologie. In den letzten Jahren fast ausschließlich: Biologische Grundlagen der Bedeutung von Cholecalciferol für die Gesundheit des Menschen.
Abstract:
Die Sonne und das Leben hängen auf das Engste zusammen. Der Mensch braucht die UV-Strahlung der Sonne und das damit verbundene „Sonnenprodukt“ Vitamin D.
Nirgends in der Welt leben so viele Menschen so weit vom Äquator entfernt wie in Europa und haben damit eine ungünstige „Sonnenbilanz“. Trotzdem werden diese kritische Situation und daraus folgende Notwendigkeiten häufig in Frage gestellt. Können wir jedoch wirklich auf solche Notwendigkeiten verzichten; sei es zusätzliches UV-Licht oder die Zusatzversorgung mit Vitamin D? Das betrifft insbesondere kritische Personengruppen, wie alte Menschen oder Flüchtlinge aus südlichen Regionen.
Prof. Dr. Pawel Płudowski (Warschau): Vitamin D supplementation guidelines – which to choose and why (Leitlinien zur Vitamin D Supplementation – wie und warum Nahrungsergänzung)
CV:
Pawel Pludowski, Associate Professor at the Department of Biochemistry, Radioimmunology and Experimental Medicine, The Children’s Memorial Health Institute, Warsaw, Poland.
Author and co-author of 194 scientific papers, including 52 papers indexed in PubMed. His citation number according to Web of Science Core Database: more than 700; Hirsh Index: 12.
Pawel Pludowski has a scientific degree of Doctor of Science (habilitation) in medical science and he is a President of the European Vitamin D Association (EVIDAS).
Abstract:
Die Forschung während der letzten zwei Jahrzehnte erweiterte und vervollkommnete das Verständnis für die Funktionen und Wirkungen von Vitamin D. Sie reichen von der Regulation der Calcium- und Phosphatabsorption sowie dem Knochenstoffwechsel bis zu zahlreichen pleiotropen Prozessen in den Organen und Geweben des menschlichen Körpers. Die meisten wissenschaftlichen Beobachtungen sowie ökologischen Studien dokumentieren signifikante Zusammenhänge zwischen höheren Serum 25-Hydroxyvitamin D[25(OH)D]-Konzentrationen und positiven Wirkungen auf mehrere chronische, übertragbare und nicht übertragbare Krankheiten. Zahlreiche wissenschaftliche Institutionen und Organisationen leiteten daraus Empfehlungen für die Vitamin-D-Supplementierung und optimale Werte der Serum-25(OH)D-Konzentrationen ab. Die knochenzentrierten Leitlinien schlagen als Zielkonzentration für 25(OH)D 20 ng/ml (50 nmol/L) und eine altersabhängige tägliche Vitamin D-Dosis von 400 bis 800 IE vor.
Leitlinien, die sich auf die pleiotropische Wirkung von Vitamin D konzentrieren, empfehlen eine Zielkonzentration für 25(OH)D von 30 ng/ml (75 nmol/L), sowie alters-, körpergewichts-, krankheits- und ethnitätsabhängige Vitamin D-Dosen, die zwischen 400 und 2000 IE/Tag liegen.
Die vernünftig ausgewogene Dosierung hängt vom individuellen Gesundheitszustand, dem Alter, dem Körpergewicht, dem dominierenden Aufenthaltsbereich, den Ernährungs- und Kulturgewohnheiten ab und legt in der klinischen Praxis die Orientierung an regionalen oder landesweiten Leitlinien nahe. Obwohl natürliche Vitamin D-Quellen die Konzentration von 25(OH)D im Verhältnis zu den Ernährungsgewohnheiten und dem Aufenthaltsbereich erhöhen können, werden diese Effekte für die breite Bevölkerung als unzureichend angesehen, um die ganzjährig zu sichernde Konzentrationen für 25(OH)D im Bereich von 30-50 ng/ml (75-125 nmol/L) zu gewährleisten.
Prof. Dr. Peter Oehme (Berlin): Einige Gedanken zur Perspektive der Vitamin D-Forschung
CV:
Peter Oehme, Prof. Dr. med. habil., Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie,
1955-61 Studium der Humanmedizin, 1962-1967 Charité: Lehraufträge Arzneiverordnungslehre, Klinische Pharmakologie, Habilitation mit einem neuropharmakologischen Thema.
1976-1991 Gründungsdirektor des Institutes für Wirkstoffforschung der AdW der DDR.
1992-2002 Forschungsgruppenleiter und Projektleiter im Leibniz-Forschungsinstitut für molekulare Pharmakologie,
2010-2013 senior advisor im gleichen Institut. Forschungsschwerpunkte: Neuropeptidforschung insbesondere zur Substanz P, zu Stress und Sucht.
Auswärtiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Leibniz-Sozietät.
Aktualisierter Veranstaltungsflyer
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen